...liegt hier völlig falsch. Nun hatte Ich mich einige Semester lang bei der Volkshochschule abgemüht und freute mich darauf, jetzt endlich in Kreta meine Griechischkenntnisse anwenden zu können. Schließlich wollte ich ja meiner mitgereisten Partnerin imponieren. An der Rezeption gab es gleich den ersten Dämpfer. Wir wurden in perfektem Deutsch mit leicht nordhessisch eingefärbten Dialekt begrüßt. Wie sich hinterher herausstelle, saß Georgios Savidis am Empfang und wies uns nach dem Erhalt der Zimmerschlüssel zugleich in die wunderschöne kleine Hotelanlage ein. O.K., nächster Versuch: nun näherte sich eine etwa gleichaltrige Frau der Rezeption. Der erste einstudierte Satz in griechisch lag schon auf meiner Zunge. Sie kam mir aber zuvor und begrüßte uns ebenfalls mit perfektem Deutsch. Wie sich einige Sekunden später herausstellte, war das Georgios Schwester, die ebenfalls wie er im hessischen Westerwald aufgewachsen war, wo ihre Eltern lange Jahre eine Gaststätte betrieben. Nur nicht aufgeben dachte ich mir. Also gingen wir zur Hotelterrasse und genossen zunächst den schönen Panoramablick auf die Bucht von Malia. Nun näherte sich die junge Bedienung und der wollte ich jetzt keine Chance geben, mir zuvorzukommen. Ohne Rücksicht auf Verluste überschüttete ich sie gleich mit zwei einstudierten Sätzen und bestellte auf griechisch die Getränke. Das Mädel schaute uns nur verständnislos an. Nun kamen mir langsam Zweifel. War die Grammatik und meine Aussprache falsch? Ihr ahnt es schon: das Mädel konnte kein griechisch! Sie stammte aus Deutschland und arbeitete nach ihrer Ausbildung nun im Hotel Matheo, um Auslandserfahrungen zu sammeln. Um es kurz zu machen, die einzigen, die in diesem Hotel griechisch sprechen, sind die Zimmermädchen und Putzfrauen aus dem Dorf. Was für mich am Anfang etwas enttäuschend war, ist natürlich für die übrigen Gäste des Hotels ein echter Segen. Sprachprobleme braucht man hier nicht zu fürchten. Ergänzend zu den übrigen Bewertungen komme ich jetzt mal zur Bewertung des Hotels. Diese ist nicht vollständig, denn vieles wurde ja schon von den vorherigen Bewertern angesprochen. 1.) Lage des Hotels Wer ein Strand- oder Partyhotel sucht, liegt hier falsch. Das Hotel liegt etwa 1 Km oberhalb des Strandes, bietet aber einen fast 180 Grad Panoramablick auf die Bucht von Malia. Wer den schon beschriebenen „britischen Wahnsinn“ von Malia kennt, ist froh drum. Vom Verkehrslärm der Hauptstraße bekommt man fast nichts mit. Über die hinter dem Hotel verlaufende und wenig befahrene Straße kommt man zu Fuß in 10 Minuten in den alten Teil von Malia, wo weniger „Remmi.Demmi“ herrscht. Hier befinden sich auch zwei Supermärkte und mit ein bißchen Suche findet man auch ein paar nette Tavernen. 2.) Zimmer Unser Zimmer war hell und freundlich, zweckmäßig möbliert und augenscheinlich erst kürzlich renoviert worden. Fast alle Zimmer haben einen kleinen Balkon mit Meerblick. Wie bei fast allen griechischen Hotels, sind die Räume recht hellhörig. Das liegt aber an der typisch griechischen Betonbauweise, der hinsichtlich Schallschutz nicht an den deutschen Standart heranreicht. Die Räume waren stets sauber. Bettwäsche und Handtücher wurden regelmäßig gewechselt. Die Bettmatratzen waren überdurchschnittlich gut. Das Bad war mit seinen weniger als 3 Quadratmetern etwas klein. Da wir nur eine Woche Aufenthalt gebucht hatten, war das aber kein echtes Problem. 