Das privat geführte 4 Sterne-Hotel liegt in bester Innenstadtlage in Höxter. Es besteht aus mehreren Gebäudeteilen, welche durch Unterführungen miteinander verbunden sind. Insbesondere der zum Möllinger Platz gelegene historische Gebäudeteil macht mit seiner gut erhaltenen Fachwerkfassade einen einladenden Eindruck. Im Inneren konnte der moderne Rezeptionsbereich mit dem angegliederten gemütlichen und stilvollen Restaurant ebenfalls überzeugen. Auf dem Weg zu meinem Zimmer durchschritt ich ungewollt mehrere Design-Epochen welche vom Landhausstil der 70er Jahre, über die Moderne der frühen 90er, bis hin zum tatsächlich noch existierenden Gelsenkirchener Barock reichten. Auf den Fluren korrespondierten die dunkelrosafarbenen Wände mit Kunstdrucken von Miro, mit Seidenblumengestecken, sowie mit Fliesen-, Teppich- und Laminatböden im Wechsel. Und wer jetzt denkt "Schlimmer geht's nimmer!", der hat noch nicht Zimmer Nr. 140 gesehen. Diesem Standard-Einzelzimmer, für 70 € pro Nacht inkl. Frühstück, muss man zu Gute halten, dass hier kein schriller Design-Mix vorherrscht, sondern das gesamte Zimmer samt seinem Bad eine einheitliche Note trägt: Alt. Das Zimmer ist einfach nur alt. Es ist so fernab der Gegenwart, dass hierfür schon wieder ein Aufschlag für ein besonderes Wohnerlebnis verlangt werden müsste. Farbliche Akzente setzte hier lediglich die quietschblaue Tür, welche sicher so manchen Gast an seinen letzten Griechenlandurlaub zurückerinnert. Das Bad ist in beruhigendem Bahamabeige gehalten, was sich im Hinblick auf die Möblierung in Eiche Rustikal als durchaus stimmig erwies. Spaß beiseite! Das Zimmer war sehr gut gereinigt und funktionsfähig. Mehr nicht. In einem 4 Sterne-Hotel darf man jedoch ein Mindestmaß an Zeitgeist und Stil erwarten. Und genau hiermit tut sich das Niedersachsen schwer. Das Hotel verfügt über eine kleinen Pool. Die Nutzung der Sauna wird selbst Hotelgästen mit 4 € in Rechnung gestellt. Ebenfalls mit 4 € schlägt das Ausleihen eines Bademantels zu Buche. Ich beanstandete bei meiner Abreise diese "Abzocke", worauf der Rezeptionist erklärte, dass jeder Hotelier aufgrund geltender finanzrechtlicher Bestimmungen hierfür eine Gebühr verlangen muss. Ferner teilte er mit, dass ihm nicht ein Hotel bekannt sein, dass diese Dinge kostenfrei zur Verfügung stelle. Nun ja. ;) Ich wies das Hotel telefonisch darauf hin, dass ich erst gegen 23:30 Uhr anreisen werde, was kein Problem darstelle, wie es hieß. Bei meiner Ankunft wartete ich eine dreiviertel Stunde, bis die drei anwesenden Damen herausgefunden hatten, wie man eine Zimmerkarte codiert. Das Frühstück war optisch ansprechend angerichtet und im Hinblick auf Auswahl, Frische und Geschmack tadellos. Leider handelte es sich bei dem angepriesenen Orangensaft tatsächlich um wässrigen Orangennektar. Das musste nun echt nicht sein. Das Hotel verfügt über verschiedene Zimmerkategorien, hierüber sollte man sich bereits bei der Buchung informieren.

Zimmer

Eher schlecht