Hurghada Long Beach Resort

Erst einmal vorab: Wir können nicht glauben, dass dieses Hotel eine Weiterempfehlungsrate von über 70 % erhalten hat. Wer hinter die Fassade schaut, erkennt ganz schnell, dass es sich hier um eine abgewohnte, ungepflegte Anlage handelt. Das Hotel soll - so haben wir gehört - ca. drei Jahre alt sein. Unsere Schätzung lag (vor Kenntnis) bei ca. 10 Jahren. Der Eingangsbereich sowie die Garten- und Poolanlage machen auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck (was heißen soll, es war mal schön). Wir hatten die große Gnade und durften dieses Hotel während der russischen Schulferienzeit besuchen. Wir sind gegenüber Osteuropäern bisher unvoreingenommen gewesen, doch dieser einwöchige Badeurlaub hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Hier prallten Kulturen aufeinander. Das Benehmen einiger Gäste (insbesondere der Russischen) in der Gastronomie als auch an den Bars war schon gewöhnungsbedürftig. Erst einmal zu den Mahlzeiten: Das Buffet (egal ob morgens, mittags und am Abend) sah schon nach ca. einer 1/2 Stunde aus, als hätte eine Fütterung der Raubtiere stattgefunden. Überall lagen Essenreste neben oder klebten an den Buffetschalen (Kartoffelpüree, Sauce etc.). Das Wort "warten" gibt es anscheinend auch nicht im russischen Sprachgebrauch. Hier zählte nur "Schnelligkeit und Vordrängeln". Die Hotelleitung hat wohl hiermit ihre einschlägigen Erfahrungen gemacht, so dass man den Speisesaal nicht mehr über den Poolbereich betreten konnte (obwohl es hierfür mehrere Türen gab, die verschlossen waren). Das Problem der Schieberei und Drängelei löste man, indem man nur durch einen einzigen Zugang (Treppenhaus) in den Speisesaal gelangte, von dort aus sich in eine Schlange stellen musste und ein Restaurantmitarbeiter jedem einzelnen einen Tisch zugewiesen hat. Ansonsten wäre es wahrscheinlich noch zu Schlägereien um die Tische gekommen. Dabei kam in uns die Erinnerung an die Mitropa-Restaurants auf den Transitstrecken nach Westberlin hoch. Dieses Verhalten spiegelte sich auch an den verschiedenen Bars wieder. Für alle, die dieses Hotel schon gebucht haben, hier unser Tipp: Versuchen Sie umzubuchen (5 Sterne-Hotel z. B. Dana Beach in Hurghada oder eine der 5-Sterne-Anlagen in El Gouna oder Makadi Bay). Ein weiteren Tipp: Kaufen Sie keine Souvenirs, da diese absolut überteuert und in Deutschland für die Hälfte zu bekommen sind. Für Raucher lohnen sich Zigaretten. L & M am Flughafen 7 Euro die Stange, im Hotel 10 Euro. Unser Fazit: Leider können wir dieses Hotel nicht weiterempfehlen.

Der Schlafbereich war sehr großzügig mit Schreibtisch, Bett, Kleiderschrank und Sitzecke. Das Mobiliar recht modern. Das Bad war eines der Schlimmsten, das wir je in einem Hotel vorgefunden haben. Schon der Geruch, wo auch immer er herkam, vermieste einen jegliche Lust auf Hygiene. Nach Benutzung des Bades hatte man noch stundenlang einen undefinierbaren Geruch in der Nase. Die Toilette sowie die anderen Sanitäranlagen als auch der Fußboden wurden unserer Meinung nach in dieser Woche nicht einmal gereinigt (s. Fotos). Die Toilettendeckel waren in der gesamten Hotelanlage kleiner als die Toilettenschüsseln, so dass man im Prinzip auf der Keramik saß. Der Knopf an der Toilettenspülanlage war defekt, so dass er beim Drücken immer verrutschte. Der Toilettenabfluss war trotz mehrfacher Ausbesserungsarbeiten mit Silikon immer noch undicht. Betätigte man die Spülung, lief Wasser aus dem Abfluss auf dem Badezimmerboden (widerlich). Die Keramik der Sanitäranlagen sowie die gesamten Silikonabdichtungen waren gelblich verschmutzt. Am ersten Tag fanden wir zwei Toilettenrollen vor. Eine unbenutzte Rolle und eine von den Vorbewohnern bereits angefangene, mit Fäkalien beschmierte Rolle, welche sich auf dem Papierhalter befand. Da uns dieser Anblick sofort auf den Magen geschlagen ist, haben wir davon abgesehen, hiervon ein Foto zu machen. Unser Zimmer befand sich im Haupthaus, ca. 150 m von der Hoteldiskothek, was sich natürlich sehr negativ auf unsere Nachtruhe auswirkte. Pünktlich um 22. 30 Uhr dröhnten die Bässe durch unser Zimmer. Zum Glück (all-inclusive-Getränke bis 0. 00 Uhr) war kurz nach Mitternacht der Zauber vorbei. An Schlaf war jedoch nicht zu denken, denn dann ging es los, dass Gäste mitten in der Nacht ein- und ausgecheckt haben (rollende Kofferwagen und lautes Gerede).

