Hotel Victoriano

Eigentlich hatten wir vor, im Hotel Posada Azul in San Juan del Sur zu übernachten, entschieden uns aber dann, im Hotel Victoriano zu bleiben. Das haben wir nicht bereut. Allerdings war das Zimmer 204, das wir in der 1. Etage bezogen, ziemlich klein, hatte einen abgewetzten Steinfußboden und machte keinen guten Eindruck. Allerdings war der Raum in dem alten Holzhaus von 1902 sehr hoch und hatte oben kleine Lüftungsfenster, durch das der Wind hindurchziehen konnte. Das Fenster führte zum Patiogang hinaus. Der Ventilator hatte eine Stufenschaltung, sodass die Belüftung in Ordnung ging. Dazu war eine Klimaanlage vorhanden, die gut kühlte, aber sehr laut war. Nachts mussten wir sie abschalten. Das war glücklicherweise machbar, weil der Ventilator leise lief. Da wir nach langer Fahrt dringend eine Dusche brauchten, waren wir froh, dass die vergleichsweise große Dusche in dem winzigen Bad wenigstens gut funktionierte. In dem Zimmer war neben einem Queen-Bett nur ein einziger Stuhl mit zwei Kofferablagen vorhanden, kein Schreibtisch und kein Kleiderschrank. Das hat uns zunächst sehr enttäuscht und geärgert. Wir konnten es gar nicht verstehen, dass in einem Hotel an einem Badestrand vor der Tür so wenig Platz und so wenig Equipment vorhanden war. Auf die beiden weißen Bademäntel, die an der Tür hingen, hätten wir dafür gern verzichtet. Immerhin zeigte der kleine 27“ Flachbildfernseher das volle Satellitenprogramm und das Internet mit kostenlosem WLAN war gut zu empfangen. Das Haus ist natürlich alt – hier hat sogar schon Mark Twain übernachtet – und das muss man bedenken. Der Innenbereich mit den Gängen auf Stelzen ist schön gestaltet und die Möbel aus exotischen Hölzern glänzen. Besänftigt wurden wir durch den freundlichen Service. Der Ober deckte draußen auf der Terrasse für uns sehr nett den Tisch und ein Blick in die Speisekarte mit mediterranem Touch versöhnte uns. Das Snapper-Filet, das wir bestellten, war ausgezeichnet und der Hummer ein Traum. Den Lobster (mit 3 Lobstertails!) für 20 Dollar sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Preise für die Getränke waren unterschiedlich, für das Bier bezahlten wir 1,50 US$, während für den Wein (gute chilenische Sorten) 5,50 US$ pro Glas berechnet wurden. Das fanden wir vergleichsweise teuer. Der Service war freundlich und aufmerksam. Das stellten wir auch am anderen Morgen beim Frühstück fest, das man sich aus der Speisekarte auswählen konnte. Wiederum wurde für uns auf der Terrasse sehr schön der Tisch gedeckt. Wir entschieden uns für das Desayuno americano und waren mit den Früchten, den Eiern mit Speck, dem Toast mit Marmelade und Kaffee sehr zufrieden. Besonders hervorzuheben ist die vernünftige Kaffeemaschine an der Bar, die in der Lage war, auch einen hervorragenden Cappuccino nach italienischer Art zu produzieren, was in Nicaragua nicht ganz so einfach ist. Deshalb muss man bei einer Empfehlung für dieses Hotel die kleinen Zimmer mit dem persönlichen Service und der guten Küche aufwiegen. Vielleicht hat das Hotel unter den 21 Zimmern auch solche, die besser ausgestattet sind. Das haben wir leider nicht erfragt Der kleine Pool vor dem Haus an der Straße ist natürlich gerade mal zum Abkühlen geeignet. Vielleicht wird er aber auch häufiger von den Gästen genutzt, denn das Wasser am Strand schien uns nicht besonders sauber zu sein. Vielleicht lag es auch daran, dass der Sand ziemlich dunkel ist und man nicht auf den Grund schauen konnte.

Beliebte Aktivitäten

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