Labranda Lebedos Princess

Ein Hotel, das durch seine Lage und seinen Aufbau viel Potential hat, welches leider zu wenig genutzt wird. Trotz "all inclusive" kosten viele Kleinigkeiten einen Aufpreis, so wird der Urlaub schnell teuer. Das Personal macht einen bemühten Eindruck, meines Erachtens scheitert es am Management; es entsteht der Eindruck der schnelle, maximale Gewinn steht gegenüber eine langfristigen Planung mit Urlaubern die gerne wiederkommen im Vordergrund. Wir haben nun einmal investiert (leider) und werden trotz der tollen Lage, netten Animation und bemühten Service nicht wiederkommen.

Wir haben extra ein Doppelzimmer Superior genommen und den Aufpreis gezahlt. Dass wir in erster Reihe an der Hotelzufahrt hausierten verbuchen wir als persönliches Pech. Dass diese teureren Zimmer im Erdgeschoss der Bungalows liegen und damit den schlechteren Ausblick haben, verstehen wir nicht. Die Größe des Zimmers war für zwei Personen o.k. Es roch von Tag 1 an muffig, schimmlig. Das Zimmer selbst wirkte zwar nicht ungepflegt - nur vielleicht etwas in die Jahre gekommen - das Badezimmer zeigte in den Fugen der Dusche aber sehr deutlich schwarze Verfärbungen, die Schimmel sein könnten und alles in allem wirklich keine hochwertige Ausstattung. Es reichte fürs Nötigste, um sich zu waschen, man konnte sich aber nicht wohl fühlen. Das Wasser der Dusche lief schlecht ab, so dass die flache Duschwanne immer überzulaufen drohte. Zwischen Föhn und Telefon kam ein Kabel aus der Wand, das mit schwarzem Band nachisoliert war - wir hoffen mal, es war die Telefonleitung und kein Stromkabel, immerhin ist das Bad ein Nassbereich und Föhn und Telefon hingen direkt neben dem Waschbecken. ca. 80% der Fläche des Kleiderschrankes bestand aus 2 Stangen zum Aufhängen der Kleidung, an diesen befanden sich aber nur einige wenige Kleiderbügel (man sollte vielleicht selbst welche mitbringen - sonst sind 60% des Kleiderschrankes toter Raum, den man nicht nutzen kann). Daneben gab es 4 oder 5 schmale Einlegeböden für zusammengelegt Kleidung (zu wenig für zwei Personen). Der Safe ist simpel aufgebaut und funktionierte zuverlässig (selbst, als wir einmal einen Stromausfall hatten). Die unterschiedlichen Leuchtmittel im Zimmer (teils LED, teils Leuchtstoffröhre) machten abends unterschiedlich warmes Licht - gemütlich war das nicht. Das Bett war ausreichend groß für zwei Personen und wirkte gepflegt, es wirkte weder besonders hart, noch übertrieben weich, die Kissen sind recht dick und hart gefüttert. Von oben (den günstigeren Zimmern) hört man jeden Schritt, das kann nachts schon einmal stören.

Meiner Frau hat es meistens geschmeckt, sie hat sich aber nach wenigen Tagen den Magen verdorben. Ich konnte eigentlich nur Salat, Pommes und Wassermelone essen. Den Rest mochte ich nicht, es gab aber durchaus Auswahl, auch wenn sich das Angebot häufig wiederholte. Der Salat war okay, die Dressings unspektakulär und teilweise sehr dünn. Die Pommes (die es nicht jeden Tag gab) schmeckten jedes Mal wie 5 Tage alt und komplett ungewürzt. Das Gleiche gilt für die Kartoffelecken, die es häufig statt der Pommes gab. Besonders schade aus unserer Sicht, viele Gäste kamen zum Essen, luden sich den Tisch bis zum Bersten mit Speisen voll, aßen letztlich aber nur 30-50% davon. Dadurch war das Buffet häufig leer, nachgefüllt wurde nur schleppend, bei den Nachspeisen und Fleischgerichten teilweise gar nicht und es werden Unmengen Abfall produziert. Überwiegend waren das erwachsene Gäste ohne Familie, bedauerlich, wenn da die Augen noch so viel größer sind als der Mund - und mega egoistisch noch dazu. Die Drinks waren wie gesagt alle billig und reichten allenfalls um den Durst zu stillen, es sei denn, man war bereit, zum teuer eingekauften all inclusive-Service nochmals zuzuzahlen. Neben dem Restaurant gab es noch eine Beachbar, eine Lounge-Bar und eine Roof-Bar. Überall das gleiche, geringe Angebot an kostenlosen Getränken. Die Roof-Bar könnte sehr schön sein, ist aber relativ klein, man wird von den Shisha-Rauchern vollgequalmt und das Hotel hat stylische Leuchtbänder mit LED aufgehängt, die einen so stark blenden, dass ein entspannter, romantischer Sternenblick verhindert wird.

