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Wolfgang (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Freunde • August 2009 • 3 Wochen • Strand
Relativ gutes Hotel mit schrecklichem Publikum
3,3 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das Hotel ist ca. 30 Jahre alt, die Zimmer sind abgewohnt und sehr klein, wirken aber trotzdem recht ordentlich. Es werden Halbpension und Vollpension angeboten. Im Hotel wohnten ca. 10 % deutschsprachige, ca. 20 % hebräischsprachige und ca. 70 % russischsprachige Gäste. Gäste und Hotelpersonal kommunizieren hauptsächlich in russischer Sprache miteinander, so dass man oft den Eindruck hatte, sich nicht in Israel sondern irgendwo an der Schwarzmeerküste aufzuhalten. Gäste mit einem gewissen Anspruch, was Gästeniveau und Servicequalität angeht werden jedenfalls regelmäßig verzweifeln bzw. irgendwann mit einem gewissen Fatalismus resignieren. Die Betreuerin für deutsche Gäste bietet bevorzugt Fahrten mit einem "Amos" an. Kann man völlig vergessen. Ob Amos überteuert ist oder nicht, darüber kann man streiten. Jedoch scheint der Mann den Job schon derart lange zu machen, dass er sein Programm bis zu den Klopreisen wie eine aufgezogene Kuckucksuhr herunterrasselt, und das mit sehr wenig Lust und Engagement. Die Fahrt nach Jerusalem kostete bei Amos 50,00 € pro Person und begann um 07:30 Uhr. Nach einigen Minuten Garten Gethsemane, Kirche der Nationen und Klo ging es im Schweinsgalopp durch die Altstadt von Jerusalem, Amos hetzte mit uns in rekordverdächtigen 3 Stunden durch die Stadt (09:00 Uhr bis 12:00 Uhr), Tempelberg, Klagemauer, Grabeskirche, Via Dolorosa, arabisches und christliches Viertel. Noch nicht einmal das Damaskus-Tor wurde gezeigt. Danach ging es weiter nach Bethlehem, 15 Minuten Geburtskirche (eigentlich völlig uninteressant), doch dann kam der wichtigste Moment des Tages, von dem Amos schon den ganzen Tag über schwärmte. In einem armenischen Touristenrestaurant, das jeder Kaffeefahrtenwirtschaft in Deutschland alle Ehre machen würde sollte jeder so viel Salat mit Brot essen dürfen wie er wollte, für 55 Schekel pro Person. Als die Salattellerrchen von den Gästen (außer unserer Gruppe war das Restaurant leer) aufgegessen waren und wir noch Hunger hatten, gabs auch noch was nach, jedoch wurde das Personal zunehmend unfreundlich. Ganz offensichtlich kassiert der Reiseführer dort pro Person eine Provision und darf sich selbst gratis sattessen. Bevor man viel weiteressen konnte begann plötzlich ein Mitarbeiter zu kassieren, wir sprangen auf und es ging mit dem Minibus über Hebron zunächst nach Arad. Anstatt zunächst seine Gäste am Hotel abzusetzen ließ sich Reiführer Amos erst selbst nach Hause bringen, um 14:30 Uhr waren wir in Arad, kurz nach 15:00 Uhr schon wieder im Hotel. Daher - Finger weg von Ausflügen mit Amos, das Geld ist zum Fenster rausgeworfen. Wer nach Jerusalem will kann um 08:16 Uhr direkt vor dem Hotel in den Linienbus nach Jerusalem steigen, um 16:15 Uhr fährt der letzte Bus von Jerusalem zurück nach Ein Bokek (Bus-Nummer 486). Die Fahrt kostet einfach 45 Schekel, das sind ca. 8-9 Euro. Noch in Deutschland sollte man sich z. B. den ADAC-Reiseführer Israel beschaffen und planen, was man in Jerusalem sehen möchte. Altstadt, Garten Gethsemane etc. kann man locker zu Fuß ohne Führer bewältigen. Genau so verhält es sich mit einem Ausflug nach Masada. Einfach in den Linienbus nach Jerusalem steigen, dieser hält nach 10 Minuten direkt vor der Bergbahnstation, die Fahrt kostet nur 15 Schekel. In Masada unbedingt das Museum sowie Kopfhörer in deutscher Sprache zusätzlich bezahlen, die 20 Schekel lohnen sich absolut! Im August würde ich allerdings nicht mehr ans Tote Meer fahren, die Monate April, Mai