NH Collection Köln Mediapark

Manchmal hat man hohe Erwartungen, und manchmal merkt man nach dem Check-in, dass man die Latte vielleicht etwas zu hoch gelegt hat. Das NH Collection Köln Mediapark ist so ein Fall. Der Name „Collection“ verspricht bei NH eigentlich eine Mischung aus Top-Lage, Design-Hingucker und einem Hauch Luxus. In Köln bekam ich davon vor allem: eine ordentliche Unterkunft – aber ohne das gewisse Etwas. Nichts, woran man sich später noch lange erinnern kann. Das „Wow-Gefühl“ blieb irgendwo zwischen Lobby und Aufzug stecken. Für eine spontane Nacht oder ein geschäftliches Meeting ist es absolut okay – als „Besonderes Highlight“ würde ich es jedoch nicht bezeichnen. MEIN FAZIT Das NH Collection Köln Mediapark ist sauber, ordentlich und gut gelegen für Stadtbesucher, die keine Lust auf die direkte Bahnhofsumgebung haben. Die Mitarbeiter sind freundlich, das Frühstück üppig. Aber: Wer das besondere „Collection“-Gefühl sucht, könnte hier enttäuscht werden. Es ist ein gutes Stadthotel – aber ohne Seele...!!!

Mein Standard-Doppelzimmer (mit zwei Einzelbetten) war hell, in Weiß und Hellgrau gestaltet, mit dunklem Laminatboden, der bei jedem Schritt hohl klang. Der Blick ging in den Hinterhof und auf den KölnTurm, allerdings durch Fenster, die sich nicht öffnen ließen. Das Zimmer war nicht riesig, aber ausreichend groß. Hinter den Betten ein gepolstertes, graues Kunstleder-Kopfteil mit indirekter Beleuchtung, links und rechts Nachttische, USB-Steckdosen und Lichtschalter. Die Betten selbst: harte, bequeme Matratzen (mein Rücken hat sich gefreut). Ein roter Sessel brachte etwas Farbe, ein Schreibtisch mit großem TV und zwei Flaschen Gratiswasser waren praktisch. Stauraum gab es nur in einem kleinen Wandschrank plus klappbarer Kofferablage. Minibar kostenpflichtig, Preisliste nur per QR-Code – was etwas unpersönlich wirkt. Die Kapselmaschine mit Gratis-Kaffee und Tee war nett. Das Bad? Funktional, aber in die Jahre gekommen. Rutschige Badewanne mit Handbrause (keine Regendusche), WC, Bidet, Rippenheizkörper. Immerhin: genügend Handtücher, komplettes Vanity-Set (inkl. Zahnbürste) und gut duftende NH-Hygieneartikel.

Das Restaurant liegt gleich neben der Rezeption und hat Innen- sowie Außensitzplätze. Das Mobiliar – Polstersessel und Holztische – wirkt wie aus einer Hotellobby von 2003. Die Vorhänge, die außerhalb der Essenszeiten quer durchgezogen werden, sind funktional, aber optisch fragwürdig. Das Frühstücksbuffet war reichhaltig: viele Brotsorten, Brötchen, Gebäck, Kuchen, saisonale Früchte, Wurst, Käse, ein paar warme Speisen. Geschmacklich alles in Ordnung, optisch schön angerichtet, aber ohne persönliche Note. Der Andrang am Buffet war groß, es wurde regelmäßig aufgefüllt – trotzdem musste man hier und da um die letzte Scheibe Aufschnitt kämpfen.

An den Mitarbeitern gab es nichts auszusetzen – immer freundlich, hilfsbereit, professionell. Early Check-in gab’s nur gegen Aufpreis oder mit NH-Bonusprogramm, was für ein „Collection“-Hotel eher knauserig wirkt. Positiv: In der Lobby standen rund um die Uhr Trinkwasser, aromatisiertes Wasser und Haribo-Süßigkeiten bereit – ein netter Touch.

Das Hotel liegt mitten im Mediapark – ein Areal, das Anfang der 90er mit viel Hoffnung auf große Medien-Glorie aus dem Boden gestampft wurde. Leider haben sich RTL und WDR hier nicht angesiedelt, und so gibt es heute eher ein Kino, ein paar Restaurants, Gesundheitszentren und kleinere Firmen. Zum Hauptbahnhof läuft man knapp 20 Minuten, zur nächsten ÖPNV-Haltestelle sind es wenige Gehminuten. Wer mit dem Auto kommt, darf direkt das unterirdische Labyrinth der riesigen Tiefgarage erleben. Die einzige Vorfahrt des Hotels liegt nämlich im Untergeschoss – irgendwie cool, irgendwie unpraktisch, und ein bisschen wie in einem Agentenfilm. Die Vorderseite ist eine große Glaswand – modern. Die Rückseite hingegen wirkt, als hätte man sie seit Jahren vergessen: Graffiti, Aufkleber, und der Charme einer verlassenen Bushaltestelle.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Pool? Fehlanzeige. Dafür eine Sauna, die ich aus Zeitgründen nicht genutzt habe. Ansonsten ist man auf die Angebote im Mediapark oder in der Stadt angewiesen – und Köln hat bekanntlich jede Menge zu bieten, vom Dom bis zu den Brauhäusern. Für den entspannten Wellness-Urlaub ist das Hotel eher nicht ausgelegt, für eine Stadterkundung jedoch gut geeignet. Innerhalb von 10 Minuten war man mitten im Nachtleben. Mit unzähligen Bars und Discos.