Hotel Playa Pesquero

Kuba ist anders. Ich habe viele Länder gesehen und viel bereits, aber Kuba ist anders. Ich habe mich verliebt, in das Land und insbesondere seine Menschen. Ich habe lange überlegt, ob ich diese Reise wagen kann, als allein reisende, junge Frau. Aber ich habe mich getraut und das Hotel verlassen und ich bitte euch - tut das auch. Kuba ist mehr als nur Strand. Geht raus, lebt das Leben dort und lasst euch verzaubern von den Menschen und ihrer Kultur. Es ist wunderbar!

Die ganze Anlage ist sehr gepflegt und sauber und zu jeder Zeit sieht man irgendwo Gärtner arbeiten. Dabei wäre es schöner, wenn das Augenmerk mehr auf den Zimmern liegen würde, denn diese sind tatsächlich - wie hier schon öfter beschrieben - etwas abgewohnt und sollten renoviert werden. Die Fliesen in meinem Zimmer waren teilweise abgeschlagen, der Vorhang hatte Löcher und die Balkontür hat nicht geschlossen. Es gab fast täglich Stromausfall. Die Treppenhäuser, die zu den Zimmern führen, sollten gestrichen werden. Aber: Das Zimmer war sauber. Und es gab immer warmes Wasser. Die Minibar wurde täglich mit Wasser, Cola und Bier neu aufgefüllt. Für mich persönlich somit in Ordnung, da mir die Sauberkeit über alles geht und ich über die anderen Sachen hinweg sehen kann.

Ich bin Vegetarier und habe nur die Buffetrestaurants und die Pizzabar besucht. Es gibt Stoßzeiten in den Restaurants, zu denen es ganz schwierig ist, einen Platz zu bekommen. Und einmal ist es mir sogar passiert, dass jemand anderes an meinem Platz saß, während ich mir nur kurz Nachschub holen wollte. Generell gibt es täglich Reis und verschiedene Pasta - mit Gemüse, überbacken, mit Tomatensoße, etc. Man kann sich die Pasta auch mit den gewünschten Zutaten frisch zubereiten lassen. So wie Salate. Daneben gibt es eine Gemüse-Ecke mit Brokkoli, Rosenkohl, Blumenkohl, Auberginen, Mischgemüse, etc. Also ich kann bestätigen - es gibt... ABER: es gibt keine Soßen oder ähnliches und ich persönlich bring beispielsweise trockenen Reis mit Brokkoli einfach nicht hinunter. Oder Reis mit Blumenkohl. Oder Nudeln blank ohne Soße. Also man kann sich definitiv ernähren, aber erfüllend war's für mich nicht. Generell ist Kuba kein Land für Vegetarier und ich wurde ganz oft mit großen Augen angeschaut, als ich das geäußert habe. Beim Frühstück hingen des öfteren Fliegen im Obst oder der Marmelade. Und die Salz- und Pfefferstreuer funktionieren nur mäßig bis gar nicht sofern man sie überhaupt benutzen möchte, da sie einen erbärmlichen Eindruck machen. Aber dennoch denke ich, dass das Essen im Playa Pesquero ein Gutes war im Vergleich zu anderem.

Ich habe alle Angestellten als sehr freundlich empfunden. Mit Englisch kommt man überall gut zurecht, was wohl daran liegt, dass überwiegend Kanadier im Hotel sind. Umso mehr freuen sich die Einheimischen über ein paar Worte in Spanisch. Natürlich gab es die ein oder andere Situation, bei der mich die deutsche Mentalität gepackt hat und für mich nicht immer alles verständlich war. Aber so ist das halt. Und natürlich gibt es auch Personen, die sind freundlicher als andere. Manchen merkt man an, dass sie gerne Trinkgeld hätten und manchen nicht. Wobei zu dieser Sache mit dem Trinkgeld generell eines gesagt werden muss: Kuba ist ein armes Land. Die Leute dort haben einen sehr, sehr geringen Grundlohn von nur ein paar festen Euros im Monat und sie benötigen das Trinkgeld unbedingt. Sie betteln einen danach nicht an, so wie das in anderen Ländern oft der Fall ist, aber wenn man sich offen und ehrlich mit den Leuten unterhält dann offenbaren sie einem schon dass sie hungrig sind und ab und an sieht man sie auch, wie sie sich zu 4. ein kleines, belegtes Brötchen teilen. Ich habe hier gelesen, dass es für jemanden ein Wehrmutstropfen war, dass er einen bereits bezahlen Service mit Trinkgeld nachbessern musste. Dazu kann ich nur sagen - nein, das ist nicht so. Von dem viel bezahlten Geld für diese Reise nach Kuba kommt bei den Menschen schlussendlich sehr wenig an. Die Menschen dort freuen sich sehr über nicht mehr benötigte Kleidung, über Modeschmuck, über alles was für uns alltäglich ist - aber dort eben nicht.

Das Hotel liegt ca 1 Stunde Fahrtzeit vom Flughafen Holguin und ca 3 Stunden Fahrtzeit von Santiago de Cuba entfernt. Das Hotel ist sehr groß, anfangs habe ich mich oft verlaufen und ein paar Tage gebraucht, bis ich mich in der Anlage zurecht gefunden haben. Die Gästestruktur besteht überwiegend aus Kanadiern. Der Strand ist wunderschön, feinsandig und das Meer türkis blau. Ein Manko sind die Toiletten am Strand. Für Damen gibt es 2 Stück, wobei bei einer die Tür nicht schließt und bei der anderen ab und an die Spülung ausgefallen ist. Das geht bei dieser Vielzahl von Menschen eigentlich gar nicht. Vor dem Hotel stehen Taxis und Kutschen, die ich jedoch nicht genutzt habe.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Hotel bietet ein Animationsprogramm, das ich allerdings nicht genutzt habe. Soweit ich gesehen habe, gibt es Bingo, Spanisch-Stunden, Tanzunterricht etc. und ein Abendprogramm. Im All-inclusive enthalten ist auch die Benutzung der Fitnessräume, Daneben kann man Tretboot fahren, sich ein Ruderboot ausleihen, Surfen oder mit einem der Jungs vom Nautica auch Katamaran fahren. Von den Reiseveranstaltern werden im Hotel verschiedene Ausflüge angeboten. Mir haben diese Ausflüge persönlich nicht 100% zugesagt und als ich am Strand von einem Kubaner angesprochen wurde, der dort als Guide seine Dienste angeboten hat, habe ich das Experiment gewagt und mich nach draußen getraut. Ich habe mich für einen Ausflug nach Santiago entschieden und der Guide hat für mich alle Punkte erfüllt, die mir wichtig waren. Er hat mich pünktlich am Hotel abgeholt und dann ging es mit dem Oldtimer los. Es war mein perfekter Tag. Ich konnte mir individuell anschauen, was ich sehen wollte, ohne Stress, auch mal wo eine Stunde länger bleiben und musste nicht im Bus sitzen mit 50 Leuten. Gerne vermittel ich den Kontakt zu Sadiel, meinem Guide. Ich kann ihn absolut empfehlen.