Hotel Parc Belle-Vue

Das Hotel, welches ich im Rahmen einer Geschäftsreise besuchte, verfügt über 54 Komfort Zimmer und 5 Superior Zimmer. Allesamt sind Nichtraucherzimmer. Daneben gibt es ein Restaurant („le Bec Fin”), eine Lounge Bar („le Bateau Ivre“) und vier Seminarräume. Wer das Hotel von außen sieht, ist vermutlich im ersten Augenblick nicht begeistert vom uncharmanten Stil des Gebäudes. Hier wurde viel Beton verbaut. Leider gibt es in Luxemburg im Gegensatz zur hübschen Altstadt etliche Gebäude in dieser Bauart. Ich weiß nicht, ob ich das Hotel auch privat gebucht hätte, da ich den Preis schon als recht hoch empfinde. Dafür wurde nicht geboten, was ich erwarten würde. Dennoch habe ich mich in dieser Zeit dort wohl gefühlt. Die Aussicht vom Hotelgelände in das Tal ist wirklich sehr schön. Ebenso konnte mich das Frühstück im Hotel überzeugen.

Die Zimmer waren in Ordnung und entsprachen einem Mittelklassehotel. Es gab Komfort und Superior Zimmer. Ich bewohnte das günstigere Komfortzimmer als Einzelzimmer aber mit Doppelbett. Die beiden Typen unterscheiden sich hauptsächlich in der Größe, das Superior Zimmer bietet mehr Raum. Im Rahmen unserer Tagung berechnete das Hotel 95€ pro Nacht für das Komfort Zimmer und 115€ für das Superior Zimmer. Soweit ich mich erinnern kann, hingen dort aber wesentlich höhere Zimmerpreise aus. Durch das verlegte Laminat wirkten sie auf mich weniger gemütlich. Sie waren mit einem Doppelbett, einem Schreibtische, einem Schrank, einer Garderobe und zwei Stühlen ausgestattet. Der klitzekleine Fernsehapparat in der oberen Ecke des Zimmers erinnerte ein wenig an die Ausstattung eines Krankenhauszimmers, war aber für meinen Aufenthalt in Ordnung. Das Badezimmer verfügt über eine Dusche mit Duschvorhang (nicht gerade mein Favorit bezüglich Handhabbarkeit). Ein Föhn stand zur Verfügung. Ansonsten waren Zimmer und Bad allerdings tadellos sauber, was den Aufenthalt angenehm machte. Im Sommer wurde es im Zimmer recht heiß, das Lüften war in den unteren Etagen etwas erschwert, da sich davor direkt ein Sportplatz befand mit direktem Einblick in die Fenster. Ein kleiner Kritikpunkt war die Hellhörigkeit der Zimmer bzw. eher der Zimmertüren, da stark Lärm vom Gang in die Zimmer dringt. Problematisch ist dies, wenn man direkt am Eingang wohnt und sich die Tür regelmäßig öffnet und im Anschluss automatisch zufällt. Dies evtl. bei der Wahl der Zimmers beachten und gegebenenfalls wechseln. Ebenso empfand ich die Matratzen der Betten für meinen Geschmack als viel zu weich.

Im Zimmerpreis war Frühstück in Buffetform enthalten. Dieses war ganz und gar nach meinem Geschmack, denn es waren warme Elemente (Rührei, Speck, Baked Beans, Würstchen, Champignons, Pancakes etc.) des englischen/amerikanischen Frühstücksdabei als auch kontinentale Speisen wie Brötchen mit Honig, Marmelade, Wurst und Käse. Daneben gab es Joghurt, verschiedene Cerealien, geschnittenes Gemüse und Obst. Besonders begeistert hat mich eine Etagière mit verschiedensten Obstsorten, welche z.B. jeden Tag frische Erdbeeren und Kirschen (!!!) für mich bereithielt. Das Getränkeangebot war ebenfalls sehr umfangreich. Neben warmen Getränken (Kaffee, Tee, Cappuccino etc.) gab es mindestens drei Sorten Säfte, Wasser und zusätzlich sogar alkoholische Getränke (Sekt, Wein). Für mich war das Frühstück das Beste am ganzen Aufenthalt im Hotel. Es war unheimlich lecker und von guter Qualität. Einzig das Rührei schien ein Konzentrat zu sein. Anderweitig habe ich die Hotel-Gastronomie nicht genutzt. Die Preise für Getränke und Snacks im Rezeptionsbereich waren verhältnismäßig hoch mit z.B. 3,00€ für eine kleine Flasche eines Softdrinks, was allerdings dem allgemein sehr hohen Preisniveaus in Luxemburg entspricht.

Die Mitarbeiter an der Rezeption waren sehr freundlich und zuvorkommend. Alles lief hier zu meiner völligen Zufriedenheit ab. Leider war der Service beim Frühstück dagegen sehr fragwürdig. Das Personal war bis auf Ausnahmen nicht in der Lage zu registrieren, wenn sich neue Gäste auf der Terrasse einfanden, obwohl die Zimmernummern abgefragt wurden. Trotzdem war es nicht möglich, einen eingedeckten Tisch vorzufinden. Dieses Problem erstreckte sich über alle 4 Tage meines Aufenthalts. Während man sich Besteck noch selbst besorgen konnte, war es wesentlich schwieriger ein Kännchen Kaffee und die dazu gehörige Milch zu bekommen. Selbst der Hinweis, dass an unserem Tisch noch etwas fehlte, wurde zwar mit einem Nicken kommentiert, zeigte aber nicht die gewünschte Wirkung. Dass sich dieser Zustand an keinem Tag besserte, machte mich schon etwas ärgerlich.

Bezüglich der Lage bin ich zweigeteilter Meinung. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Hotel gut zu erreichen. Innerhalb von ca. 10 Minuten gelangt man zu Fuß zum Busbahnhof. Von dort hat man die Möglichkeit verschiedene innerstädtische Busse oder beispielsweise den Bus zum Flughafen zu benutzen. Der Flughafen selbst liegt bei Fahrt mit dem Bus (Linie 16, Linie 9) ca. 20 Minuten entfernt. Auch der Bahnhof könnte vom Hotel zu Fuß erreicht werden. Hier würde ich aber einen Zweitaufwand von ca. 20-30 Minuten veranschlagen und vermutlich eher einen Bus dorthin nehmen. Ansonsten ist das Hotel sehr idyllisch gelegen. Man schaut von den Zimmern, sofern man in den oberen Etagen wohnt, direkt in das begrünte Petrustal. Ebenso gute Aussicht hat man von der Terrasse des Frühstücksbereichs. Zur historischen Innenstadt ist es ebenso wie zum Busbahnhof nur ein Katzensprung. Hier gibt es eine Vielzahl von Restaurants, Bars und meist höherpreisige Geschäfte. Fast in die Weißglut getrieben hat mich die Tatsache, dass es in der Nähe des Hotels keine Möglichkeit gab, sich in einem Supermarkt mit Getränken oder Snacks zu versorgen. Selbst in der historischen Innenstadt gab es lediglich eine Hand voll versteckte Kioske, die allerdings schon gegen 18 Uhr schließen. Danach heißt es, sich im Restaurant oder zu den teuren Hotelpreisen mit Getränken zu versorgen.

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