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Maggie (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Dezember 2008 • 2 Wochen • Strand
Durchwachsener Urlaub
3,9 / 6

Allgemein

Das Beach Albatros Palace ist rein optisch ein Traum aus 1001 Nacht. Allerdings nicht im kitschigen überbordenden orientalischen Stil, den man sich so vorstellt beim Stichwort „1001 Nacht“, sondern in einem eleganten und modern interpretierten Stil. Zweifelsohne sind die im gesamten Oberen Stockwerk befindlichen Stuckdecken im Foyer, in den Bars (Mandolino, Pascha, etc.) und im Außenbereich der oberen Etage – ein großzügiger Sitzbereich mit Vierertischen, an denen man abends für 2 Euro Shisha rauchen kann – ein orientalisches Meisterwerk mit Ihrer Detailfülle. Aber die Lampen sind aus schlichtem Eisen, manchmal noch mit gelben Steinen oder roten Glashüllen, aber insgesamt angenehm elegant. Etwas störend waren in diesem Ambiente die weihnachtlichen Dekorationen. Ein dicker Engel im Anflug auf Santa Klaus’ Weihnachtsschlitten samt Rentieren und Krippe – installiert unter dem großen monumentalen Foyerleuchter im arabischen Stil – wirkte dann doch eher befremdlich, war aber zweifelsohne gut gemeint für das meist europäische Publikum. Als wir am 22. Dezember ankamen, bestand das Publikum vor allem aus Deutschen. Man wurde automatisch überall auf Deutsch angesprochen – wer es beherrschte – oder halt auf Englisch. Dass es deutsch zuging, bemerkte man spätestens beim Gala-Dinner im großen Zelt auf dem Nachbargrundstück, bei dem man angeherrscht wurde „Hinten anstellen!“. Und das, bwohl man nur eine Scheibe Brot wollte, für die man nun wirklich nicht auch noch den Parcours vorbei an der Salatbar absolvieren wollte. Nett, die Deutschen. Sehr korrekt. An anderer Stelle wusste man diese Korrektheit wieder zu schätzen. Nach Weihnachten kippte das Verhältnis und das Publikum bestand aus geschätzten 50% Russen und Osteuropäern. Da kam es schon mal vor, dass einer ganz selbstherrlich an die Bar latschte mit geschwellter Brust und sich einen Dreck darum scherte, dass jemand vor ihm schon wartete. Auch der Teller wurde da mal berstend voll geladen, allerdings nur die Hälfte gegessen. Man hat’s ja! Man kann’s ja! Das hat genervt. Zum Glück hielt es sich die Waage und die Erinnerung an meine ehemaligen osteuropäischen und russischen Schul- und Studienkameraden, die 10 mal mehr Klasse besaßen und sehr warmherzig und höflich waren, ließ mich meine erste „Russen“-Aversion schnell wieder vergessen. Nicht alle über einen Kamm scheren! Aber warum müssen ausgerechnet immer die sich im Urlaub so unmöglich benehmen? Da wundert es einen nicht mehr, dass bestimmte Hotels nur noch max. 30% Russen und Osteuropäer aufnehmen, um ein angenehmes Miteinander zu gewährleisten.


