- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Der Eingangsbereich wurde in meiner Reisezeit etwas renoviert und macht einen deutlich besseren Eindruck als die Zimmer. Zum Hotel ist bereits vieles gesagt, sodass ich nichts wiederholen muss. das Hotel hat tatsächlich seine beste Zeit schon lange hinter sich. Ich hatte gehofft, dass die negative Bewertungen eher nicht berechtigt waren und wollte den guten Bewertungen mehr Glauben schenken. Die Wahrheit liegt in der Mitte und ich bin schon als Rucksack Reisender viel Schlimmeres gewohnt. Allerdings sollte man sich bei diesem Hotel das Preis-Leistungs-Verhältnis gut überlegen. Es ist eine Alternative, wenn man sonst viel mehr bezahlen müsste und man es schafft, innerlich so abzuschalten, dass man sich über die Fehler dieses Hotels nicht aufrecht und seinen Urlaub trüben lässt. Zum Wandern ist die Hauptinsel Malta nicht besonders geeignet. Es gibt kaum Wanderwege und man läuft fast nur durch urbanisiertes Gebiet. Überall sind wilde Schutt/Müllhalden, und der Boden ist übersät mit leeren Patronenhülen von der ausgiebigen Jagd der Malteser. Sobald man aus den Orten heraus ist, ist die Landschaft ebenfalls übersät mit Vogelfangnetzen und kleinen Jagd-Hochständen, aber ohne Stelzen. Ein grausiges Szenario, was offiziell ab 1. Januar 2008 ein Ende hat. Hoffentlich. Lediglich auf Gozo und wahrscheinlich auch auf Comino kann man noch einsame Gegenden und Wanderpfade finden. Empfehlen kann ich dazu die Wanderkarte vom Kompass Meyer Verlag (1. 25.000), die ich mir sogar erst in einem Buchladen in Valletta gekauft habe. Allerdings führen diese Wanderwege häufig über private Grundstücke, wo auch schon einmal ein Wachhund einen am Weitergehen hindert. Im November kann man, vielleicht nicht ganz legal, Kaktusfeigen pfücken und leckerl genießen. Taschenmesser und Taschentuch für die Hände gegen die Stacheln nicht vergessen. Das Wetter ist etwas kühler als auf beispielsweise Mallorca, weil regelmäßig ein recht starker Wind von Süden aus Afrika kommt, der aber dennoch nicht warm ist. Für kulturhungrige ist Malta ein Leckerbissen, obwohl ich irgendwann auch keine Kirche mehr sehen mochte.
Nach den Bewertungen habe ich noch Schlimmeres erwartet, als ich vorgefunden habe. Wer ein Zwei-Sternehotel erwartet, wird jeher nicht enttäuscht. Der Innenschacht, der sich hinter meinem Fenster verbarg, war nicht so schlimm, die erwartet (siehe Foto). Die Matratze war auch nicht mehr die neueste. Im Badezimmer konnte man die Dusche nicht aufhängen. Auch gab es nur eine Badewanne und keine Duschabtrennung. Kakerlaken kamen durch eine mangelhafte Dichtung an der Badewanne. Allerdings fielen sie dort hinein und kamen nicht heraus. Beschwerden über Zimmer sind an der Tagesordnung. Ich hatte mit meinem Zimmer wohl noch Glück gehabt, wie ich in Gesprächen mit anderen erfahren habe. Im Fernsehen sind nur zwei deutsche Sender zu empfangen gewesen. Der Kühlschrank mit Minibar war defekt.
Im Grunde genommen haben die Bewerter Familie Voigts, aber auch Sonja Recht. Es kommt auf die Sichtweise und die benutzten Adjektive an. Da ich persönlich an einem Urlaub kulinarische Köstlichkeiten liebe, war ich von der Einfallslosigkeit des Frühstücks nicht überrascht, weil vorgewarnt. Abends kommt es darauf an, welcher Koch gerade Dienst hat. Es gibt einen älteren, hageren Koch, dessen Speisen eher unrühmlich und geschmacklos sind, aber auch einen mittelalten, runden Koch, der sein Handwerk versteht. Wenn der Letztgenannte Abends an der Essensausgabe stand, habe ich mich insbesondere auf die Vorspeisen und die Fischgerichte gefreut. Getrübt wurde die Stimmung aber durch die Beschallung über Lautsprecher (etwa a la Bert Kämpfert), die teilweise auch in den Gängen so laut war, dass man sie im Zimmer morgens schon um 8: 00 Uhr hören konnte. Die Getränke werden am Tisch bestellt, aber man bekommt keine Preisliste. Wenn man eine Wein-Flasche bestellt, kann man diese wieder verkorken lassen und am nächsten Abend weiter trinken. Auf der Endrechnung tauchte dann nur von den Getränken der Preis auf, aber man kann nicht sehen, was man bestellt hat. Insgesamt eine ziemlich undurchsichtige Sache. In der Tat war das, was ich getrunken habe aber recht günstig. Die abendliche Bar habe ich nicht genutzt, da das Publikum mit 60 Jahren und mehr doch deutlich älter war als ich. Es gibt aber reichlich Bars in der näheren Umgebung. Die Bar, die direkt nebenan liegt (O´Connors), gehört ebenfalls zum Hotel.
Das Personal an der Rezeption wirkte manchmal genervt, die Kellner im Restaurant wirken eher auf die Engländer konzentriert und die Zimmerreinigung hat gerade einmal die Bettdecke wieder in Form gebracht. Von einer Zimmerreinigung konnte nicht die Rede sein. Benutzte Gläser blieben stehen, Kakerlaken in der Badewanne wurden nicht gesehen/entfernt, Sand von meinen Wanderschuhen wurden nicht aufgenommen, Duschzeug wurde nicht nachgefüllt. Dafür gab es jeden Tag neue Handtücher. Was für ein Blödsinn! Fazit: Service?
Die Bushaltestelle ist gut erreichbar, aber nach Valletta benötigt man mindestens 30 Minuten und zu den Stoßzeiten bis zu einer Stunde. Wer sich nach Valletta orientieren möchte, sollte lieber dort etwas buchen. Wer lieber im Norden bleiben möchte, beispielsweise zum Wandern, Baden oder Surfen, der kann dieses Hotel wählen. Das touristische Zentrum von Qawra ist fußläufig. Große Supermärkte sucht man vergeblich. Ein Mehrtagesticket lohnt sich nur, wenn man am Tag mindestens drei Fahrten unternimmt. Ansonsten sind die Einzelpreise supergünstig. Allerdings sollte man sich beim Einsteigen in den Bus bekreuzigen, wie es auch die Einheimischen häufig machen. Allein ich habe zwei schwere Bus-Unfälle gesehen, die nur durch einen Schutzengel nicht schlimmer ausgefallen sind.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Der Wellness-und Spa-Bereich dürfte so nicht genannt werden. Der Pool im Keller war trüb, die Sauna sehr klein und alles insgesamt nicht einladend. Im Fitnessbereich gab es nur Stepper und Cross-Trainer sowie eine Bank mit Klimmzugstange und Butterfly. Der große Pool auf der Dachterrasse ist nicht beheizt und somit im Winter nicht nutzbar. Das Internet ist kostenpflichtig und etwas teurer als anderswo. 50 Minuten etwa 2, 50 EUR. Die Bus-Übersicht, die vom Hotel ausgegeben wird, ist veraltet.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im November 2007 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Thilo |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 37 |