Pickalbatros Palace Resort

Das Palace trägt seinen Namen zu Recht. Man kann sich architektonisch betrachtet schon so bisschen wie in einem Palast fühlen, wenn man (vor allem abends) durchspaziert. Wir haben noch nie ein Hotel erlebt, das mit so viel Liebe zum Detail gebaut wurde. Es ist alles verziert und verschnörkelt, einfach etwas Besonderes. Und da ständig jemand irgendwo am Putzen ist, ist es wirklich überall sauber, da können wir uns unseren Vorgängern nur anschließen. Obwohl es ein sehr großes Hotel mit sehr vielen Betten ist, fühlt man sich trotzdem nicht als Massentourist. Ich habe mehrfach gelesen, dass das Palace zu unserem Reisezeitpunkt ausgebucht gewesen sein soll. Wir hatten nie den Eindruck, dass es irgendwo überfüllt gewesen wäre - weder am Strand, noch im Hotelbereich, und auch nicht beim Essen. Es war immer und überall Platz genug. Dass der Großteil der Gäste offensichtlich aus Russland kommt (man hört eben hauptsächlich russisch und wenige andere Sprachen, von dem her gehen wir eben davon aus, dass wir in der Minderheit waren), war zu keiner Zeit ein Problem. Es hat sich niemand irgendwie daneben benommen oder war schon zur Tageszeit volltrunken unterwegs - zumindest was wir so mitbekommen haben. Trotz der immensen Größe haben wir das Hotel als "gemütlich" empfunden. Vor allem die Pasha-Bar mit ihren großen und mit Kissen bestückten Sofas kann man wirklich empfehlen, wir haben uns dort sehr wohl gefühlt - obwohl wir anhand der Berichterstatter vor uns dachten, dass das eher etwas "für die Jungen" ist :-) Unser Tip mit dem Hotel-Taxi steht bereits weiter oben. Ansonsten ist Ägypten Ende April zwar angenehm vom Klima her und auch warm, aber natürlich kein Vergleich zu den heißen Sommermonaten, wo das Meer Temperaturen von über 30°C erreicht. Abends hätte man ab und zu schon was mit langen Ärmeln vertragen können. Apropos langärmelig: es wird im Palace nicht gern gesehen, wenn man in kurzen Hosen, schulterfrei und mit Latschen zum Abendessen erscheint. Es wurde mehrmals per mehrsprachigem Flyer darum gebeten, nicht so zum Abendessen zu erscheinen - das ganze steht auch noch in einem allgemeinen Hinweisblatt, das jeder Gast bekommt. Aber selbst nach diesen Flyern sieht man immer noch Gäste, die sich entweder nicht daran halten möchten oder die keine entsprechende Kleidung im Gepäck haben (wahrscheinlich genau wie diejenigen Damen, die sich - obwohl das eigentlich jeder weiß, dass es in einem molsemischen Land nicht erlaubt ist - ohne Bikini-Oberteil am Pool oder Strand aalen müssen) Unser Visum am Flughafen haben wir zum erstenmal selbst geholt, war kein Problem. Man muss sich nur durch den Pulk der wartenden Reiseleiter kämpfen und direkt die "Bank of Egypt" ansteuern - das Visum hat zu unserer Zeit 15 USD pro Nase gekostet. Bei der Rückreise kann man am Flughafen recht günstig einkaufen. Wir haben große Badetücher für 5 € (ohne Handeln!) erstanden, die sich auch nach der ersten Wäsche noch wirklich gut anfühlen, und in einem der Shops gab es die Stange Zigaretten West light für 11 € - die sind übrigens ohne Witz "Made in Germany"....