Zimmer
  • Eher gut
  • Unser erstes Zimmer hatten wir gebucht mit Garden View und ich meinte gelesen zu haben, dass Garden View die Sicht auf den Pool meint. Leider meinte es bei uns aber: Sicht auf das Spa, Sicht auf die Disco 1900, allnächtliche Beschallung vom Havanna-Club und Sicht auf die Bedienstetenunterkünfte. Den ganzen Tag keine Sonne, dafür aber Lärm von der großen Straße durch Hurghada, der bis zu uns um die Ecke des Hotels wabberte. Wir waren unzufrieden, vor allem, als wir mit einem anderen Paar über deren Zimmer sprachen, die ein „Sparzimmer“ gebucht hatten. Diese hatten Sicht auf den traumhaften Pool, angenehme Stille und ein Doppelbett, also keine zwei Einzelbetten wie wir. Wir sind dann am 3. Tag an die Rezeption und wollten tauschen. Dem Herrn dort war das nicht ganz so Recht. Hätten wir das Bakschisch gleich über die Theke schieben sollen? Aber mit einem Augenaufschlag und viel Wehklagen über das Zimmer, den Lärm, die Bumbum-Musik von der nahen Disco bis spät in die Nacht ging es dann doch. Er schickte uns sogar noch jemand zum Gepäck rüber tragen, nachdem wir gepackt hatten. Das neue Zimmer war nach kleinen Anlaufschwierigkeiten wirklich sehr gut und der Wechsel war eine sehr gute Wahl. Es war im Erdgeschoss untergebracht mit Blick auf den Pool. Am Anfang roch das Bad sehr stark nach Kanalisation, um es elegant zu beschreiben. Wir ließen alle Wasserhähne laufen, weil wir dachten, es käme von einem nicht ganz gefüllten Siphon. Aber der Gestank blieb. Eine Reparaturreklamation brachte keine Besserung. Erst als wir entdeckten, dass unter dem Kosmetikabfalleimer noch ein Abguss war, der mit Wasser gefüllt werden sollte, war es besser. Wir gingen dann dazu über, den Duschabguss und den Bodenabguss mit feuchtem Klopapier zu bedecken, um dem Gestank Einhalt zu gebieten. Am 5. Tag waren wir dann vollends überzeugt, dass der Wechsel gut war, denn da begannen auf der anderen Seite – auf der wir ja vorher waren – Presslufthammer und Kreissäge ihren Dienst. Wir wissen nicht warum, aber wir waren sehr froh, auf der ruhigen Poolseite zu sein. Unsere Zimmer waren im vordersten Gebäude gleich rechts neben dem Hauptgebäude. Das hat den Vorteil, dass der Gang, auf dem man wohnt, nicht so lang ist wie die Gänge der langen Seitengebäude. Die Zimmertüren zum Gang sind nämlich EXTREM hellhörig und jeder, der was anderes schreibt, muss entweder taub sein oder lärmunempfindlich. Wir waren jedenfalls negativ überrascht, als wir die erste Nacht dort verbrachten und jedes Gespräch, jeden Schuh (Stöckelschuhe vor allem, der Horror!), jedes Kind und jede Tür hörten, die unachtsam ins Schloss geworfen wurde. Das ist wirklich grenzwertig, wenn man entspannt einschlafen möchte. Echt schade, dass das Hotel hier nicht bessere Türen genommen hat. Wer es schafft, die Zimmer sehr gut gegen Lärm zu isolieren, der sollte nun wahrlich nicht an einer einfachen Zimmertür scheitern. Eindeutig ein Minuspunkt. Wie es wohl ist, wenn man in einem der langen Gänge wohnt, wo geschätzte 300% mehr Verkehr stattfindet? Die Betten fanden wir bequem, der Reinigungsservice arbeitete sauber, obwohl wir erst am 2 Tag was aufs Kopfkissen legten. Der Schrank ist sehr groß, die Einrichtung schön. Das Bad ist an sich auch schön, allerdings verwundert die Verarbeitung der Fugen dann doch. Schließlich wurde das Hotel erst im August fertig gestellt. Dafür bröckelt es aber ganz gewaltig an Wasserhahn-Armierung und Fugen. Ist halt „ägyptische“ Wertarbeit.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Die Restaurants befinden sich alle auf der unteren Ebene unter der Lobby auf Höhe des Pools. Neben dem Tagine, das arabisches Essen anbietet, gibt es noch das mediterrane Restaurant, das italienische und das asiatische Restaurant. In allen vieren ist das Essen sehr lecker, abwechslungsreich und frisch zubereitet…mit einer Einschränkung: Anscheinend werden Reste des Vortages mit seltsamen Brotkreationen „verbacken“. Jedenfalls gab es mal Brot mit Erbsen-Topping, Brot mit Pommes-Topping, Brot mit Würstchen-Topping…da waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt! Leider sah auch manchmal die Wurst aus, als sei sie vom Vortag (inklusive trockenem dunkelroten Rand und hochgebogenen Ecken…nicht sehr appetitlich!). Aber die restlichen Brotsorten waren frisch und lecker gebacken. Die Vielfalt ist groß, man kann wirklich jeden Tag etwas anderes essen…wenn man will! Wie das Essen im Vergleich mit anderen Hotels dieser Kategorie ist, kann ich nicht sagen. Wir waren das erste Mal in Ägypten. Aber uns hat es geschmeckt, wenngleich Ägypten eben nicht das Waldorf Astoria ist und es eben ein bisschen rustikaler zugeht. Das Essen war sogar so abwechslungsreich, dass wir nach ein paar Tagen Lust hatten auf Bratkartoffeln und Spiegelei. Eben mal was ganz einfaches ohne italienischen Einfluss, ohne asiatischen Einfluss, ohne ChiChi. Pharaos Rache erreichte uns beide. Mich an einem Nachmittag, zum Glück nur mit Magenkrämpfen. Meinen Freund erreichte es nach einem Essen beim Italiener, allerdings mit allem Drum und Dran. Zum Glück brauchte er keinen Arzt. Bekannte von uns brauchten einen Doktor. Der verlangte für 2-mal aufs Zimmer kommen mit insgesamt 6 Spritzen 138 Euro. Eine Auslandskrankenversicherung ist da Gold wert! Übrigens: Meine These ist, dass man die Krankheit nicht durch das Essen bekommt, sondern durch die Griffe beim Essen. Garantiert bleibt nicht jeder, der krank ist, so lange essensabstinent, wie er sollte. Da reichen ein paar der Bakterien an der Hand, der Griff zur Essenszange und der nächste nimmt die Bakterien mit seiner Hand auf. Mit dieser Hand ist er dann sein Brot und schon hat er die Bakterien intus. Deshalb lieber das Brot mit der linken Hand essen, wenn man mit der rechten geschöpft hat. Ist zwar eine Laientheorie, aber nicht umsonst werden die meisten Krankheiten über Tröpfchen- und Kontaktinfektion verbreitet.


