Hotel Schloss Waldeck

Die Internetseite des Hotels erweckte große Vorfreude auf ein gemütliches Wochenende im Schloss Waldeck. Da ich dort auch die netten Fenstertische im Gourmetrestaurant entdeckt hatte, wollte ich bei meiner Buchung (3 Wochen vor Anreise) gleich einen Tisch am Fenster reservieren. Was aber nicht möglich war. Schon vom in der Nähe gelegenen Nationalpark konnten wir das Schloss auf dem Berg gelegen erblicken. Als wir jedoch vor dem Eingang des Hotels standen, erschien dieser von außen sehr unscheinbar und machte optisch nicht viel her. Betritt man das Hotel jedoch, sticht einem eine ansprechende Architektur (dickes Gemäuer, Ritterrüstung usw.) ins Auge. Unsere Begrüßung an der Rezeption war alles andere als freundlich. Auf meine 2. Rückfrage, ob ich gleich einen Tisch am Fenster für das Abendessen im Gourmetrestaurant reservieren kann, bekam ich von der Dame an der Rezeption (die sich mehr Ihrer Kollegin widmete als uns) die Antwort, dass ich nur zwischen Raucher - und Nichtraucherbereich wählen könnte. Stattdessen fragte Sie uns, ob wir an der abendlichen Fackelführung teilnehmen möchten - ohne uns den Preis dafür zu nennen. Aber dazu weiter unten im Text. Der Weg zum Lift wurde uns flott beschrieben, woraufhin wir uns wie die Packesel auf den Weg zum Zimmer machten. "Wie viele Sterne hat dieses Hotel noch mal?" Der Weg zum Zimmer war gut beschildert und mit einem Hang zur Gemütlichkeit ausgestattet. Als wir das Zimmer betraten, stach sofort die atemberaubende Aussicht über den ganzen Edersee ins Auge. Insgesamt legte man bei der Zimmerreinigung wirklich Wert auf Reinheit. Die Zimmer erschienen jedoch ziemlich verlebt. so war z.B. der Holztürrahmen im Bad aufgequollen und der Lack auf diesem abgesplittert. Eine Dichtung an der Duschkabine war total vergilbt. Dass der Inhalt der Minibar mit zum Angebot gehörte, wurde bei unserer Ankunft nicht erwähnt. Der Netzstecker war gezogen, so dass wir den Inhalt zunächst kühlen mussten. Der Nächste Gang führte zum Wellnessbereich. Der Pool war sehr sauber. Die anschließende Dusche fiel recht frisch aus, dass man die Wassertemperatur nicht mit einer locker montierten Duscharmatur regulieren konnte. Die Sauna war mit 2 Besuchern voll besetzt und recht dunkel. Die in der Beschreibung erwähnten Sonnenbank, war vergilbt und entpuppte sich nur als Sonnenhimmel, den man wohl selbstständig über eine Liege schieben sollte. Zum Abendessen wurden wir an einen Tisch geführt, der direkt am Eingang des Gourmetrestaurants lag und nicht wie oben beschrieben am Fenster. Die Bedienung zischte uns entgegen, dass wir ja schließlich im Nichtraucherbereich sitzen wollten und nichts Alternatives frei wäre. Die Speisekarte (3 Seiten) war sehr übersichtlich, so dass wir u.a. nach der Anfänglichen Tischzuweisung beschlossen haben, das Restaurant zu verlassen. Unser Weg aus dem Restaurant führte uns durch den Frühstücksraum, welcher unangenehm nach altem Fett roch. Die Dame an der Rezeption reagierte sehr unprofessionell – „Wonach riecht das denn da?“- als wir Sie auf den üblen Geruch im Frühstücksraum ansprachen. „Wie viel Sterne hatte das Hotel noch mal?“ Einen „Absacker“ im Gesindekeller konnten wir um 21 Uhr am Samstagabend auch nicht trinken, da dieser nicht geöffnet war und uns verschmutzte Gläser (wohlmöglich vom Vortag) auf der Theke und auf den Tischen ins Auge fielen. Die oben erwähnte Fackelführung wurde ohne uns durchgeführt, da wir eingeschlafen waren und man sich auch nicht auf dem Zimmer telefonisch nach unserem Fernbleiben erkundigte. Die nette ältere Dame vom Frühstücksbuffet war einer der wenigen freundlichen Lichtblicke während unseres Aufenthaltes. Freundlich fragte sie mehrmals, ob man Rührei oder Kaffee/Tee wünschte, so dass sich unser bereits aufgestauter Frust etwas lockerte. Es roch auch nicht mehr nach altem Fett im Frühstücksraum, wie am Vortag. Beim Check-Out entgegnete uns wieder die unfreundliche Dame an der Rezeption und präsentierte uns eine Rechnung, mit welcher 2x die Teilnahme der Fackelführung (15 € pro Person) berechnet wurden. Die Rückfrage, ob uns der Aufenthalt gefallen hat, hat sie sich ganz gespart. „Wie viel Sterne hat das Hotel noch mal?“ Das Hotel hat laut Internetpräsenz 4,5 Sterne! Die bestimmt nur zur Ritterzeit vergeben werden konnten. Wir haben uns zumindest bei der Freundlichkeit und bei dem Service mehr von dem Hotel versprochen. Die Lage und der Ausblick unseres Hotels/Zimmers entschädigt wohl Vieles, gerechtfertigt aber nicht einen Preis von 179,00 € für eine Übernachtung im Panoramazimmer inkl. Frühstück und Minibar.

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