Nach den ersten Tagen hätten wir hier wohl nur eine Sonne gegeben, der Service verbesserte sich aber. Wir haben schon Türkeiurlaube erlebt, wo für die gleiche Größe an Restaurantterrasse ein bis zwei Servicekräfte das Ein-, Abdecken, Getränke verteilen usw. besser drauf hatten. Im Labranda Lebedos schwirrten gefühlt 6-8 Servicekräfte auf der Terrasse herum, es wusste aber keiner, was er gerade zu tun hat und welche Tische ihm gehören. Es bedienten auch keine Türken, sondern größtenteils aus dem Ausland eingekaufte Kräfte, die seltenst Deutsch, etwas Türkisch, teils Russisch oder etwas Englisch sprachen. Alle wirkten stets bemüht und waren sehr freundlich, aber es fehlte wohl die Anleitung. Jeder schien alles mal zu machen und dann wurden übereifrig Teller und volle Gläser abgedeckt, während man sich einen Nachschlag holte oder es fiel keinem auf, dass man neu dazugekommen war und man wartete endlos, bevor man neues Besteck bekam (wenn man es sich nicht von einem anderen Tisch klaute) oder nach seinem Getränkewunsch gefragt wurde. An der Rezeption wurde auch nur Englisch gesprochen - was für uns okay war. Das Personal hatte aber scheinbar keine Kompetenzen, als wir nach einer späten Check-out fragten, wurde die Angelegenheit lautstark auf Türkisch mit einer im Hinterzimmer sitzenden Person geklärt. Ob es dabei darum ging, wie viel Geld man den Deutschen dafür abknöpfen kann, dass sie das Zimmer etwas länger haben (wo das Hotel eh nicht ausgebucht war) wissen wir nicht (uns kostete das Zimmer am letzten Tag 10€ pro weitere Stunde mehr). Dass insgesamt der Eindruck für alles draufzahlen zu müssen, hatte ich oben schon geschrieben. Ein Glas frisch gepresster Orangensaft kostet beim Frühstück z.B. 1,50 EUR (das fand ich besonders ärgerlich!!). Im "all inclusive"-Service sind nur billige Getränke enthalten (die Billigspirituosen stehen auch offen rum), der Wein schmeckt nicht, gute Getränke kosten extra (z.B. diverse Cocktails, türkischer Mokka usw.). Um 23:00Uhr endet die Zeit des all inclusive ohnehin - aber, wer bleibt im Urlaub schon länger als bis 23:00Uhr wach? ;) Für den ersten und/oder letzten Tag gibt es einen Kofferraum, der grundsätzlich offen steht und nicht wirklich überwacht wird. Auf dem Zimmer hat man eine Flasche stilles Wasser im Kühlschrank, diese wird täglich ausgetauscht. Das ist alles in allem aus unserer Sicht einfach zu wenig, gerade für die Türkei, die sonst mit tollem Service und einem reichhaltigen all inclusive Angebot zu günstigen Preisen punktet.

