Pickalbatros Palace Resort

Das Hotel ist sehr gross. Der erste Anblick ist denn auch einigermassen imposant. Doch schon nach kurzer Zeit wird einem klar, dass es sich hier um eine Abfertigungsanlage erster Güte handelt. Die meisten Abläufe sind dabei recht gut durchdacht. Touristen, die während ihren Ferien denn auch nicht mehr selber denken mögen, sind wohl einigermassen bedient. Alle anderen müssen sich aber spätestens nach 2-3 Tagen wie in einem riesigen Käfig fühlen, dessen Gitter zwar goldig glänzen, doch bei näherer Betrachtungsweise aus bemaltem Plastik konstruiert sind... Für Entdecker, Individualtouristen, kulturell interessierte, junge Menschen ist dieses Hotel nicht empfehlenswert. Vielleicht fällt dann aber sowieso die gesamte Gegend um Hurghada weg! Für uns waren es die ersten und letzten All-Inclusive Ferien, und sicher die letzten in Hurghada.

Für ägyptische Verhältnisse ist die Qualität der Zimmer sicherlich gut. Dusche hat Konstruktionsfehler, indem es zu Überschwemmung kommt...Hellhörigkeit gegen Aussen ist noch aushaltbar. Jedes Zimmer ist ganz genau gleich. Es gibt 2x3 etwa 200m schnurgerade Gänge (deshalb Hufeisenform), wo die Zimmer jeweils symmetrisch daran aufgereiht sind. Vergleich mit Legebatterien in Hühnerfarm ist nicht unantastbar.

Formal gibt es 4 Restaurants, aber alles kommt von der gleichen Küche...Pro Restaurant gibt es vielleicht 3 Gerichte, die sich voneinander unterscheiden: Pasta gibts nur im Italienischen...Indisches Curry nur im Asiatischen...Kofta-Fleisch nur im Orientalischen...aber leider jeden Tag dasselbe!!! Nach 3 Tagen hatten wir echt Mühe, etwas zu konsumieren, was einigermassen geniessbar war. Auf einem Ausflug nach Luxor assen wir in einem Hotelrestaurant, das erstens mehr und zweitens deutlich besseres Essen anbieten konnte!!! Alkohol ist zwar gratis, aber mit Ausnahme des Biers und des Weissweins kaum etwas wert. Kaffee ist bitteres Wasser...Sauberkeit ist i. O.

Es gibt freundliches Personal, doch die Mehrheit ist blass und könnte durch Roboter ersetzt werden (z. B. an einzelnen Bars wird nicht mehr gegrüsst, sondern nur noch das Getränk hingestellt und fertig). Dazwischen fallen immer wieder dumme Sprüche (v. a. gegenüber jungen Touristen sind die selbst auch sehr jungen Angestellten z. T. sehr arrogant, launisch und das Gegenteil von zuvorkommend). Positiv fällt Ali auf von der Pasha-Bar. Nett ist auch Tito vom Ausflugsunternehmen, das wahrscheinlich auch zum Hotel gehört, aber das natürlich eigene Preise hat...und die sind erstens nicht fix und zweitens teuer...Zimmerreinigung ist sehr gut.

Die direkte Hotelumgebung ist katastrophal: schlechter Strand (grobkörniger Sand, steiniger Wassereinstieg, schlechte Schwimmumgebung da zuwenig tief), Baustellen und Abfallberge schon nach wenigen Gehminuten, keine vernünftigen Einkaufsmöglichkeiten (keine fixen Preise, keine Zeitungen, Minipackung Salznüsse kostet ca. 3 Euro, Minipackung M&M kostet ca. 2 Euro), keine unabhängigen Strandbars oder Cafés...Transferzeit zum Flughafen 15 Min. Ausflugsmöglichkeiten beschränkt und eher teuer. Shuttelfahrt nach Hurghada Downtown (niemand weiss wirklich, wo das liegt) kostet pro Person 2 Euro: man wird an einem Souvenirshop abgestellt, wo aufdringliche Verkäufer auf die Hotelgäste warten...z. T. sehr abschätzige Leute. Taxi nach Hurghada 10 Euro.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Animationsteam ist ähnlich einfallslos wie das Essensangebot. Während unserer Reisewoche hat kaum jemand mitgemacht, am ehesten noch Kleinkinder...Täglich die gleichen Anlässe wie Volleyball, Boccia, Dart, Bauchtanzen, Wasserball...Die grösste Enttäuschung war sicherlich das Swimming-Pool. Es war eiskalt. Während der ganzen Reisewoche habe ich zusammengenommen vielleicht etwa 100 Menschen gezählt, die das Pool benutzt hatten. Es war schlicht und einfach fast die ganze Zeit leer, weil es viel zu kalt war. Angestellte sagten uns, dass der Boss sparen wolle. Er gedenke es jetzt dann aber bald einmal zu heizen. Viel Spass! Liegestühle am Meer sind ab 08. 00 Uhr fast vollständig besetzt, obschon eigentlich ein Reservierungsverbot besteht. Niemand hält es ein, und die Strandarbeiter lassen sich sogar noch bestechen, anstatt für Ordnung zu sorgen. Schade!