JAZ Aquamarine Resort

Es ist eine riesige Anlage, die eigentlich keine Wünsche offenlässt. Tatsächlich gibt es so viele Pools, Liegen und Platz, das nicht wirklich auffällt, dass mehr als 2.000 Menschen in der Anlage wohnen. Einzig beim Abendessen werden alle zusammen in ein einziges Großrestaurant getrieben, mit katastrophalen Auswirkungen. Wer beim Abendessen einen Platz will sollte sich unbedingt schon vor 18.30 Uhr zum Restaurant begeben. Ich rate von einem Besuch im Hauptrestaurant aber eher gänzlich ab. Besser gleich in die Themenrestaurants gehen. Das kostte zwar 5 € pro Reservierung, aber den Stress sollte man sich nicht antun! Die "Mall" in der Nähe ist kein Besuch wert, außer man braucht noch Kinderspielzeug, oder Windeln.

Unser Zimmer (Familienzimmer Deluxe) sind sehr geräumig und haben - rein rechtlich gesehen - tatsächlich 2 separate (durch eine Tür getrennte) Schlafplätze. ABER. Das bedeutet, dass das Elternschlafzimmer eine Tür hat und hinter der Tür befindet sich ein Flur, von dem das Bad abgeht, und hinten an der Ausgangstür zum Hotelflur kommt dann eine Ausbuchtung, wo die Kinderbetten stehen. Leider ist der Hotelflur so extrem laut und hell (das Fenster lässt sich nicht abdunkeln, hier hilft ein Strandhandtuch), dass unsere Tochter kaum wirklich geschlafen hat (und die ist normalerweise ein guter Schläfer). Also: Hier muss man nicht für ein "Deluxe" Zimmer zahlen, da reicht auch ein kleineres Zimmer. Die Trennung der Räume zahlt sich nicht Form von in besserem Schlaf aus. Ansonsten ist sehr angenehm, dass die "Deluxe" Zimmer mit eigenem Poolzugang alle auch ein Gitter vorm Balkon haben. Man braucht also keine Angst zu haben , dass die Kinder vom Balkon aus direkt in den Pool fallen. Der "Pool" direkt vor diesen Zimmern ist im übrigen auch nur einige Zentimeter tief...

Man merkt, dass das ein riesiges all-inclusive Hotel ist. Hier dreht sich alles um Schnellabfütterung von Massen, aber nicht um leckeres oder gar entspanntes Essen. Dementsprechend ist das Esen ist eine absolute Katastrophe. Das beginnt schon mit dem Restaurant. Es ist eine riesige Halle, die aber viel zu wenig Plätze hat. Entsprechend hat man eine halbe Stunde nach Öffnung bereits keine Chance mehr auf einen Tisch. Selbst wenn man dann mit viel Glück einen bekommt; einen Kinderstuhl dazu zu bekommen ist aussichtslos. Wir haben uns angepasst und uns einfach gleich um 18.30 in eine Traube von Menschen begeben, die mit der Tür ins Haus gefallen sind, um wenigstens eine Tisch und einen Kinderstuhl zu bekommen. Das Essen war zwar nie alle, aber die langen Schlangen, insbesondere an den Getränken, haben dazu beigetrragen, dass wir uns jeden Abend mehr und mehr vor dem Abendessen gefürchtet haben. Das war Stress pur. Hier überleben nur die hartgesottenen Schlangensteher, bzw. Vordrängler. Wer versucht, mit einem Kind auf dem Arm sich einen Teller zu füllen wird einfach zur Seite gestoßen. Es gibt keine frischen Säfte, stattdessen nur aufgepulvertes Wasser. Der Maschinenkaffee (Nescafe) schmeckt entsprechend (der Kako ist natürlich Nesquick und schmeckt ganz okay). Ansonsten besteht das Essen zu 95% aus Fleisch. Es gibt Fleisch in allen Variationen. Wer eine ähnliche Vielfalt an Obst oder Gemüse sucht wird enttäuscht. Es gibt geschnittene Salatblätter, Gurken und Tomaten. 2 Sorten gedünstete Gemüse (jeden Abend dieselben). 3 Sorten Obst (Bananen, Zitrusfrüchte und Datteln). Dazu Reise und Kartoffeln (meistens einfach nur gekocht). Der Rest ist, wie gesagt, Fleisch. Landestypische Küche und Geschmäcker vermisst man hier gänzlich. Das Abendessen ist immer ein "Themenabend" (also "Englisch", "Italienisch", etc.) was man daran erkennt, dass es draußen dransteht und ein Themenspezifisches Gericht gibt, was nach allem schmeckt, aber bestimmt nicht entsprechend des Themas (mit Glück sieht's so aus. Die all-inclusive Snackbewirtung ist noch schlimmer. Man hat die Wahl zwischen Hamburger und Hotdog (immer, es wird nicht variiert) und die Häöngen einem schon nach dem ersten Biss zum Hals raus. Das Fleisch ist labbrig und gescmhacksfrei. Entsprechend der Küche hat es uns am dritten Tag so sehr den Magen verschlagen, dass wir nach nur 3 Tagen alle drei mit heftigem Durchfall, Erbrechen und Fieber mit Medikamenten vollgestopft vier Tage lang Zimmer verbrachten. Als es nicht besser wurde und unsere Tochter das Essen komplett verweigerte, haben wir die Notbremse gezogen und sind abgereist. Nie wieder all-inclusive in Ägypten!