    Service
  • Eher gut
  • Seltsamerweise entsprechen nicht alle Zimmer dem gleichen Standard. In den einen gibt es das komplette Paket in den anderen fehlen Telefonliste, TV-Liste, Nähset, etc. Das ist natürlich nicht in ordnung. Aber die Flure werden jeweils von verschienen Männern geputzt. Man kann das natürlich reklamieren, aber wenn man nicht weiß, was alles auf dem Zimmer fehlt, kann man ja schlecht reklamieren. Unsere Reinigungskraft machte ihren Job sehr gut, wir waren zufrieden. Leider läuft es in den Restaurants anders. Wer dort Kohle wandern lässt, wird bedient. Wer nicht, muss sich selber die Sachen holen. War für uns kein Problem, wir sind lieber durch die Restaurants gelaufen und haben uns die Sachen angeschaut. Auch die Getränke haben wir gerne selber geholt. Wer allerdings auf diesen Service Wert legt, muss gleich beim ersten Essensgang Bakschisch mitnehmen, sonst kann man es sich sofort verderben mit dem Service und wird beim 2. Essensgang geflissentlich ignoriert. Leider war deshalb nie klar, ob die Männer einen bedienen müssen und es ihr Job ist oder ob es ein Gefallen ist mit Bakschisch als Entlohnung. Abgeräumt wird sehr schnell, manchmal zu schnell. Die Männer sind da manchmal übereifrig.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Das Hotel liegt vom Zentrum Hurghadas ca. 15 Minuten per Shuttlebus oder Taxi entfernt. Mit dem Hoteleigenen Sshuttle kostet die Hin- und Rückfahrt pro Person 15 Pfund, also in etwa, 2 Euro. Ein guter Preis. Links daneben liegt das Beach Albatros Resort, rechts ist eine Baustelle. Zum Strand geht es durch den Innenhof, auf dem sich der große Pool erstreckt. Ausflüge kann man am Strand bei "fliegenden Verkäufern" buchen oder über die Reisebetreuung, die regelmäßig (ca. alle 2 Tage bei ETI) in die Lobby kommt. Wir haben über den Reiseveranstalter gebucht, denn bei den fliegenden Händlern kann es manchmal zu Problemen kommen, wenn was passiert oder man kann nicht oder nur sehr umständlich reklamieren, wenn der Trip nicht dem angekündigten Trip entspricht.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Wir haben zwei Ausflüge gemacht. Einmal Quadfahren in der Wüste und das andere Mal Schnorcheln und Schwimmen mit einer Yacht im Roten Meer. Beides haben wir über unseren Reiseveranstalter ETS gebucht. Der Ausflug war gut organisiert, wir wurden am Hotel abgeholt, in die Wüste gefahren zu den Quads und eingewiesen. Vorher hat uns die Reiseleiterin noch fest die Kopftücher um den Kopf gezurrt, was nötig war, wie sich noch herausstellen sollte. Nach ein paar Proberunden neben der Anlage fuhren wir in Kolonne in die Wüste mit 25 km/h, was einem bei einem offenen Gefährt wie dem Quad recht schnell vorkommt. Die Reiseleiterin sagte noch, man solle 15 Meter Abstand zum Vordermann halten. Normalerweise würden 10 reichen, weil aber russische Urlauber mit dabei seine, müsse es etwas mehr Abstand sein. Erfahrungswerte…! Wir bretterten also durch die Wüste, die Arme vibrierten, das Quad ebenso, Steine wurden umfahren, die Berge in der Ferne, es war herrlich. Nicht so schön waren die Unmengen feiner Wüstensand, vom Vordermann aufgewirbelt, die sich durch das Tuch in die Nase und den Mund verirrten, hinter die Sonnebrille krochen und sich auf die Kleidung niederlegten. Nach einem Kamelritt im Beduinendorf, einem