Radisson Blu Hotel Amsterdam Airport, Schiphol

Amsterdam-Schiphol ist so ein Riesenairport, den ich noch nicht richtig begriffen habe. Und irgendwo dort am Rand liegt das RadissonBlu Hotel in der Boeingavenue -was für ein innovativer Name. Und dann übernachte ich auch noch auf der siebten Etage in einem Zimmer, das mit der Zahl sieben aufhört. Was für eine Boeing-Promotion. (Für die, die dieses kleine Spiel nicht auf Anhiebverstanden haben: Boeing benennt seine Flugzeugtypen nach dreistelligen Nummern, deren erste und letzte Ziffer normalerweise eine SIEBEN ist). Auf acht oder neun Etagen verteilen sich durchweg internationale Businesstraveller oder Konferenzgäste (z.B. auch ich). Urlauber sieht man eher selten. WLAN ist frei im ganzen Haus, ich musste mich aber alle Nase lang neu registrieren, da ich rausflog, jeweils wieder mit Zimmernummer und Name. Beim Parken hatte ich mehr Glück, denn die Schranke war oben und ich konnte ohne das Ziehen einer Parkkarte einfahren. Ausfahren denn auch - zwar sagte die Dame beim Auschecken, dass ich das Parken bezahlen müsste - dann fragte ich sie aber nach dem warum. Etwa nur weil ich ehrlich sei ? Daraufhin war das Parken frei. Stopovers und Konferenzen kann man in diesem RadissonBlu abhalten. Sonst lieber näher an die Stadt ziehen.

Trotz der Lage am Flughafen recht groß. Kleiner dunkelholzgestalteter Eingangsbereich mit Schrankecke gegenüber traditionellem Badezimmer. Aber alles ist drin, Dusche in der Wanne. Zurück im Zimmer besticht ein sauberer Teppich und ein anständig großes Bett mit nettem sechsgängigen Kissenmenü, hervorragend, so mag ich es. Neben einem ordentlich großen Schreibtisch gibt es noch zwei sesselähnliche Stühle. Ist eher alles so ein wenig Old Marriott Style, aber who cares ? Es dringt kaum Lärm ins Zimmer, trotz Autobahn und Flughafen nearby. Zimmerservice gründlich und schnell. Klimaanlage wird bei größerer Temperierung (hoch oder runter) recht laut.

Diner: Solides Essen, serviert von einer Servicekraft, deren fipsige Stimme kaum zu verstehen war. Trotzdem ging alles gut. Ich wählte eine kräftige Käsesuppe a la carte, herb - aber mit ein paar fruchtigen Kirschtomaten ein nettes Ensemble gebend. Guter Start. Der Hauptgang brachte Lachs an einer Kräutercreme mit grünem Spargel und Kartoffelhupfern. Zum Nachtisch nahm ich denn eine Kugel Walnusseis von Mövempick. Alles keine Spitzenküche, aber gutes Essen. Diner 2: Fish & Chips ist noch immer Inselessen und das sollte man denn auch nur da Essen - hier im Hotel schmeckte irgendwie alles nur gleichmäßig frittiert. Frühstück ist in Ordnung, aber kein Erlebnis. Eier können bestellt werden, wenn die bereitgestellten Rühr- und gekochten Eier nicht ausreichen. So ist es auch mit Tee, Kaffee dagegen gibt es an der großen Maschine selbst zu zapfen - wenn man aber Teudoof schaut, dann bringt einem der Service die zweite Tasse an den Tisch.

Service ist sehr professionell und auch zügig, so wie es der Businessreisende mag. Aber nichts Herzliches hier. Kann aber auch an der niederländisch calvinistischen Kühle liegen, die einem dort als Deutscher manchmal entgegenzuschlagen scheint.

Zur City vom Flughafen sind es denn doch zwanzig Kilometer, ich kann mir kaum einen Grund vorstellen außer Business und/oder Travelling hier zu übernachten. Amsterdam ist eine wunderbare Stadt, von der man hier draußen nichts erahnen kann. Schiphol und das benachbarte Hoofdorp jedenfalls bestehen weitgehend aus Bürohäusern.

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