Der Serrvice ist außerordentlich aufmerksam und zuvorkommend. Alle Leute lachen einen an und versuchen zu helfen wo es geht. Als unsere Magenprobleme anfingen wurde uns ohne großes Aufsehen nachts um 3 neue Bettwäsche und Handtücher gebracht, was sehr angenehm war. Lediglich der Hotelarzt ist ein ziemlich schwieriger Mensch, aber vielleicht liegt das auch am Beruf... Eine kleine Komischkeit gibt es leider in dem Hotel. Wer sich draußen ein Taxi nimmt, kommt mit diesem Taxi nicht auf das Hotelgelände (das ist den Hoteleigenen Limousinen vorbehalten). Der Weg von der Rezeption zum Tor ist schon ein schönes Stück; das sollte man wissen, bevor man z.B. schwere Gegnstände kauft...

Das Hotel ist sehr nahe an Hurghada (man sieht und hört regelmäßig die Flugzeuge). Ansonsten liegt es aber mitten in der Wüste. Wer sich die Mühe macht, mal draußen vor die Tür zu gehen kann sich das sparen; da ist nichts (wirklich). Es gibt in der Nähe eine "Mall", mit etwa 15 Geschäften (meistens Klamotten, 1 Spielzeugladen, Handyladen, Sonnenbrillen und und einem sehr großen Supermarkt). Die Taxifahrt dahin kostet vielleicht 4-5 Euro (je nach Verhandlungsgeschick).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Poollandschaft ist überwältigend. Es gibt unzählbare Pools in allen Formen, Tiefen und Größen. Einige davon sind auch beheizt (bei 20 Grad Lufttemperatur durchaus angenehm). Warum die vielen Kinderpools nicht beheizt sind, war uns ein Rätsel. Wir haben uns mit unserer kleinen Tochter nur in den beheizten großen pools aufgehalten, in denen es glücklicherweise auch sehr flache Bereiche gibt. Das Animationsprogramm ist reichhaltig, aber zum Glück nicht aufdringlich. Insgesamt ist die Anlage so groß, dass die vielen Gäste eigentlich nie auffallen, außer beim Abendesen. Die Tatsache, dass dieses Hotel fast ausschließlich von Skandinaviern gebucht wird hat aber Vor- und Nachteile. Vorteil: keine lauten Russen und nur wenig Deutsche. Nachteil: Einfach alles (egal ob Miniclub, oder Unterhaltungsprogramm) findet auf Schwedisch statt (und wird dann in 1-2 andere Nordeuropäische Sprachen übersetzt).