- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das "Landhaus" Kehl unterteilt sich in zwei ca. 500 m auseinander liegenden Gebäude, dem "Landgasthof", dies ist eine Gastwirtschaft in der auch Zimmer zu mieten sind und dem "Landhotel", in dem sich neben den Zimmern u.a. noch ein Frühstücksraum, eine (als wir da waren immer unbesetzte) Reception mit Lobby, ein Fitnessbereich und ein Wellnessbereich befinden. Wir hatten extra das "Landhotel" gebucht, da dort laut Prospekt und Internetbeschreibung u.a. WLAN (Wireless LAN) in allen Zimmern sein sollte (da ich leider beruflich auch im Urlaub Internetanbindung benötige) und außerdem ein toller Wellnessbereich angepriesen wurde, den wir täglich nutzen wollten. Auch, da man bei einem Kurzurlaub (wir waren 4 Tage da) in der Rhön Pech mit dem Wetter haben kann und dann evtl. auch nichts anders übrig bleibt. Da eine Anreise generell erst nach 17 Uhr möglich ist, hatten wir den Tag noch zu Hause etwas unternommen und waren erst gegen 18 Uhr am "Landgasthof", da dies der Anlaufpunkt ist. Aber Oma Kehl hatte "unplanmäßig" Geburtstag und wir standen vor verschlossener Tür. Mit etwas Glück fand ich eine nicht abgeschlossene Seitentür und konnte ins Gasthaus gelangen, sonst hätten wir wohl ein anderes Hotel suchen müssen. Man hatte uns nichts davon vorher gesagt! Obwohl wir unsere Zimmer vorher reserviert hatten, schien es nicht so, als hätte man mit ankommenden Gästen gerechnet oder als wären diese gerade willkommen. Ich finde es zwar schön, wenn man Omas Geburtstag feiert, aber dann hätte man uns doch vorher darauf hinweisen und eine Anreise an diesem Tag auch mittags anbieten können, da das Hotel nicht ausgebucht war. Man drückte uns nun kurz den Zimmerschlüssel in die Hand und sagte, das "Landhotel" wäre ein Stück die Straße weiter rauf. Da wir noch nie da waren und ich wenigstens noch ein paar Informationen mehr haben wollte, kam dann doch noch jemand vom Personal mit, zeigte uns ganz kurz die Räumlichkeiten und wie wo der Wellnessbereich ist und verschwand dann wieder schnell zu Oma Kehl’s Geburtstag. Meine Frage nach dem WLAN-Zugang traf auf völlige Unkenntnis. Nachdem wir unsere Koffer ausgepackt hatten, hatten wir dann 3 Probleme, zu denen wir dann auch wohl wegen Omas Geburtstag überhaupt keine Hilfe bekamen, denn es ging nie jemand vom Landhaus an Telefon, als wir dort mehrfach anriefen: 1) Der ziemlich kleine und mit einem Zahlencode zu öffnende Zimmersafe war zugeschlossen. Da man aber einen eigenen Zahlencode nur bei geöffneter Tür einstellen kann, war der Safe erstmal nicht nutzbar. Wenn man ein Zimmer für Gäste vorbereitet, sollte man eigentlich kontrollieren, ob so ein Safe offen ist. Erst am nächsten Tag wurde der Safe vom Personal entsperrt. 2) Wir hatten uns schon auf einen Saunabesuch an unserem ersten Abend gefreut, da der Wellnessbereich lt. Info von 15-23 Uhr geöffnet sein sollte. Nun, geöffnet war er auch, doch als wir ihn nutzen wollten, mußten wir feststellen, daß der Strom von der Sauna, Whirlpool usw. abgeschaltet und gar nichts nutzbar war, da ja alles elektrisch betrieben wird. 3) Aus den Zimmerunterlagen ging nicht hervor, wie man ins WLAN kam. Dort stand nur "Zugangscodes werden an der Rezeption ansgehändigt". Die Rezeption war aber nie besetzt! Hier konnte ich mir zum Glück selber helfen. Da das Hotel-WLAN nur aus einem einfachen Telekom-Speedport-Router bestand, der an der unbesetzten Rezeption stand und noch nicht einmal eine ordentliche Konfiguration hatte, konnte ich den bei Lieferung eingestellten Standard-WLAN-Namen "WLAN-001C4A4436F4" und das zugehörige Standard-WLAN-Passwort (das ich hier aber nicht nenne) an der Rückseite des Routers ablesen, da beides nach Inbetriebnahme nie geändert wurde. "WLAN in allen Zimmern", wie im Prospekt und Internet stand, war jedoch ein Witz, da das WLAN nur aus diesem einzelnen Telekom-Speedport-Router (mit 2 Mbit DSL-Anbindung) an der unbesetzten Rezeption im Erdgeschoss bestand. Dessen Reichweite ging vielleicht höchstens gerade mal in den ersten Stock in