und Juni sind sicherlich empfehlenswerter. Mit Phoenix würde ich auch nicht mehr reisen. Es wurde von Phoenix eine Nacht zu früh gebucht, wir kamen erst zum Frühstück am Folgetag im Hotel an. Am letzten Tag musste man bis zum Mittag das Zimmer räumen, die Abholung war erst um 00:30 Uhr in der Nacht (angekündigt für 23:50 Uhr..). Just an diesem Tag war das Hotel zusätzlich rammelvoll mit Tagesgästen, so dass man Mühe hatte, für die letzten 12 zimmerlosen Stunden eine Liege im Schatten zu finden. Dass von Phoenix die 1. Nacht unnötig bezahlt wurde war der Hotelleitung allerdings ziemlich wurscht, von Kulanz am letzten Tag was die Zimmerräumung angeht keine Spur. Würde man den Poenix-Gästen zumindest bis zum Abendessen am letzten Tag (das sind zusätzliche 6-7 Stunden) noch aus Kulanz ihr Zimmer anbieten bin ichg mir sicher, dass diese Gäste positiver und zufriedener abreisen würden.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Die Zimmer sind extrem klein, man kann gerade ums Bett herumlaufen. Die Zimmer wie auch die Gänge wirken sehr ab gewohnt, die letzte Renovierung scheint lange her zu sein. Das Bad ist für ein 3,5-Sterne-Hotel ok, wirkt aber ebenso sehr in die Jahre gekommen. Im Zimmer steht ein kleiner einfacher Samsung-Kühlschrank ohne Inhalt unter der Kofferablage, der Safe ist kostenlos, Telefonate nach Deutschland sind als günstig zu bezeichnen. Auf dem Minibalkon können keine zwei Personen gleichzeitig sitzen, bei der Hitze im August käme alerdings auch niemand auf die Idee. Internet / WLAN im Hotel ist kostenlos, sehr positiv! Wir mußten 2x umziehen. Das erste Zimmer lag unter den Motoren des Fahrstuhls, das zweite unter einem sehr lauten Generator auf dem Dach. Danach durfe man unter drei Zimmern auswählen: 1. Versuch - lautes Geschrei mit Fernseher auf Maximum im Nachbarzimmer, 2. Versuch - Zimmer vom Vorgänger total verqualmt - 3. Versuch - wie ein Lottogewinn - super Zimmer (640).


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Das Essen ist geschmacklich wirklich gut, es als sehr gut zu bezeichnen wäre allerdings auch übertrieben. Hochwertiges Fleisch bzw. hochwertiger Fisch werden nämlich nicht angeboten, z. B. gab es niemals z. B. ein ordentliches Rindersteak. Und nach drei Wochen hängen einem die vielen Hühnerbeinchen schon irgendwie zum Hals heraus. Das Küchenpersonal wirkt sehr engagiert, die Speisen werden gut präsentiert und es wird bis 20:30 Uhr am Büffet stets nachgelegt. Am Vorabend des Sabbat gibt es sogar Tischdecken [SIC!], an allen anderen Tagen allerdings nur Papiergedecke wie in einer Betriebskantine. Schrecklich war allerdings das Publikum im Speisesaal. Auch am Abend liefen einzelne Gäste in Badelatschen, kurzen Sporthosen und Unterhemd im Speisesaal herum. Es waren häufig Gäste zu beobachten, die mit bloßen Händen im Büffet herumfingerten, es wurde auch mal herzhaft am Büffet in etwas hineingebissen und mangels Gefallen der Rest wieder zurückgeworfen. Am Eisbüffet wird oft nicht der bereitliegende Eisschöpfer benutzt sondern während man sich selbst damit bedient gleichzeitig mit Teelöffeln im Eis herumgestochert, die Eissorten werden so erst durchprobiert, natürlich immer wieder mit dem gleichen Teelöffel, den jener Gast gerade im Mund hatte. Wir ließen uns an vielen Abenden Zeit und beobachteten belustigt zahlreiche Gäste, die kaum mit Messer und Gabel umzugehen wußten - Daumen in der Gabelbiegung, das Messer in der Hand wie einen Tennisschläger - oft konnte man darüber so herzhaft lachen, als säße am Nachbartisch höchstpersönlich Mr. Bean... Es war auch ein Erlebnis, welche Masse an Essen so mancher jeder auffälligen Gäste auf einen einzelnen Teller stapeln und tatsächlich so zum Tisch bringen konnte, dass davon fast nichts