- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel war eigentlich kein Hotel. Vielmehr war es ein Motel mit 2 unterschiedlichen Kategorien. Die erste Kategorie war die im Katalog beschriebene mit 2 Sternen. Doch dort wurden nur Busreisende untergebracht. Die zweite Kategorie war eine alte muffige Holzbaracke (hatte sogar einen anderen Namen: Clarkes Motel), die an das Motel angrenzte. Man hat sogar einen eigenen Plan dafür ausgehändigt bekommen, auf dem der andere Teil einfach ausgeblendet war. Beim Anstehen an der Rezeption (als ich mich über den Zimmerzustand beschweren wollte) sah ich dann auch, dass die Gäste der ersten Kategorie einen Plan erhielten, auf dem der unsrige Teil ausgeblendet war. Die Baracken waren der größte Horror, den wir je irgendwo auf der Welt erlebt haben und wir sind schon viel rumgekommen. Es war nicht mal den günstigen Preis wert, den es kostete. Wenn es nicht so kalt gewesen wäre nachts, dann hätten wir im Auto geschlafen. Wir können nur abraten von dieser Absteige. Lieber ein paar Euro mehr bezahlen und z. B. das Best Western Ruby´s Inn wählen. Uns waren dadurch einige Tage des Urlaubs zerstört. Den Bryce Canyon konnten wir bei dem Gedanken abends wieder in die Bruchbude zurück zu müssen auch nicht richtig genießen. Wir hatten eine US-Mobilfunkkarte mit Quadbandhandy. Allerdings hatten wir in der gesamten Bryce Region keinerlei Empfang. Die Reisezeit war in Ordnung. Ohne Vorbuchung würden wir allerdings auch im September nicht anreisen, da alles restlos ausgebucht ist (wir versuchten natürlich etwas anderes zu bekommen). Das Wetter war sehr gut. Tagsüber um die 20 Grad, nachts allerdings schon um den Gefrierpunkt.
Nun zum schlimmsten Zimmer, dass wir je hatten auf dieser Welt. Es war in einer schlauchförmigen hölzernen Baubaracke untergebracht mit schummrigem Dämmerlicht im Gang. Man hätte dort einen Thriller der übelsten Art drehen können. Die Haupttüren standen die ganze Zeit offen. Wahrscheinlich wäre der Geruch noch schlimmer gewesen, wenn nicht ständig Durchzug gewesen wäre. Die Zimmer werden so wie es aussah nur 1x im Monat gereinigt. Wir hatten auf der Bettwäsche noch die Kajalreste der Vor (oder Vorvor-) mieterin auf dem Kopfkissen. Um das ganze ertragen zu können haben wir erstmal alles mit Handtüchern ausgelegt (zumindest die waren frisch). Das Zimmer war so klein, dass man sich nicht mal umdrehen konnte. Die Ausstattung sah so aus, als hätte man alles aus einem Bestand der Ronald-Reagan-Ära aus den 80ern zusammengestümpert. Der Lampendeckel fiel bei Berührung aus der Fassung. Der Fernseher war immerhin schon farbig, von einer Fernbedienung war allerdings nichts zu sehen (war ja auch ein Vorkriegsmodell mit Drehknöpfen aus den 80ern). Der Teppich und die gesamte sonstige Ausstattung waren ebenso in einem erbärmlichen Zustand. Alles alt, muffig, renovierungsbedürftig, schimmelig, klamm, man kann sagen: widerlich. Und über allem lag dieser alles überlagernde Geruch eines Raumerfrischers oder Insektenvernichters, der einem immer aufdringlich in der Nase lag. Als wollte man den Geruch eines toten Tieres übertünchen.
Das Frühstück war eines der wenigen Dinge, ausser der Lage, die einigermaßen in Ordnung waren. Dort aßen ja auch die Gäste des höherwertigen Teils. Es gab frisches Obst (Äpfel, Bananen), Muffins, Bagels, Kaffee, Tee, Frischkäse, Marmelade, Cornflakes. Eben alles, was zu einem amerikanischen Frühstück gehört. Daran war nichts auszusetzen.
Es gab keinen Service. Der sogenannte Service wurde durch ungeschultes Personal in Form von Studenten aufrecht erhalten. Diese sind anscheinend aber schon recht geübt mit Beschwerden. Wahrscheinlich haben sie am Tag einige zu verarbeiten. Meine Beschwerde und Bitte um eine vernünftige Unterkunft wurde mit Schulterzucken, einem dämlichen Grinsen und dem Hinweis man könnte ja Auschecken, abgetan. Das größte war dann, dass die anscheinend dachten wir hätten ausgecheckt (obwohl wir den Zimmerschlüssel nicht abgegeben hatten) und vermieteten das Zimmer kurzerhand am nächsten Tag an zwei ältere US-Damen weiter. Wir lagen gerade auf dem muffeligen Bett und versuchten ein wenig zur Ruhe zu kommen, als diese das Zimmer betraten. Ich glaube die waren mehr erschrocken als wir, wir rechneten in diesem Etablissement ja schon mit allem.
Das einzig gute an dieser Unterkunft war die Lage. Man war schnell in ca. 15 min im Canyon. Der Canyon selbst gehört für uns zusammen mit dem Arches Nationalpark zu den schönsten auf unserer Rundreise.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
keine Sportmöglichkeiten vorhanden
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 4 Wochen im September 2007 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |