- Preis-Leistungs-VerhältnisEher schlecht
Das Jumeirah Saray Zabeel sticht mit etwa 450 Zimmern und Suiten positiv aus der Unmenge von riesigen 5 Sterne-Bettenburgen in Dubai heraus. Es liegt ruhig auf einem Palmwedel der Jumeirah Palm. Der Zustand des Hotelgebäudes, insbesondere der Lobby, ist hervorragend, alles sehr gepflegt und sauber. Die Lobby als solche ist ein absoluter Eyecatcher, alles sehr prunkvoll im arabischen Stil gehalten. Doch auch hier fanden sich, wie im gesamten Hotelkomplex, kleinere Flecken auf der blütenweiß erscheinenden Weste (großflächiger Fleck auf dem Teppich unseres Flurs, Kondenswasser unterhalb einer der Glasplatten im Boden auf dem Weg zum Hauptrestaurant). Die zahlreichen Mängel habe ich übrigens dem Management gemeldet. Sie wurden zur Kenntnis genommen und zumindest teilweise abgestellt. Die Vielzahl jedoch wirft in meinen Augen ein schlechtes Licht auf Personal und Management, und ich bin tatsächlich niemand, der dazu neigt, sich ständig zu beschweren. Dazu jedoch später mehr… Wir hatten Halbpension gebucht, so dass neben dem Frühstücksbüffet die Möglichkeit bestand, mittags oder abends die beim Check-In ausgehändigten Voucher in den vielzähligen Restaurants einzulösen. Das Hotel war, soweit ich das beurteilen kann, zu einem hohen Prozentsatz ausgebucht. Die Altersstruktur stellte sich so dar, das vorwiegend jüngere Leute zwischen Anfang 20 und Ende 30 sowie Ältere ab Mitte bis Ende 50 vorzufinden waren. Familien mit Kindern waren eher die Ausnahme. Neben vielen Deutschen und Engländern gab es auch einige russische und besonders zum Wochenende hin arabische Gäste. Insgesamt bot das Hotel ein dem erwarteten Standard entgegen stehendes Bild. Die beschriebenen Zustände insbesondere im Restaurant und Pool bzw. dessen Umgebung zeugen von einer schwer begreifbaren Ignoranz und Nonchalance. Die Kategorie des Hotels sehe ich eher bei 4 Sterne Superior, so dass mir das Zustandekommen der überschwänglichen Bewertungen ein absolutes Rätsel ist. Angesichts der gemäßigten Preise in der Nebensaison kann das Preis-Leistungs-Verhältnis als gerade noch angemessen bezeichnet werden, jedoch kann ich jedem anspruchsvollen Gast nur empfehlen, sich ein anderes Domizil zu suchen.
Die Zimmer und Suiten des Hotels sind im abendländischen Stil gehalten und in gutem, gepflegtem Zustand. Neben einer ansprechenden und mehr als ausreichenden Größe beinhalten sie alle Annehmlichkeiten, die man angesichts der Hotelkategorie erwarten darf. Neben vier deutschen Fernsehsendern (ZDF, RTL, RTL 2 und Arte) bietet das JSZ ein bis zum Pool reichendes und kostenfreies WLAN-Netz. Vielleicht sollte man darauf achten, dass man ein Zimmer ohne Verbindungstür zum Nebenzimmer beziehen kann, da tatsächlich jedes Geräusch aus der angrenzenden Nachbarschaft im eigenen Zimmer unverfälscht wahrgenommen wird. Glücklicherweise war unser Verbindungszimmer während der Zeit unseres Aufenthaltes nur einen Tag lang bezogen.
Das JSZ beherbergt, wie schon häufiger zu lesen war, einige unterschiedliche Restaurants mit verschiedenen arabischen Restaurants. Daneben gibt es die Möglichkeit, in anderen Hotels der Gruppe zu speisen. Bei gutem Willen könnte man konstatieren, dass die Qualität der Gerichte dem Standard des Hauses entsprach, auf keinen Fall jedoch weder Quantität noch Variation. Man erwartet einfach mehr als fast täglich die gleichen beiden Rinder-, Schweine- und Geflügelgerichte, mindestens jedoch im zweitägigen Turnus. Die Desserts waren wirklich sehr lecker, aber süß und kalorienreich. Außerdem waren die Gerichte recht zurückhaltend gewürzt, die Milch aus dem Spender für Cornflakes auf Zimmertemperatur, die in kleinen Gläsern am Büffet befindlichen unterschiedlichen Salat-Dressings (sehr schöne Idee) oftmals gänzlich vergriffen, ebenso wie Aufschnitt oder Obstsorten, verschiedene andere Stationen am Büffet, die immer erst nach 10-15 Minuten aufgefüllt wurden, unansehnliche Ruinen von Kuchen oder Torten, die ewig lange den optischen Eindruck trübten, insgesamt also auch hier kein wirklich zufriedenstellender Eindruck, der sich dem angesichts der gehegten Ansprüche (5 Sterne in Dubai, nicht etwa in der Türkei, überragende Kritiken – mit welcher Berechtigung eigentlich?) bot. Im Hauptrestaurant waren jedoch, so muss man leider feststellen, die Speisen das geringste Problem. Nahezu jeden Abend bildete sich eine Schlange am Eingang des Restaurants, man musste bisweilen 10-15 Minuten auf einen freien Platz warten, was als sehr störend empfunden wurde. Man sollte und dürfte erwarten, dass angesichts eines derartigen offensichtlichen organisatorischen Mangels entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, und sei es auch nur, dass man die wartenden Gäste zu einem Aperitif einlädt. In diesem Zusammenhang sei auf den erlassenen Dress Code „smart casual“ hingewiesen, dessen Bedeutung weder der weit überwiegenden Mehrzahl der Gäste wie auch den freundlichen Damen am Eingang zum Restaurant nicht besonders vertraut zu sein schien. In einem solchen Ambiente möchte man beim Dinner weder mit Badeschlappen noch mit Badeshorts, Baseball-Kappen, Unterhemden oder gar jungen Mädchen mit T-Shirt und kurzer Bikinihose konfrontiert werden. Sorry, aber das geht einfach nicht, und dann muss man dem Treiben seitens der Restaurant-Leitung auch einfach Einhalt gebieten. Ebenso unerträglich ist es, ständig, morgens wie abends, etwa 10-15 Minuten auf das erste Getränk warten zu müssen, sei es, weil sich das zugeteilte Servicepersonal erst nach einiger Zeit blicken lässt oder die Drinks dann trotzdem noch bis zum zweiten Gang auf sich warten lassen. Aber die mangelnde Professionalität zeigte sich auch darin, dass Teller beim letzten Bissen unter dem Besteck weggezogen wurden, der Restaurantmanager einen Kellner vor den Gästen runtermachte oder wirklich niemals Besteck zwischen den Gängen nachgedeckt wurde… Insgesamt hatte das „Imperium“ auch nicht zuletzt aufgrund täglich herunterfallender Teller oder polternden Bestecks, zu Boden fallender Tabletts eher das Flair einer Großkantine denn eines Restaurants in einem Hotel der Luxus-Kategorie.
Die Mitarbeiter des Hotels erschienen sehr freundlich und aufgeschlossen, jedoch waren die Englisch-Kenntnisse nicht immer so, wie man es von einem Haus dieses Standards erwarten sollte. Auch die Zimmerreinigung war weitestgehend ordentlich, aber auch alles andere als tadellos. Bereits am zweiten Tag gab der Umstand, dass das Zimmer erst gegen 17.00 Uhr, einer Zeit, zu der viele Gäste vom Strand oder Pool kommen, gereinigt wurde, Anlass zur Kritik. Bei dieser Gelegenheit wurde leider auch nicht die richtige Anzahl von Handtüchern aufgefüllt. Was wir jedoch als schwerwiegender empfanden war die Tatsache, dass die alte, abgenutzte und verranzte Toiletten-Bürste erst nach mehrfacher Aufforderung sowohl gegenüber dem Housekeeping als auch dem Management ausgewechselt wurde, Erst am vorletzten Tag und nach abermaliger Beschwerde wurde der Austausch vorgenommen. In einem Hotel gehobenen Standards erwarte ich einen wöchentlichen Tausch, zumal diese Artikel nun wirklich keinen Kostenfaktor darstellen. Nachdem ich bereits nach 36 Stunden die ersten Mängel gemeldet hatte und man sich seitens des Managements teilweise bestürzt gezeigt hatte, wurde ich noch mehrfach um weitere Updates und Stellungnahmen gebeten. Teilweise versuchte man, Mängel kurzfristig abzustellen, was aber nicht immer gelang. Am letzten Tag offerierte uns das Management ein Abendessen in einem der nicht komplementären Restaurants, jedoch konnten wir dieser Einladung leider nicht Folge leisten.
Das JSZ liegt, wie bereits oben geschildert, sehr ruhig unmittelbar am Strand. Aufgrund der günstigen Taxipreise lassen sich die Attraktionen Dubais schnell und kostengünstig erreichen. Abgesehen von den im Hotel zur Verfügung stehenden Bars und Restaurants gibt die unmittelbare Umgebung wenig bis nichts her, Das Hotel bietet einen kostenlosen Shuttle-Service, der im zweistündigen Intervall eine Verbindung zur Stadt bietet, die aber im Vergleich zum Taxi wesentlich zeitintensiver ist. Darüber hinaus verfügt Dubai über ein sehr angenehmes und zuverlässiges Metronetz, das sich allerdings nicht bis auf die Palme erstreckt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das JSZ verfügt u.a. über ein mit Geräten des Herstellers „Life Fitness“ sehr gut ausgestattetes Fitness-Studio, das keine Wünsche offen lässt. Der Pool mit seinen gewaltigen Ausmaßen bietet einen imposanten Anblick. Um den Pool herum wie auch am sich unmittelbar anschließenden Privatstrand findet sich eine absolut ausreichende Anzahl von Liegen, die in 2er-, 3er und 4er-Gruppen angeordnet sind. Jeder Gruppe zugehörig ist ein Sonnenschirm. Mehrmals täglich werden Eis am Stiel, gekühltes Wasser und kleine Obst- bzw. Gemüsescheiben (Orangen, Gurken,…) verteilt. Der großzügige Poolbereich wurde von fünf Lifeguards überwacht. Aber auch am Strand und Pool waren störende Faktoren leicht auszumachen. Angefangen von der Tatsache, dass ständig eine Vielzahl von Raben unterwegs war, die sich auf den Liegen niederließen und diese verdreckten, war es eher die Regel denn die Ausnahme, dass man sich die Handtücher selber an den Stationen holen und die Liegen einrichten musste. Ebenso war niemand behilflich, wenn man Liegen oder Sonnenschirm verschieben wollte (alles in anderen Hotels schon besser und aufmerksamer gesehen). Am Pool und am Strand fand sich häufiger noch Müll vom Vortag, Verpackungen, Servietten, Eisstiele, etc.. Die direkt am Pool befindlichen Kästen mit eingepflanzten Palmen verrotten vor sich hin, die den Pool überspannende Brücke hat deutlich sichtbarer Flugrost befallen, die Umwälzpumpe des Pools war mehrere Tage ausgefallen, so dass das Wasser minütlich trüber wurde, die dem Hotel zugewandte Poolwand zierte ein fast zwei Zentimeter hoher Fettrand, das Überlaufbecken des Infinity-Pools auf der gegenüberliegenden Seite war offensichtlich längere Zeit nicht gesäubert worden und von Pilzen in allen erdenklichen Farben in einem schwer begreiflichen Umfang befallen. Ich möchte an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen, dass ich kein übersteigertes Szenario umreiße, sondern alle diese Mängel mehrfach zu Protokoll gegeben habe.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 5 |