die der Rezeption nahe gelegenen 6 Zimmer (3 nach hinten, 3 nach vorne raus). War man weiter weg, war schon auf dem 1. Flur kaum noch Empfang möglich, in den Zimmern wohl erst recht nicht. Wir hatten ein Zimmer im 2. Stock. Da war dann durch 2 Betondecken praktisch gar nichts mehr zu empfangen, erst recht nicht, wenn man dann noch weiter weg von der Rezeption war. Und ich habe ein sehr gutes teures Notebook, daran hat es nicht gelegen. Je ein WLAN-Repeater im 1. und 2. Stock wären da wohl angebracht, sind aber nicht vorhanden. So blieb mir nichts anderes übrig, als mich mit meinem Notebook immer in die Lobby zu setzen, wenn ich mal kurz ins Internet wollte. An der Rezeption steht auch ein Internet-PC für die Gäste, die kein Notebook mit haben. Wenn man das Hotel buchen möchte sollte man folgendes beachten: 1) Wenn man wirklich WLAN im Zimmer benutzen möchte, sollte man ein Zimmer im 1. Stock in der Nähe der Rezeption reservieren. 2) Wenn man nachts Ruhe möchte, sollte man ein Zimmer nach hinten raus reservieren lassen, da zur Vorderseite die viel befahrene Haupt-/Bundesstraße ist. 3) Wenn man nicht alles essen möchte was ungefragt und unangekündigt und ohne jede Auswahlmöglichkeit auf den Tisch kommt und keine Fliegen beim Essen mag, sollte man auf Halbpension verzichten. 4) Man sollte anscheinend nicht viel Wert darauf legen, den Wellnessbereich auch wirklich ausgiebig benutzen zu wollen.
Unser Zimmer und auch der Schrank war relativ klein. Man konnte die Koffer nicht ganz auspacken, da man keinen Platz zum Einräumen dafür hatte. Am Schrank war ein Scharnier defekt, man hatte die ganze Zeit Angst, daß die Schranktür abbricht. Im Badezimmer hatte der Duschkopf auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Im Punkte Sauberkeit kann man nichts sagen, das Zimmer wurde jeden Tag sehr gut gereinigt.
Das Frühstück konnte man direkt im Landhotel zu sich nehmen. Es gab eine Auswahl an Käse- und Wurstsorten, Marmeladen und anderen Sachen zum Frühstück (Eier, Orangensaft, usw.). Es gab Brot und 2 Brötchensorten (Normales Brötchen und Körnerbrötchen), von denen aber, wenn man nach 9 Uhr zum Frühstück kam, die eine oder die andere Sorte schon mal alle war. Von dem im Hotel-Prospekt abgebildeten Obst (Bananen, Äpfel, Trauben, usw. ) war nichts zu sehen. Für das Abendessen mußte man ca. 500 m zum Landgasthof gehen. Wir hatten zunächst Halbpension gebucht, was wir sehr bereuten. Am 1. Tag fiel die Halbpension erstmal ganz aus, da Oma ja Geburtstag hatte und wir mußten uns unvorbereitet auf die Schnelle was anderes suchen. Am 2. Tag merkten wir dann, was Halbpension beim Landhaus Kehl bedeutet: Hier wird gegessen, was auf den Tisch gestellt wird, ob man es mag oder nicht. Es wurde einem, sogar wenn man nachfragt, auch vorher nicht gesagt, was auf den Tisch kommt. Bei einem Landgasthof, der eine relativ große Speisekarte für andere Gäste hat, sollte man, finde ich, wenigstens bei Halbpension zwischen 2 oder 3 Gerichten vorher wählen dürfen, das müßte doch möglich sein. Da wir hörten, daß es am 3. Tag "Buffet" geben sollte, trauten wir uns aber noch mal hin. "Buffet" hieß dann aber eine kalte Platte mit einer Auswahl von Käse, Wurst, Seelachs, kaltem Fisch und Brot/Brötchen mit einer Kartoffelcreme-Suppe vorher und zwei Eisbällchen nachher. Für 26 EUR hätten wir da sicher woanders besser und warm essen können. An beiden Tagen wurden wir außerdem beim Essen von so einigen Fliegen gestört, die einem ständig um den Kopf flogen und sich auf die Arme oder ins Essen setzten. Klar, auf dem Land gibt es mehr Fliegen als in der Stadt, aber in Gaststätten sollte es dagegen Mittel geben. Im Frühstücksraum im Hotel gab es schließlich auch keine Fliegen. Am 4. Tag und letzten Tag waren wir insgesamt so sauer, daß wir die Halbpension abbestellten und ganz wo anders Essen gingen um den Urlaub wenigstens noch schön zu beenden. Und im kurzfristig ausgesuchten Gasthaus „Alte Post“ in Tann haben wir dann abends sogar total lecker gegessen ohne auch nur von einer einzigen Fliege gestört zu werden.