Gastronomie: bereits beschrieben. Katastrophal! Wir können allerdings das Restaurant Merhaba in der Hotelanlage sehr empfehlen. Ist leider nicht in den all-inclusive-Leistungen enthalten. Hier kann man wirklich gut a la carte essen und trinken zu moderaten Preisen. Hauptgerichte liegen zwischen 6 und 12 Euro, Flasche Rotwein 10 bis 20 Euro. Im Nachhinein geht die Rechnung auf, da man sich die Kosten für den Arzt spart. ;-) Unser allabendliches Essen im Marhaba war die Entspannung pur. Noch was vergessen: Das all-inclusive-Restaurant befindet sich in einer Bahnhofshalle. Geräuschpegel: Schlimmer als in einer Jugendherberge.

Check-in und -out funktionierte reibungslos. Das Personal war überaus freundlich und hatte immer einen netten Spruch für uns parat. Oft wurden uns die Getränke zu den Tischen an der Poolbar gebracht (was nicht üblich war, da Selbstbedienung). Das Personal war zu uns sehr aufmerksam und hatte eindeutig genauso unter den russischen Gästen zu leiden wie wir. Man konnte es dem Personal auch nicht verübeln, da es bei Nichtherausgabe einer Flasche Vodka an der Poolbar oft zu verbalen Auseinandersetzungen unter Androhungen von Tätlichkeiten kam. Zimmerreinigung: Sehr oberflächlich. Badreinigung war so gut wie gar nicht vorhanden. Die Betten wurden regelmäßig neu bezogen. Insgesamt: miserabel, bei 5 Euro Trinkgeld in der Woche (also lieber das Geld nicht dafür ausgeben). Die 2 Sonnen haben wir wirklich nur für das Personal in der Gastronomie vergeben. Einen Arzt mussten wir auf Grund unserer guten Intuition nicht aufsuchen, da wir das all-inclusive-Essen nicht gegessen haben. Nach Auskunft von anderen Touristen, war der Arzt regelmäßig auf Grund von starken Magen- und Darmproblemen anwesend. Am besten da einmal die Gäste fragen, die dort gegessen haben.

Da wir schon einmal in Hurghada einen Kurzurlaub verbracht haben, haben wir an die Lage keine besonderen Ansprüche gestellt. Das Hotel liegt, wie alle anderen Anlagen auch, am Meer. Die Anlage ist recht groß, was wir aber nicht als negativ empfunden haben. Wir wollten eigentlich nur relaxen, was aus diversen Gründen nur sehr schwer möglich war. Transfer zum Hotel: Eigentlich ca. 10 min. Wir waren eine Stunde unterwegs, sind insgesamt noch 9 weitere Hotels angefahren.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Morgens, wenn man einen entspannten Tag am Pool einlegen wollte, wurden die Musikboxen von Richtung Meer auf Richtung Pool gedreht und dann ging es ab bis zur Mittagszeit. Nach ca. 2 Stunden Mittagsruhe begann der II. Akt in Sachen Animation. Die Lautstärke der Musik war super aufdringlich und ziemlich nervtötend. Da hatte man schon Glück, wenn man eine Liege am anderen Ende der Gartenanlage erwischt hat. Am ersten Tag gab es leider überhaupt keine Liegen für uns. Wir mussten uns auf den Stühlen an der Poolbar sonnen. Nach Beschwerde, gab man uns den Tipp: Nächstes Mal früher aufstehen!!! Wir fanden schnell heraus, wie das mit den Liegen funktioniert. Am nächsten Tag, morgens um sieben, sind wir raus zum Pool und haben uns unsere Liegen mit entsprechenden Utensilien (Bücher, Zeitschriften, T-Shirts - Pooltücher gab es erst ab 8 Uhr) wie ein Hund markiert. Hat auch bis zum Ende des Urlaubs prima geklappt, nur hätten wir gern in unserem wohlverdienten Urlaub ein wenig länger geschlafen. Der Pool war sehr schön angelegt, aber leider auch sehr schmutzig, was eindeutig zu erkennen war, wenn man sich mal den unsauberen Poolrand angesehen hat. Wir haben ihn nie genutzt.