Unser Zimmer lag im ersten Trakt nach der Lobby. Wir hatten eins der scheinbar eher unbeliebten Zimmer mit einer "geraden" Endnummer - also nicht mit Blick zum Pool, sondern mit Blick Richtung Albatros Beach. Negativ empfunden haben wir das zu keiner Zeit, wir empfanden das Hotel an sich auch nicht als hellhörig (und in diesem Punkt sind wir schon etwas empfindlich). Die Größe und die Ausstattung würden wir als "normal" bezeichnen, es ist alles da was man braucht (außer vielleicht die eine oder andere Schublade), und da alles noch relativ neu ist, gibt es nichts zu bemängeln (gibt es wirklich Touris, die sich an schlecht verputzten Badezimmerfliesen stören???) Das Badezimmer mit ebenerdigem Zugang zur Dusche ohne Duschvorhang ist eine recht hygienische Angelegenheit. Einen funktionierenden Föhn gab es ebenso wie einen Kosmetik-/Vergrößerungsspiegel. Was ungewöhnlich war, es gibt zum Nachbarzimmer keinen Sichtschutz auf dem Balkon - aber wir haben unsere Zimmernachbarn auch nicht wirklich oft gesehen. I. d.R. hält man sich dort ja auch nicht so lange auf.

Wie schon bekannt, gibt es vier Restaurants. Wir sind schon nach kurzer Zeit beim Italiener gelandet, da uns das Angebot dort am meisten angesprochen hat. Die Auswahl insgesamt auf die vier Restaurants verteilt ist natürlich recht groß. Wir haben immer etwas Leckeres gefunden, beim Italiener kann man sich die Pizza (enorm viel Käse drauf!) nach Wunsch belegen lassen, d. h. man kann z. B. auch vom Salatbuffet Oliven und Pepperoni holen, die dann auf die Pizza kommen. Gleiches gilt für die frisch zubereitete Pasta. Das Nachtisch-Buffet bestand hauptsächlich aus verschiedenen Kuchen und leider nicht sehr einladendem Obst. Es gab z. B. nie irgendwelche Melonen ,was eigentlich in unseren letzten Urlauben auf keinem Buffet gefehlt hat, auch bei 4-Sterne-Hotels. Haben wir schon besser erlebt, z. B. im Fort Arabesque in der Makadi Bay. Auch die Auswahl beim Salat-Buffet war zwar ausreichend, aber nicht der Renner. Das ist allerdings nur unser Eindruck, und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Wie auch immer, abnehmen wird im Palace wahrscheinlich niemand ;-) Es gibt jeden Tag genug unterschiedliche Auswahl, sei es Gemüse, Fleisch, Kartoffeln in verschiedener Zubereitung, Pommes, Pasta, war eigentlich alles lecker, und zum Nachwürzen steht auf jedem Tisch ein Salz- und ein Pfefferstreuer. Die Getränke sind - wie in den meisten AI-Hotels, landeseigen. Man bekommt also nur einheimische Getränke ausgeschenkt, in den Bars werden auch Cocktails gemixt - für uns war die Auswahl ok. Einzig die Befüllung der Minibar könnte nach unserem Geschmack anders aussehen. Es werden nur Wasserflaschen gebracht - da dürften gern auch andere alkoholfreie Getränke mit dabei sein.

Vom Service her hatten wir keinerlei Probleme, das Personal ist rundherum freundlich. Da wir keine Beschwerden hatten, können wir keine Auskunft dazu geben, wie damit umgegangen wird. Die Zimmerreinigung fand ständig zu unterschiedlichen Zeiten statt. Gestört wurden wir allerdings nie.

