Paradise KohYao

Wenn man sich im Internet oder bei den Reiseveranstaltern über das Resort informiert, baut sich eine hohe Erwartungshaltung auf: den Titel "Boutique Beach Resort" hat die Anlage u.E. zumindest derzeit noch nicht verdient. Harmonisch in die Natur und bergig ansteigende Küstenlinie integriert zeigt sich das Paradise bei Anreise mit dem Boot (ca. 1,5Std. ab Phuket Pier)zunächst wirklich als "Traumanlage". Direkt am Strand eine Beachbar, das Restaurant, die halboffene Rezeption und der Pool unter schattigen Palmen. Bei näherer Betrachtung nach der Ankunft zeigen sich jedoch alsbald sehr offensichtliche Schwächen: durch einen Bambuszaum abgetrennt befindet sich direkt an der Hotelanlage ein "Bauarbeiter-Village" einheimischer Arbeiter, die es verstehen, das Trauminsel-Feeling tagtäglich mit dem unterschiedlichsten Baumaschinenlärm zu zerstören. Die Anlage ist erst seit Anfang November voll geöffnet, seit April in der "pre opening-Phase". Im hinteren Bereich werden noch 20 weitere Zimmereinheiten zugebaut, was natürlich einen entsprechenden Lärmpegel ab 7 Uhr morgens bedeutet. Diese Bauarbeiten sollen wohl auch noch einige Zeit andauern. Auch die Stromversorgung wurde über zwei Generatoren abgewickelt, die sich aber im Wechsel 1-3 mal täglich verabschiedeten, so dass kein Licht, kein AC oder auch zeitweise kein heisses Wasser zur Verfügung stand. Der "General-Manager", ein Schweizer, scheint Gastronomie und Hotelerie nur auf Imbissstubenniveau zu kennen, anders waren uns seine faule, behäbige, gleichgültige und ungastliche Umgangsformen nicht zu erklären. Auf Anregungen und Beschwerden wurde sehr gleichgültig oder gar nicht reagiert, das Hotel wurde nach dem Motto "es wird schon irgendwie und irgendwann werden..." geführt. Diese Anlage ist sicher vom Konzeptansatz her empfehlenswert, leider liegt hier noch sehr vieles in Ausstattung und Service im Argen, so dass man einen echten "Trauminsel-Urlaub" hier (vorerst noch) nicht erleben kann. Sollten jedoch die Bauarbeiten einmal abgeschlossen sein (ob und wann konnte uns niemand sagen) und die Eigentümer einen neuen erfahrenen Manager installiert haben, kann man hier sicherlich etwas in Richtung "Erlebnisinsel" draus machen, aber länger als 2-4 Tage würden wir generell hier nicht empfehlen, dafür ist es wirklich zu einsam und abgelegen. Für uns war der Aufenthalt nur ein kleiner Teil unserer Reise und wir konnten grosszügig über so manches hinwegsehen, aber wer hier seinen Traumurlaub gebucht (und teuer bezahlt) hatte, hatte sicherlich so manchen Grund enttäuscht zu sein...

Wie oben schon ausgeführt eine kleine Anlage mit insgesamt ca. 60 Einheiten, davon 50 Studios, die in meist zweistöckigen Gebäuden ca. 200m abseits, die Grösse und Ausstattung ist sehr gut und stylish, grosser offener Duschbereich und Balkon/Terasse, TV mit 8 Programmen, DVD-Player mit Leihtiteln über Rezeption und Minibar. Ausser das mehrfach die Toilette verstopft war (auch in den Zimmern anderer Gäste!), durch Stromausfall die AirCon, Heisswasserbereitung, Kühlschrank, TV usw. regelmässig ausfiel und das auf der Terasse und im Duschbereich durch ständig vorbeilaufende andere Gäste, Bedienstete und Bauarbeiter ABSOLUT KEINE Privatspäre vorhanden war, waren die Zimmer eigentlich schön und in Ordnung. Dies gilt auch für die Deluxe Studios, die recht abseits in meist zweistöckigen Gebäuden am Hang errichtet waren. Hier gab's eine Jacuzziwanne auf dem Balkon/Terasse. Die meist direkt am Strand und in zweiter Reihe gelegenen Poolvillen, die bei gleicher Ausstattung mehr Platz als die Zimmer boten, hielten leider auch nicht den Erwartungen stand: neben einer (total unnützen!) Bar auf der Terasse war der private Pool lediglich ein 2x3m grosses Planschbecken, welches überdies durch Sand, Blätter usw. nicht gerade zum Planschen einlud. Wenn man überhaupt Lust dazu haben konnte, war doch der Terassenbereich der Poolvillen ebenfalls ständig mit anderen Gästen und Bediensteten bevölkert, so dass eine Privatsphäre nicht vorhanden war.

