- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Entspricht nicht seinem eigenen Anspruch... ziemlich enttäuschend! Um die Unterkunft zu beschreiben, muß ich etwas weiter ausholen. Die Bewertung im Hinblick auf Lage, Sauberkeit usw. trifft nicht den Kern der Sache... Die wirklich gute Website dieser Unterkunft ist sehr vielversprechend in Bezug auf Anspruch, Lage, Komfort und Naturnähe. "Glamping" in der Wildnis habe ich gedacht. Als wir unsere Buchung machten, erhielten wir eine E-Mail, in der angegeben wurde, dass die Lodge "in einem Naturschutzgebiet liegt, das für seine natürliche Schönheit und Ruhe berühmt ist" und daher der Lärmpegel auf ein Minimum reduziert werden sollte. Und weiter: "Sollten die Gäste der Aufforderung, ihren Lärmpegel zu reduzieren, nicht nachkommen, hat die Direktion das Recht, die Gäste aufzufordern, das Gelände sofort zu verlassen." Das erschien uns recht ungewohnt und streng, paßte mir aber gut, da ich die Ruhe in der Natur sehr schätze. Um auf das Gelände zu gelangen, muß man eine Sicherheitskontrolle passieren. Es war nicht ganz das, was man einen herzlichen Empfang nennen würde. Wir wurden eher wie die unerwartete Tante behandelt, die ankündigte, vierzehn Tage bleiben zu wollen... Man hätte erwartet, anders behandelt zu werden, wenn man sich dafür entscheidet, so viel Geld für eine Nacht auszugeben. Es gibt eine gepflasterte Straße zu den verschiedenen Gebäuden auf dem Gelände. Es gibt einige Wohnhäuser und noch mindestens eine weitere Lodge. Auf dem gut gepflegten Rasen entlang der Straße grasen Giraffen und Impalas - ein ungewöhnliches Bild, nachdem man in der echten Wildnis des Krügerparks gewesen ist. Ich hatte eher erwartet, auch hier eine gewisse Wildnis vorzufinden, statt eines Tierparks. Als wir die Lobby betraten, gab es zwei Schilder an den Pfählen des Gebäudes, auf denen so etwas stand wie "Entspannen Sie sich, Sie sind jetzt im Bushvelt. Genießen Sie bei uns die Ruhe und Beschaulichkeit". Schöne Worte; die Schilder müssen wohl vom ursprünglichen Gründer der Anlage installiert worden sein. Jetzt jedenfalls wurden wir von rhythmischer Musik begrüßt und zwar gar nicht mal so leise. Das Personal machte ausgiebig von seine Smartphones Gebrauch, telefonierte mit eingeschaltetem Lautsprecher oder schaute sich Sport an (Gepäckmann, der jetzt in seinem Golfwagen saß... und uns vorher spüren ließ, dass 20 R ihm nicht ausreichten, um zwei Taschen 20 Meter weit zu tragen). Abgesehen davon war das Personal bemüht und freundlich, auf eine joviale Art. Auf Anfrage, wo man auf dem Gelände spazieren gehen kann, kam nichts weiter. Ja, wir könnten draußen spazieren gehen, sollten aber kein Privatgrundstück betreten... So liefen wir die gepflasterte Straße hinunter, schauten uns die Giraffen noch einmal an und dann wieder zurück. Erst im Nachhinein erfuhr ich (Website), dass es auf dem Gelände des Anwesens selbst Trails geben sollte, auf denen man "bushwalken" kann. Zu den Mahlzeiten: am Abend gab es ein Braii mit einer Auswahl an Fleisch (Huhn, Rind, Wurst), eine Suppe, einen Kuchen, Kartoffeln und anderes. Ganz okay, wir sind nicht anspruchsvoll bezüglich Essen, aber im Vergleich zu anderen Hotels, auch weit günstigeren, war es eher überschaubar. Es gab keinen Kellner, man musste sein Getränk an der Bar in der Lobby holen, wo einem ein Glas oder ein Strohhalm mit der Dose angeboten wurde... Es war uns nicht wichtig, wir mögen es nicht, wenn die Kellner um einen herum scharwänzeln, aber das fühlte sich