heruntefiel. Erschreckend und ungewöhnlich auch, welche Unmengen an Essen aufgrund maßloser Gäste im Abfalleimer landen. Getränkeservice gibt es kaum, sehr häufig wurde erst nach einem Getränkewunsch gefragt, wenn man bereits beim Nachtisch angekommen war, oft fragte gar niemand. Der Restaurantchef ist arrogant und völlig unmotiviert. Bittet man ihn um eine Weinempfehlung reagiert er unwirsch, läuft davon und kümmert sich nur darum, dass zumindest irgendwann jemand auftaucht und nach Getränkewünschen fragt. Es ist verwunderlich, dass das dem Hotelmanagement nicht auffällt, denn im Restaurantberech würden bei mehr Engagement sicherlich auch deutlich höhere Getränkeumsätze erzielt. Dessen Vorgesetzter, ein junger Mann, sehr vornehm gekleidet mit dicken Brillengläsern zeigt sich oft nur kurz im Speisesaal, lieber sitzt er während der Essenszeit in der ein Stockwerk tiefer gelegenen Bar und raucht, anstatt sich um die Belange seiner Gäste zu kümmern. Eisgekühltes Wasser wird immer nachgebracht und ist kostenlos.


    Service
  • Schlecht
  • Das Personal ist bis auf die Betreuerin für deutschsprachige Gäste, einzelne Kellner sowie einen der Köche arrogant, unpersönlich oft auch schlecht qualifiziert. Die Fremdsprachenkenntnisse auch an der Rezeption sind als armselig zu bezeichnen. Außer der sehr netten Gästebetreuerin, einer gebürtigen Münchnerin, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten engagiert war in diesem Hotel definitiv niemand der deutschen Sprache mächtig. Nun spreche ich fließendes Englisch. Aber - selbst an der Rezeption, im Speisesaal wie auch von den sonstigen Servicekräften sprechen nur wenige Mitarbeiter ein einigermaßen ordentliches Englisch. Ich wurde andauernd wieder gefragt, ob ich Russisch spreche, was nicht der Fall ist. Die Zimmerreinigung ist von sehr gut bis mangelhaft zu bewerten - es kommt in diesem Hotel darauf an, in welchem Stockwerk man wohnt und wer im jeweiligen Stockwerk gerade arbeitet. Im 9. Stock (1. Woche) war die Zimmerreinigung wirklich perfekt, absolut spitze, die Betten wurden regelmäßig frisch bezogen, es wurde täglich gesaugt, die Mitarbeiterin grüßte und war sehr freundlich. Nach einem Umzug in den 6. Stock sah die Sache schon anders aus. Die Reinigungskräfte dort waren langsam, mißmutig und unmotiviert, im Gegensatz zum 9. Stock wurde das Zimmer in den letzten beiden Wochen so gut wie nie gesaugt, die Betten wurden in zwei Wochen nur noch ein einziges Mal frisch bezogen (an dem Tag half jene fleißige Mitarbeiterin aus dem 9. Stock aus...), an manchen Tagen war das Zimmer nach 14:00 Uhr noch nicht in Ordnung gebracht. Mit Ausnahme der Betreuerin für deutsche Gäste verhielt sich das Hotelpersonal - bis auf wenige Ausnahmen - deutschen Gästen gegenüber wirklich kalt und unfreundlich. Gerade zum Frühstück schauen die Mitarbeiter stets starr geradeaus, üblich wäre, Gästen zumindest einen guten Morgen zu wünschen oder überhaupt einmal einen Hauch von Freundlichkeit zu zeigen. Eine Ausnahme macht man nur bei Stargästen. So wohnten im Hotel auch die Eigentümer einer Firma Häckel-Reisen aus dem Raum München, die das Hotel anscheinend mit Gästen, die Hautkrankheiten haben und den Aufenthalt von LVA bzw der Krankenkasse bezahlt bekommen sehr stark belegt. Bei jenen Sondergästen konnte man plötzlich ein erheblich engagierteres Hotelpersonal beobachten und sogar der Restaurantchef zeigte auf einmal Engagement und konnte schneller laufen.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Hotel befindet sich am besten Standort in ein Bokek. Gerade für Gäste mit Hautkrankheiten ist es trotz einer Vielzahl von Mängeln und Ärgernissen auch was das Preis-Leistungsverhältnis in Ein Bokek angeht wahrscheinlich die sinnvollste Wahl.