Auch hier die schlechte Bewertung in erster Linie wegen der Einfallslosigkeit von Management und Küche. Das Frühstück entsprach in Auswahl und Portionen in etwa einem US-amerikanischen "Continental breakfast", in keinster Weise das, was man aus vergleichbaren 4* Anlagen in Thailand gewohnt sein darf. Besonders schockiert haben uns (und die anderen Gäste) die ca. 10.000 Fliegen, die ab dem dritten Tag unseres Aufenthaltes das "Frühstücksbuffet" bevölkerten. Die Lunch- und Dinnerkarte mit ca. 12 Gerichten sehr dünn und am dritten Tag bereits langweilig, wer keinen Fisch oder Thaifood mochte, konnte lediglich zwischen zwei verschiedenen Steaks wählen. Auch die soeben neu eröffnete Beachbar funktionierte einfach (noch!?) nicht: diverse Getränke waren einfach nicht vorhanden oder konnten nicht gemixt werden, der GM vergnügte sich derweil selbst beim Bier oder beim spielen und der Weg dorthin (ca. 100m vom Restaurant) musste in völliger Dunkelheit zurückgelegt werden.

Die schlechte Bewertung im Service muss man eindeutig in erster Linie dem Management zurechnen. wie bereits beschrieben, erschien uns der GM als absolut unfähig und faul, Wünsche, Anfragen und sogar Getränkebestellungen wurden einfach ignoriert oder vergessen. Selbst einfachste Cocktails konnten nicht gemixt werden und zwei Tage lang gab's sogar kein Bier. Der ebenfalls Schweizer Küchenchef überraschte am Tag nach unserer Ankunft mit einer abgespeckten Speisenkarte, "die aber jetzt erstmal ein Jahr lang so bleibt!" Da man total auf das Angebot des Hotels angewiesen ist, wird so eine Karte bereits am dritten Tage langweilig. Hier fehlten einfach Service und Ideen, die man von einem "Boutique" Resort erwarten könnte. Der überwiegend einheimische Staff in Rezeption, Spa, Bar und Restaurant war thaitypisch freundlich und zuvorkommend, obwohl man überall die mangelhafte Führung und Anleitung spüren konnte (Aschenbecher wurden nicht geleert, es fehlten Handtücher, ständig laufen Bauarbeiter und Bedienstete vor Fenstern und Terasse vorbei...).

Auch hier kann man von "mehr schein als sein" sprechen: die tolle Lage direkt am Beach mit Liegestühlen unter Palmen, Poolvillen mit direktem Beachzugang usw. relativiert sich insofern, als dass gezeitenbedingt sich das Meer ca. ab mittags bis zum frühen Abend 50-100m zurückzieht, so dass vom wunderschönen Beach nur noch Schlamm und Schlick zurückbleibt und baden dann wirklich keinen Spaß mehr macht. Auch konnte man den Strand nur mit Strandschuhen begehen, denn neben natürlichen Ablagerungen fanden sich dort auch Glasscherben und Flaschen, die selbst nach mehrmaliger Intervention beim GM nicht entfernt wurden. Die Aussicht vom Beach (und Pool) ist -davon abgesehen- ganz hübsch auf bizarre Felsformationen kleiner vorgelagerter Inseln. Der Transfer von Phuket wurde oben schon beschrieben, von Krabi aus ca. 1 Stunde mit hoteleigenem Longtailboot. Die Insel selbst ist recht klein, touristisch nicht erschlossen und besitzt nahezu keine Infrastruktur. Der nächste kleine Fischerort auf der Insel ist ca. 7km entfernt und nur mit dem Hotelboot oder (bei gutem Wetter) mit dem hoteleigenen Jeep zu erreichen, ansonsten ist man total auf das (doch sehr mässige) Essen-, Getränke- und Einkaufsangebot im Resort angewiesen. Die Lage selbst ist, wie oben schon beschrieben, in einer Sandbucht doch recht malerisch...

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool unter Palmen direkt am Beach war in Ordnung, obwohl auch hier einige angekündigte Features (Massagedüsen usw.) einfach defekt waren und sich niemand um die Reparatur kümmerte. Ansonsten konnte man noch Kanus mieten und es wurden Inselhopping und Villagetour mit dem Hotelboot angeboten. Weiter nichts! Ein Internetzugang war in der Rezeption vorhanden und konnte kostenlos genutzt werden.