Dass das Hotel sehr abgeschieden, eigentlich für sich ganz allein liegt, ist sicher Geschmacksache, wir fanden es gut. Das Hotel liegt direkt am Strand, der Privatstrand des Hotels ist auch sehr gepflegt und fällt flach ins Meer ab, so dass man weit hineingehen kann, ohne schwimmen zu müssen. Direkt angrenzend ist ein winziger Ort - vermutlich nur Ferienhäuser - und öffentliche Strandabschnitte, die leider sehr ungepflegt sind. Das Haupthaus des Hotels, mit der Rezeption, dem Restaurant, Spa-Bereich und Bars befindet sich direkt am Strand, von der Terrasse des Restaurants blickt man auf Strand und Meer. Die Bungalows mit den Zimmern liegen landseitig hinter dem Haupthaus in Reihen hintereinander. Da das Haupthaus deutlich höher als die Bungalows ist, hat man eigentlich von keinem einen Meerblick, außer von einem seitlich schräg hinter das Haupthaus gebauten in erster Reihe (in diesem waren wir). Den Meerblick bezahlt man jedoch damit, dass man direkt an der Grundstückszufahrt "wohnt", wo ständig Busse und Autos verkehren, die Fahrer mit dem Wärter am Tor "schwatzen"; außerdem ist dort ein Friseur, bei dem den ganzen Tag das Radio läuft und am späten Nahmittag/frühen Abend wird man vom Grill des Restaurants in Rauchschwaden gehüllt. Je weiter man vom Meer weg kommt, um so schöner wird eigentlich die Anlage, mit Bananenpalmen und insgesamt mehr Bepflanzung - trotz fehlenden Meerblicks hätte man dort vielleicht das schönere, jedenfalls ruhigere Zimmer. Ganz hinten (am weitesten vom Meer weg) auf der Anlage liegt der kleine Pool (wir haben ihn nicht genutzt, er wirkt aber sehr gepflegt). Ob das so praktisch ist, wo die Eltern vielleicht gern am Strand liegen und trotzdem eine gewisse Nähe zu ihren lieber am Pool spielenden Kindern hätten, wissen wir als kinderloses Paar nicht. Durch die ganze Anlage zieht sich ein unheimlich hässliches Pflaster aus grauen Steinen, das hätte man wirklich mit etwas mediterranen Platten schöner gestalten können. Es grenzt eine Art Bauernhof an das Gelände an, wo Gäste wohl selbst Tomaten usw. pflücken könnten (haben wir nicht getan) und von wo die Salatbar bestückt wird, außerdem hält das Hotel eine Schildkrötenfarm - darf man sich aber nicht als "Streichelzoo" vorstellen. Man sieht die Tiere von einer kleinen Brücke aus, sobald sie Menschen sehen, wittern sie Futter und drängen sich zu Hunderten unter der Brücke (Hauen und Stechen um den besten Platz).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Tischtennis - Eine Platte, funktioniert gut, in windgeschützter Position (gern genutzt, häufig belegt) Volleyballfeld - zweimal Täglich Volleyballspiele von der Animation geleitet - richtig toll, leider sehr grober Kies-Sand, der einem schnell Knie und Ellenbogen aufschürft. Dart - nicht genutzt Sehr nette, unaufdringliche Animation. Musik am Strand, teilweise zu laut, häufig die gleichen Lieder Jetski etc. gegen Aufpreis Fitnessraum mit Klimaanlage - sehr klein, 4-Geräte, keine Hanteln, keine Matten für freie Übungen. Das Laufband haben wir getestet, es funktionierte, kam aber nicht recht in den Quark und lief etwas unrund. Man guckt aus dem Fitnessraum den Leuten der Beach-Bar auf die Teller mit Pommes usw. - sehr angenehm. Sand-Kies-Strand, recht grob. Sonnenschirme aus Korbgeflecht (nicht so schlimm, wie in anderen Bewertungen beschrieben) bieten leider wenig schatten für 2 Personen - da muss ma schon Kuscheln mögen. Sonnenliegen in gutem Zustand, mit weichen Auflagen und Strandhandtücher gibts auch dazu - soweit wirklich gut. Spa-Bereich - haben wir nicht genutzt, man muss dort aber zum Tauschen der Strandhandtücher hin und wird jedes Mal freundlich aber bestimmt auf die wunderbaren, kostenpflichtigen Spa-Angebote hingewiesen. Abendprogramm - teils Live-Musik, teils Tanz (auch volkstümlich), hauptsächlich auf türkische Gäste abgestimmt, Comedy und allg. Show - jeweils ca. 45min. "Disco" - jeden Abend, über das ganze Gelände gut hörbar.