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Der Pool wird eigentlich immer von russischsprachigen Tagesgästen umlagert, man hat kaum die Chance, dort eine Liege zu ergattern. Man steigt dort verschwitzt, ungeduscht ins Wasser, bei den erlebten hygienischen Verhältnissen habe ich mich schließlich entschieden, dort nicht mehr schwimmen zu gehen. Im Spa-Bereich gibt es ein Meerwasserbecken, der Bereich dort wirkt sehr ordentlich, die Böden werden regelmäßig gewischt. Schrecklich ist allerdings die Sauna, wofür allerdings nicht das Personal sondern das russischsprachige Publikum verantwortlich ist. So gut wie keiner dieser Tagesgäste verwendete ein Handtuch, fast alle sitzen mit direktem Hautkontakt auf den Holzbänken, mit Schuhen bzw. bloßen Füßen ebenso auf dem Holz. Mit bloßen Füßen dort auf den Boden zu treten ist allerdings auch ekelhaft. Einer der - wieder russischsprachigen - Gäste spuckte schließlich bevor er die Sauna verließ nochmal ordentlich auf die Steine des Saunaofens. Das dort erlebte Publikum war wirklich grauenhaft. Auf dem Dach befindet sich ein Natursolarium mit größtenteils funktionierenden Ventilatoren, Liegen mit Auflagen sowie Plastikstühlen. Es wäre wünschenswert, wenn die Auflagen wie auch die Stühle regelmäßig mit Wasser gesäubert würden, trotz zweifacher Beschwerde klebten Auflagen und Stühle weiter. Von Hygiene ist auf dieser Dachterrasse nichts zu merken, zumindest nicht im Männersolarium. Auf der Seite der Frauen sollen die hygienischen Zustände wohl besser sein. Auch enden auf dem Dach die Luftschächte der Toiletten sowie der Küche, an manchen Tagen riecht es dadurch zeitweise schon recht unangenehm und man beginnt zu ahnen, wass am Abend auf dem Büffet stehen wird. Positiv - zur Mittagszeit wird den in der Sonne Dahinschmelzenden Obst angeboten. Es gibt auf dem Dach auch ausreichend viele Laken, Handtücher, gekühltes Wasser und gekühlte Softgetränke aus einem Zapfhahn, ebenso Kaffee und Tee. Dass um den Zapfhahn herum allerdings sehr viele Ameisen herumkrabbeln scheinen die Servicekräfte stets geflissentlich zu übersehen. Manche Gäste ließen ihre gebrauchten Laken und Handtücher am Abend einfach liegen, kam man am Folgetag auf die Dachterrasse lagen und standen die Sachen noch wie am Vortag herum was zeigte, das in der Zwischenzeit niemand aufgeräumt oder saubergemacht hatte. Am Strand gibt es tagsüber durchgehend eine Badeaufsicht. Anstatt den ganzen Tag nur hinter einem Ventilator herumzusitzen könnte sich der Mitarbeiter allerdings mehr um die Sauberkeit von Auflagen und Plastikstühlen kümmern, denn auch am Strand sind die Auflagen und Stühle selten richtig sauber.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Freunde
    Dauer:3 Wochen im August 2009
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Wolfgang
    Alter:41-45
    Bewertungen:2