Tee und einer Cola ging es wieder zurück. Es war ein Riesenspaß, bei dem man ordentlich dreckig wurde, Muskelkater in den Armen bekam, aber wir würden es sofort wieder machen. Bei einem früheren Ausflug kamen übrigens zwei Polen um, weil Sie sich nicht an die Anweisungen hielten, aus der Kolonne ausscherten, den Graben, der quer durch das Gebiet verlief – und vor dem uns unsere Reiseleiterin vorher gewarnt hatte! – übersahen und sich das Genick brachen. Der zweite Ausflug tarnte sich als "Rotes Meer Paradies", stellte sich dann aber als Yachtausflug nach Giftun heraus. Ich verstehe nicht, dass man das nicht so ankündigen kann. Das Wort Giftun oder Mahmy fiel kein einziges Mal. Hätten wir das gewusst...Giftun ist ja wirklich kein Geheimtipp. Aber so kam man wenigstens in den Genuss eines schönen Strandes, nachdem der Palace Strand ja sehr mittelmäßig ist. Über ihn lässt sich nur sagen, dass er leider nicht mit dem Strand vom Beach Albatros Resort nebenan mithalten kann. Das Problem: Es sind geschätzte 50 Meter Steine und abgestorbene Korallen zu überwältigen, bevor man wirklich weichen Sand unter den Beinen hat und eine Wassertiefe von mehr als 50 cm. Beim Nachbarhotel Beach Albatros Resort kommt man über einen schmalen Streifen hellen Sand gleich ins hellblaue Wasser. Ich frage mich, warum das Palace diese abgestorbenen Korallen und Steine nicht nach und nach aufschüttet mit Sand. Dann hätte man zwar insgesamt einen recht breiten Strand von ca. 100 Metern, aber besser, als jedes Mal zum Badebereich balancieren zu müssen. Auf Dauer nervend und ermüdend. Vor allem, weil man DRINGEND Badeschuhe dafür braucht. Mein Freund hat sich am ersten Tag trotz Vorsicht die Ferse aufgeschnitten, was zum Glück mit einem Tag Schonung und antiseptischer Salbe soweit verheilt war, dass er bald wieder baden konnte. Ein anderer hatte mehr Pech. Er musste sich seinen Fuß beim Doktor behandeln lassen und durfte schätzungsweise 50-60 Euro liegen lassen, was im Vergleich zu Badeschuhen im Hotelshop für 10 Euro nicht wirklich günstig ist. Also: Erst in den Shop und Badeschuhe kaufen (unbedingt handeln! Wir haben 10 Euro bezahlt statt 14) und dann erst ins Wasser. Der Sandstrand selber ist in Ordnung. Feinsandig bis grob mit ausreichend vielen Liegen. Wir waren dort, als die Auslastung des Hotels über 100% betrug. Obwohl das Hotel also bis zum letzten Zimmer ausgebucht war, bekamen wir selbst um 10 Uhr noch zwei freie Liegen am Strand. Sogar um 12. 30 Uhr fanden wir noch freie Liegen. Zwar nicht mit Schirm, aber bei knapp 22 Grad Temperatur (es war ein kühles Weihnachten für ägyptische Verhältnisse), war Schatten das letzte, was man wollte. Die Poolanlage ist ein echtes Schmuckstück. Der große vordere Pool in der Non-Active Area ist allerdings sehr kalt. Richtig warm und kuschelig ist der hintere Pool Richtung Strand, der einen mit 30 Grad, mindestens aber 29 Grad empfängt. Da kann man die Whirlpools getrost links liegen lassen, die über kleine Brücken erreichbar sind, denn auch sie haben nur 30 Grad. Der gesamte Poolkomplex dürfte geschätzte 200 Meter lang sein. Dann beginnt der Strand.


    Preis-Leistung
  • Schlecht

  • Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Dezember 2008
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Maggie
    Alter:31-35
    Bewertungen:1