Dass hinter dem Hotel die Wüste anfängt und der Flughafen nicht weit ist, hat wohl schon jeder mitbekommen. Die Nähe zum Flughafen war allerdings nicht störend für uns, weil man die meisten Flugzeuge nur im Landeanflug zu sehen bekommt. Direkt links neben dem Palace liegt das Albatros Beach. In diesem Hotel haben wir 2003 unseren ersten Ägypten-Urlaub verbracht und konnten nur staunen, wie viel sich seitdem dort verändert hat. Aktuell wurde dort noch renoviert, was ab und an Baulärm am Strand mit sich brachte - aber auch das war nicht wirklich schlimm. Tip am Rande, wir waren mit dem Taxi, das man im Palace in der Lobby buchen kann, in Hurghada in der Stadt - also in Sakalla. Der Preis für die Fahrt betrug hin und zurück 10 Euro, entspricht also pro Kopf und Fahrt 2, 50 für gut über 20 km pro Strecke. Dafür kommt man dann aber auch sicher hin und wieder zurück und muss nicht handeln. Man wird in Sakalla beim Burgerking abgesetzt, und dort auch wieder eingesammelt. Gegenüber vom Burgerking befindet sich ein kleiner Laden mit typisch ägyptischem Krimskrams (den es am Flughafen meist billiger gibt!), dessen Besitzer dem Taxifahrer der Pickalbatros-Gruppe Bescheid gibt, falls man früher abgeholt werden möchte. Wir waren insgesamt zwei Stunden in Sakalla, einmal die Haupteinkaufsstraße rauf und wieder runter, das hat dann wirklich vollkommen gereicht - man muss dort eigentlich, wenn überhaupt, wirklich nur einmal gewesen sein. Es vergehen wirklich keine 5 Sekunden, ohne dass ein Auto oder eins der vielen Taxis hupt, und der Fahrstil ist natürlich mit unserem nicht zu vergleichen. Selbst das Taxi fährt mit 90 km/h durch die Stadt. Die Rückfahrt fand dann in einem Sammeltaxi statt, was anfangs etwas verdutzt, wenn man für die Hinfahrt ein normales Auto zur Verfügung hatte - aber kein Problem, denn auf allen Taxis der Pickalbatros-Gruppe steht dann auch Pickalbatros drauf.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Normalerweise sind wir überhaupt keine Pool-Gänger. Aber da das Meer für unseren Geschmack Ende April doch noch recht erfrischend war (unser Aquarienthermometer kletterte auf 25°C, was sich nicht wirklich kalt anhört und was sicher auch jeder anders empfindet, aber in diesem Punkt sind wir eben ausgesprochene Weicheier:-)), vor allem wenn man nass ist und ein doch recht kräftiger Wind bläst, waren wir öfter im beheizten Teil vom Pool als im Meer. Positiv war, dass recht wenig Chlor im Wasser ist. Negativ haben wir die sehr rutschigen Fliesen um den nicht beheizten Pool empfunden. Rein optisch ist der Pool, der von der Größe her eher an einen See erinnert, natürlich eine Augenweide. Vor allem abends mit Beleuchtung. Wenn man über den schwimmenden Steg ins Meer geht, braucht man übrigens keine Badeschuhe. Wer unbedingt über die vorgelagerten Korallenbänke (oder das, was mal Korallenbänke waren...) waten muss, der tut sich ohne Badeschuhe dann doch etwas schwer. Der Strand im großen und ganzen betrachtet ist zum Relaxen ok, auch wenn er relativ eng bestuhlt und beschirmt ist (war meist wenig los). Zum Schnorcheln würden wir persönlich ihn jetzt weniger empfehlen. Es gibt nur relativ kleine Riffe in der Nähe. Was gelegentlich nervig ist, man wird oft vom Personal vom Spa oder vom Anbieter für Ausflüge angesprochen, ob man eine Massage möchte, oder zum Friseur, oder diverse Ausflüge machen. Die Leute sind zwar durchweg alle wirklich freundlich und gehen auch gleich wieder, wenn man sich nicht interessiert zeigt, aber es kommt eben recht oft vor, dass man angesprochen wird. Im übrigen sind 70 Euro für eine Ganzkörperbehandlung mit Peeling oder 15 Euro für einen Haarschnitt für Ägypten m. E. auch nicht wirklich billig - verglichen mit den restlichen Leistungen