3. Personal Wie schon oben angesprochen, ist in diesem Hotel die „Amtssprache“ Deutsch. Die Familie Savidis bemüht sich sehr um die Gäste. Wünsche kann man nicht nur ansprechen, sie werden auch –soweit machbar- erfüllt. Die Mädels vom Restaurant waren freundlich und stets um die Gäste bemüht. Hier blieben echt keine Wünsche offen. Über den Humor von Georgios Savidis wurde hier ja schon einiges geschrieben. Vielleicht trifft seine Situationskomik nicht jedermanns Geschmack. Aber jetzt mal ehrlich Boys und Girls: wäre Euch ein mürrischer und langweiliger Hotelchef lieber? Ich habe jedenfalls einigen Spaß gehabt. Und sein lasziver Tanz am Holzbalken der Hotelterrasse hatte was. Meine Partnerin hat irgendwie immer noch einen verklärten Blick, wenn sie daran denkt ;-). 4. Essen Für ein Dreisterne Hotel wird hier wirklich viel geboten. Das Frühstücksbüffet bietet inklusive täglichem Frühstücksei sehr viel Auswahl. Wir hatten Halbpension gebucht und hatten somit die Gelegenheit, auch die Abendmalzeiten zu genießen. Vor dem Hauptgang konnte man sich so oft wie man wollte vom Salatbuffet bedienen. Die Salate (meist 6-7 zur Auswahl) waren stets frisch und stammten teilweise aus dem Hotelgarten, den Maria Savidis betreut. Da jeden Tag griechische Küche auch langweilig werden kann, gab es auch schon mal asiatisch oder deutsch angehauchte Hauptgerichte. Ich fand die Idee nicht schlecht. Natürlich hatte Georgios Savidis für die Saison einen motivierten Jungkoch aus Deutschland angeheuert. Bezüglich der Gerichte habe ich in Griechenland –und ich war schon mindestens ein Dutzend Mal dort- kein besseres Dreisterne Hotel kennengelernt. 5. Gäste Das Hotel wird zwar auch von der TUI angeboten, befindet sich aber nicht im offiziellen Hauptkatalog. Wohl aber beim schweizer Reiseveranstalter „Vögele-Reisen“. Das erklärt auch, warum etwa 70 – 80 % der Gäste aus der Schweiz kommen. Der Rest verteilt sich auf Deutsche und Österreicher. Nur vereinzelt trifft man dort Reisende anderer Nationen. Als Deutscher habe ich die Schweizer als sehr angenehme und ruhige Gäste kennengelernt. Die meisten Gäste waren jenseits der 35 Jahre alt. Einige über 60jährige waren augenscheinlich Wiederholungstäter. Sie wissen sicherlich zu schätzen, daß man sich hier nicht mit englisch oder gar griechisch abmühen muß. Es gab aber auch einige jüngere Reisende unter 30 mit Kleinkindern. Nicht daß hier jeden Abend Totentanz herrscht, aber für einen jüngeren Partymacher ist dieses Hotels sicherlich weniger geeignet. 6. Der Pool In einer älteren Bewertung war zu lesen, daß das Wasser des Pools etwas trübe gewesen sein soll. Während unseres Aufenthaltes (Mai 2006) war davon nichts zu spüren. Das Wasser und die Liegen waren stets sauber. In bezug auf die Zimmerzahl waren auch genug Liegen um den Pool vorhanden. Für Kinder sind die Spielmöglichkeiten vielleicht etwas begrenzt. 7. Mein Urteil Matheo ist ein Hotel, welches ich sicherlich auch guten Freunden empfehlen würde. Viele der oben beschriebenen Mängel habe ich nicht mehr vorgefunden. Vielleicht hat man im Hotel Matheo auch die Kritiken gelesen und seine Konsequenzen daraus gezogen. Mit ein bißchen rum-Googlen haben ich die gut gemachte Homepage des Hotels unter www.hotel-matheo.de gefunden. Hier kann man sich ein gutes Bild von der Hotelanlage machen.

Zimmer

Gut