Ich habe schon in vielen Hotels übernachtet, aber so etwas ist mir bisher nicht passiert. Hier kam ich mir als Gast nicht wie ein König, sondern eher wie ein notwendiges Übel vor. Noch nie habe ich erlebt, daß man bei Problemen niemanden vom Hotelpersonal erreichen kann oder wie beim Abendessen, daß man Fragen nicht beantwortet bekommt oder insgesamt nur nebenbei abgefertigt wird. Die einzige Person vom Hotel, die wirklich unheimlich nett und freundlich war, Wärme und Gastlichkeit verbreitet und sich um alles gekümmert hat, war morgens im Frühstücksraum eine junge blonde Bedienung.
Das Hotel liegt direkt an einer Haupt-/Bundesstraße mit regem KFZ/LKW-Verkehr. Hier muß ich wohl von Glück sagen, daß wir ein Zimmer mit Balkon/Terrasse vorbestellt hatten, denn diese Zimmer liegen fast alle nach hinten raus und dort hört man fast nichts davon. Wenn man ein Zimmer zur Straße raus hat, könnte es dagegen wohl etwas lauter sein. Durch die Lage an der Bundesstraße ist man dann allerdings auch schnell im schönen Ort Tann oder zu anderen umliegenden Ortschaften und Wandermöglichkeiten gefahren.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Der schon angesprochene Wellnessbereich ist sehr schön gestaltet, verdient wohl auch einen Designer-Preis und macht sich im Hotelprospekt sicher sehr gut. Er scheint aber irgendwie nicht dafür gedacht zu sein, daß man ihn auch wirklich benutzt. Der Strom wird anscheinend nur eingeschaltet, wenn man höflich darum bittet, was ja am 1. Tag nicht möglich war, da man niemand erreichen konnte. Am 4. Tag, als wir nach einem Gewitter, in das wir beim Wandern geraten und klitschnass geworden waren, uns hinterher in der Sauna wieder erholen wollten, hatte wohl genau dieses Gewitter eine der Hauptsicherungen herausspringen lassen. Denn obwohl lt. Fr. Kehl, wie sie sagte, alles eingeschaltet war, war die Sauna und der Whirlpool ohne Strom. Es war auch um 18 Uhr niemand vom Hotel mit Kenntnis verfügbar, der mal nach den Hauptsicherungen schauen konnte. Somit konnten wir den Sauna-Bereich nur an 2 von 4 Tagen nutzen. Ein weiterer Kritikpunkt im Wellnessbereich ist meines Erachtens, daß die Plastiktrinkbecher nicht nachgefüllt wurden, wir mußten letztendlich benutzte Plastikbecher vom Vortag nutzen. Außerdem erscheinen mir 6 Ruheliegen im Wellnessbereich bei über 70 Hotelbetten recht wenig. Wenn da mal mehr als 6 Gäste den Wellnessbereich gleichzeitig nutzen wollen, kann man nach der Sauna direkt aufs Zimmer gehen? Der Whirl-„Pool“ ist auch mehr eine Whirl-„Badewanne“ in die nur 1 Person hineinpasst. Ansonsten gibt es noch einen Fitnessbereich mit diversen Geräten, die alle sehr neu, toll und teuer aussehen. Wenn man aber den ganzen Tag wie wir in der Rhön wandern war, wollten wir hinterher eher im Wellnessbereich relaxen, als noch an Fitnessgeräten Muskeln und Kondition aufzubauen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Juni 2011 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Anke |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 5 |