Auf der Suche nach einer preisgünstigen und zentral gelegenen Unterkunft, von der aus sich alle Sehenswürdigkeiten in der Altstadt bequem zu Fuß erreichen lassen, wurde ich auf das Miriam Guest House aufmerksam. Schließlich buchte ich mich für in eines der vier Zimmer – ein Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad – ein. Der Preis für eine Übernachtung inklusive „self-service breakfast“ betrug Ende Februar 2016 umgerechnet 41 Euro. Bei dem Miriam Guest House handelt es sich im Prinzip um eine ganz normale Wohnung in einem Mehrfamilienhaus, die in ein Gästehaus umfunktioniert wurde. Teils haben die Zimmer ein privates (externes) Bad, teils wird (wie in meinem Falle) das Bad gemeinschaftlich genutzt. Zentraler Mittelpunkt des Gästehauses ist die Küche mit dem angrenzenden Wohn- und Esszimmer, das von allen Gästen gemeinschaftlich genutzt werden kann. Das Gästehaus befindet sich am nördlichen Ende der Altstadt in einem ruhigen Wohngebiet. Nach der Buchung erhielt ich zwar von der Inhaberin, Amal, eine wirklich sehr detaillierte Wegbeschreibung, trotzdem gestaltete sich das Auffinden der Unterkunft nach Einbruch der Dunkelheit schwierig. Zum einen setzte mich der aus Tiberias kommende Bus am anderen Ende der Altstadt ab, zum anderen ist die Altstadt und auch die Gegend, in der das Gästehaus liegt, sehr verwinkelt. Durch ein Telefonat mit Amals Ehemann (glücklicherweise teilte mir Amal vorab sämtliche Kontaktnummern mit) konnte ich die Unterkunft dann schließlich aber doch noch finden. Wenig später kam dann auch Amal selbst, zeigte mir die Räumlichkeiten, wo ich was in der Küche finde, um mir am nächsten Morgen mein Frühstück zuzubereiten, zeigte mir auf einem Stadtplan die Lage der Sehenswürdigkeiten und stellte mich den anderen Gästen (einem deutschen Ehepaar) vor. Amal war wirklich überaus hilfsbereit und eine Verständigung auf Englisch problemlos möglich. Das von mir gebuchte Einzelzimmer entstand durch Einziehen einer Zwischendecke über der Küche. Das Zimmer war recht klein bemessen und zweckmäßig eingerichtet: neben einem bequemen Einzelbett gehörten zur Ausstattung lediglich ein Sessel, ein Couchtisch, ein Nachttischchen, ein transportabler Heizkörper und ein kleiner Spiegel. Tagesleicht gelangt nur durch ein kleines, schmales Fenster ins Zimmer. Ein großes Manko dürfte gerade in den Sommermonaten die fehlende Klimaanlage sein – dann dürfte es in diesem Zimmer ganz schön stickig werden. Bedingt dadurch, dass das Zimmer durch das Einziehen einer Zwischendecke entstanden ist, hört man unweigerlich den laufenden Fernseher oder Gespräche in der Küche und im Wohnzimmer. Die „Durchlässigkeit“ der Decke hat natürlich auch einen gewissen Vorteil: das WLAN war mit gutem Empfang nutzbar. Das Bad wird eigentlich gemeinschaftlich genutzt – da das Gästehaus aber nicht ausgebucht war und die anderen Gäste ein Zimmer mit eigenem Bad hatten, konnte ich das Gemeinschaftsbad alleine nutzen. Der Nachteil ist natürlich, dass man vom Zimmer kommend einmal die Treppe herunter und durch den „Gemeinschaftsraum“ laufen muss, um ins Bad zu gelangen. Das Bad selbst war sehr geräumig und in makellosem Zustand. Zur Ausstattung zählten hier eine verglaste Duschkabine mit Handbrause und Ablage, ein WC und ein Waschbecken mit Spiegel und Ablagemöglichkeit. Flüssigseife, Duschgel und Shampoo waren ebenfalls vorhanden, 2 Handtücher lagen im Zimmer bereit. Die gemeinschaftlich genutzten Räumlichkeiten umfassen eine voll ausgestattete Küche, in der man sich nach Belieben „austoben“ kann (vorausgesetzt, man schafft hinterher wieder Ordnung und räumt das Geschirr in die Spülmaschine), ein Wohnzimmer mit Couch, Sessel und Flatscreen-TV sowie ein großer Küchentisch im Esszimmer. Das Frühstück bereitet man sich morgens selbst zu. Hierfür standen unter anderem Brot, Trockenkuchen, eine große Auswahl an Brotaufstrichen, Cornflakes, Naturjoghurt, Äpfel und Orangen, Kaffee- und Kakaopulver, Milch und verschiedene Fruchtsäfte zur Verfügung. Aus meiner Sicht ist die Unterkunft ideal für Selbstverpfleger und bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Inhaberin, Amal, ist wirklich sehr nett und hilfsbereit und alle Sehenswürdigkeiten sind fußläufig erreichbar. Wer sich etwas mehr Privatsphäre, ein großzügig bemessenes Zimmer oder eine Klimaanlage wünscht, dem sei jedoch vom „Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad“ abgeraten.

Zimmer

Gut