"Wir haben wunderbares Wetter, dass Essen schmeckt und das Hotel ist wunderbar". Vielleicht passt nichts besser als Beschreibung meines Urlaubs im Mallaun als dieser auf Millionen Postkarten versandte Standarttext. Das Hotel hat es aber verdient, noch einige Worte mehr zu verlieren. Nachdem ich die Anreise aus der Norddeutschen Tiefebene, diverse Staus und die Serpentinenkutscherei hinter Garmisch (als Zufahrt nicht zu empfehlen) hinter mir hatte, wollte ich eigentlich nur noch etwas Gutes zu essen und einen Wein zum Einschlafen zu mir nehmen. Da jedoch Anreisezeit war – und sämtliche Parkplätze besetzt – stand ich erstmal mit meinem Auto als willkommenes Opfer für die von Ischgl anrauschenden Großbusse auf der Hauptstrasse und war natürlich sofort bereit, die erste Dame hinter dem Empfang, der ich habhaft werden konnte, zur Schnecke zu machen. Wie man das eben so in 4* Hotels so tut. Nicht gerechnet hatte ich aber mit dem einnehmenden Lächeln ebendieser Dame, die vollbrachte, was nur meine Freundin so schafft: mir den Wind aus den Segeln zu nehmen. Nichtwissend, das das Hotel mir im Schachspiel Gast/ Personal heimlich schon wieder einen Schritt voraus war: Die Chefin bot mir sogleich Ihren Privatparkplatz an. Als ich dann auf Normallevel war erspähte ich einen Zettel, auf dem Stand, das das Abendessen bis 20.00 einzunehmen sei. Meine etwas provokativ vorgebrachte Frage, ob es den vielleicht noch möglich wäre, ein belegtes Brot zu bekommen, war eigentlich auch schon wieder unnötig. Die Dame, die mich schon einmal um den Finger gewickelt hatte rief schnurstracks im Restaurant an und reservierte den Tisch. Ich könnte jetzt noch vieles erzählen, z.B. vom genau 3 Minuten dauernden Fussweg vom Hotel zur Liftstation, von den herrlichen Stündchen auf dem sonnenbeschienenen Balkon (ich hatte Bergseite), den mir insgesamt ca. 10 ohne mit der Wimper ausgehändigten Keycards, dem guten Essen, den picobello gereinigten und schönen Zimmern, den netten Gesprächen, die man mit dem Personal führt, wenn man Alleinreisenden ist usw. Machen wir es kurz: Fahren Sie hin, fühlen Sie sich wohl und nehmen Sie mir aber bitte mein Zimmer nicht weg.

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