schon ziemlich improvisiert an. Das Frühstück war ok, man wurde satt, aber auch hier war die Auswahl sehr begrenzt. Weitere Dienstleistungen: das Zimmermädchen spazierte ziemlich unbekümmert in unser Zelt bzw. auf die Veranda, wo wir saßen, um uns Schokolade zu kredenzen, bzw. ihr Trinkgeld am nächsten Morgen zu sichern. Ich hatte sie schon beim Zelt nebenan gehört und wußte was kommt. Ja, ich weiß, daß die Leute darauf angewiesen sind. Aber wenn man den Eindruck gewinnt, daß man nur als Goldesel angesehen wird, ist es doch ziemlich ärgerlich. Der Gesamteindruck des Zeltes war soweit gut, auch wenn es natürlich Reparaturbedarf gab: hier und da fehlten Schrauben (sogar an der Balustrade, was wiederum nicht so witzig ist) und das Abflussrohrs unter dem Zelt war auseinander gefallen, so dass das Wasser aus der Dusche (nicht von der Toilette) ungehindert auf das Gelände floss. Aufgrund der Winterzeit waren die Fenster an der Seite alle geschlossen und man konnte sie nicht öffnen, selbst wenn man wollte. Der Eindruck war daher ganz anders als auf den Bildern, die man auf der Website sehen kann. Nichtsdestotrotz war es ein Zelt und wir haben schon mehrmals in solchen Zelten übernachtet. Was ich als Natur- und Buschliebhaber als unpassend fand, war die Bereitstellung von Sprühdosen mit Insektiziden. Das paßt für mich von der Idee her nicht. Jeder kann sich ja einreiben... Auf zwei kleinen Schildern stand "Save water, save the planet" und "Save electricity, save the planet". Aber von unterhalb des Zeltes konnte man ständig Wasser aus einem nicht ganz geschlossenen Wasserhahn plätschern hören, der Kühlschrank stand auf höchster Stufe, mit nur zwei Flaschen Wasser drin, und es gab zwei Lichter außerhalb des Zeltes, die den Boardwalk die ganze Nacht beleuchteten. Das hatte zur Folge, daß es eben nicht dunkel war, weder draußen, noch drinnen: keine Sterne, kein Bushfeeling und mehr noch: kein ungestörter Schlaf. (Später wurde mir gesagt, dass es "automatisch" war. Ok, das erklärt alles! Wenn es automatisch geschieht, läßt es sich natürlich nicht ändern... Was meinen Schlaf aber wirklich störte, war das Musikfestival unten im Tal (White River): ich hörte die Musik bis halb eins in der Nacht, sogar durch die Ohrstöpsel hindurch. Auf meine Anfrage am nächsten Morgen wurde mir gesagt, dass es "normalerweise am Wochenende" sei. Aha! Das Beste war die schöne Vorfreude bei der Buchung, die entsteht, wenn man sich die Website und die Beschreibung anschaut. Aber ich kann die Unterkunft, wie überraschend, nicht empfehlen. Der Gründer der Lodge hatte eine tolle Idee und hat sie im richtigen Geiste umgesetzt. Aber die Jungs, die den Laden heute betreiben, haben es offensichtlich nicht verstanden oder teilen seine Vision nicht. Es ist, was es ist, aber für das, was es ist, ist es viel zu teuer.
Reparaturbedarf... ok, ist Afrika, kein Problem. Vom selbst gesetzten Anspruch her, paßt es trotzdem nicht! Durch die fehlenden Schrauben in der Ballustrade bestand m.E. Absturzgefahr. Das Zimmer war nachts erleuchtet (s.o.).
Ok, nichts besonderes, überschaubare Auswahl.
Siehe oben: Getränke beim Abendessen mußte man sich selbst besorgen. Zimmerservice nicht gerade dezent.
Im Prinzip schön. Nicht wirklich wild: man sieht die Häuser und Ortschaften. Was sehr störend war, war die laute Musik nachts...
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2025 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Göran |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 3 |