Hotel Wassersleben

Ein Hotel, dass von seiner Lage lebt. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass von den 115 Euro mindestens 60 Euro für den Ausblick über die Förde bezahlt wurde, denn der Rest der Leistung ist garantiert keine 115 Euro wert. Ich bin sehr enttäuscht und kann nicht nachvollziehen, dass man sich anscheinend darauf "ausruht", dass das Haus so perfekt gelegen ist und die Gäste von alleine kommen.

Wie schon erwähnt, lebt dieses Hotel von seiner Lage, anders kann ich es mir dessen Existenz nicht erklären. Wir haben 115 Euro für das Zimmer bezahlt und es entsprach sicher keine 3 Sterne. Ok, von den Dehoga-Kriterien vielleicht, aber nicht aus Sicht des Gastes. Ein Zimmer mit Balkon wurde uns am Telefon zugesagt. Ein Balkon war vorhanden und der war ca. 40cm tief und 1m breit. Ich wollte es eine Sonnenliege aufstellen, aber paßte nicht so ganz. Sowas kann man doch nicht Balkon nennen. Die Einrichtung war nach unserem Eindruck sehr überholt, der Fernseher war auf einer Anrichte am Kopfende des Bettes platziert (wer soll so denn fernsehen), deutsche Fernsehprogramme gab es ganze 4, der Fussboden knarrte wie in einem uraltem Bauernhaus, einen Safe habe ich nicht gefunden und zum briefeschreiben gab es in einer Mappe verknicktes und nicht sehr sauberes Schreibpapier, allerdings keinen Schreiber. Was es reichlich gab, waren Prospekte zum Thema Ringhotels. Dann gab es noch eine Touristenzeitung über die Region, die jedoch wohl schon mehreren Gästen gelesen wurde. Das Bett ist natürlich Geschmacksache, jeder liegt anders, aber gut durchgelegen waren sie auf jeden Fall. Als Abschluss dann noch das Bad. Sehr klein, aber ist alles da, was reingehört - allerdings denke ich nicht, dass schon bei Ankuft neuer Gäste schwarze Haare deutlich sichtbar an die Duschkabine gehören und das gibt mind. 1 Sonne Abzug!

Die Speisen auf der Feier waren ok. Das Frühstückbuffet war zwar klein, aber ebenfalls ok. Was ich nicht verstehe ist, dass man eine elektrische Apfelsinen-Presse aufstellt, kein Gast so richtig weiß wie die funktioniert und die Chefin mehrfach an den ratlosen Gästen vorbeigeht, ohne behilflich zu sein. Das Hotel hat die Lage am Wasser als ganz großen Vorteil, denn somit haben sie eine Außenterrasse, die bei gutem Wetter natürlich der Wahnsinn ist.

Wieviele Sonnen soll man hier vergeben? Was kann man dem Personal nachsagen, wenn die Chefin einen ebenso unmotivierten und hektischen Eindruck macht? Die Rezeption war wohl noch nie besetzt, es hängt lediglich ein Schild, dass man sich bei der Ankunft im Restaurant melden soll. Gleich ein erster guter Eindruck :-) Kein "wie war die Anreise" oder sonstiges Interesse seitens des Hotelpersonals. Am Abend auf der Feier war es dann nach ungefähr 3 Stunden, dass man das Personal suchen mußte um sich Getränke zu bestellen und fand dieses dann auch gerne in der Küche beim Plausch. Ganz weit entfernt vom 3-Sterne-Standard! Der Check-Out lief komplett ohne Konversation: Ich lege den Zimmerschlüssel hin, die Chefin dreht sich zum Computer, druckt die Rechnung, legt sie mir kommentarlos hin, bekommt meine Kreditkarte, ich unterschreibe den Beleg und gehe. Ach ja, man muss nicht fragen, ob mir der Aufenthalt gefallen hat und ob alles zu meiner Zufriedenheit war. Nein, das wäre ja freundlich gewesen und damit wollen wir gar nicht erst anfange - oder hat die Dame geahnt was ich geantwortet hätte? Eine einzige Ausnahme gab es hier und das war eine junge, blonde Dame Sonntag früh beim Frühstückbuffet, die zuvorkommend und freundlich war und siehe da, sogar ein Lächeln zutande gebracht hat - und wegen ihr gibt es auch eine halbe Sonne mehr.

Okay, in dieser Kategorie kann das Haus absolut punkten, denn es liegt direkt am Strand, von jedem Zimmer hat man einen herrlichen Blick auf die Flensburger Förde und es existieren vernünftige Busverbindungen in die Stadt. Parkmöglichkeiten sind reichlich vorhanden.

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