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Mika (19-25)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Oktober 2010 • 1 Woche • Strand
Schaben im Zimmer
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Die Anlage ist nicht besonders groß und wirkt insgesamt gepflegt. Der Bereich zwischen den Häusern ist als tropischer Garten angelegt (es gibt sogar Leguane!). Der gepflegte Pool liegt mittig und die meisten Wohnhäuser haben Ausblick auf den Pool. Der Block mit den Zimmernummern 8xx und 9xx ist ein Neubau und hat auch nach hinten raus Zimmer, die zwar mit teilweise Meerblick, aber hauptsächlich einen Marktplatz- und Straßenblick bieten. Dafür sind die Zimmer neu ausgestattet, im Gegensatz zu den anderen Wohnblöcken, in denen die Einrichtung teilweise schon ziemlich abgewohnt ist und tatsächlich die Klimaanlagen auf Betthöhe angebracht sind, was im Neubau nicht der Fall ist. Also nach Möglichkeit vor Ort in den Neubau umbuchen. Es gibt wohl eine Kricket-Anlage, und eine Wiese mit zwei Toren, die aber ziemlich runtergekommen wirkte. Der Beachclub, der sich schräg gegenüber des Hotels auf der Strandseite der Straße befindet, wirkt teilweise ein wenig runtergekommen, wird aber angemessen gepflegt. Gegessen wird in zwei offenen, aber überdachten Bereichen, in denen leider z.T. viele Vögel sich um Essensreste streiten. Und Essen wird zu Vogelfutter, wenn man einen Moment sein Essen unbewacht stehen lässt. (OK, ich mag Beo's, aber nicht in meinem Essen). Die Vögel lassen dann natürlich auch was fallen, sodass man schauen muss, an welchen Tisch man sich setzt, bzw. auf welchen Stuhl. Was ich persönlich sympathisch fand, dass es nicht ein reines West-Touri-Hotel ist, also durchaus viele Einheimische und Lateinamerikaner Urlaub machen, z.T. auch nur übers Wochenende. Die Gegend ist nicht eine Strand- und Badeurlaubsgegend nach europäischem Maßstab bzgl. Sauberkeit und Sicherheit. Dessen sollte man sich bewusst sein. Nach meiner Recherche betrifft die mangelnde Qualität (aus europäischer Sicht) nicht nur das Le Flamboyant, sondern auch die Mehrzahl der anderen Hotels am Playa el Agua. Vorteil daran: man sitzt nicht abgeschottet von der dortigen Welt in einer künstlichen Hotelanlage, sondern bekommt etwas mit vom Leben der Einheimischen: sei es die latein-amerikanischen Gäste im Hotel, der nicht-Hotel-eigene Strand, der eben auch als Freizeitziel für Einheimische und latein-amerikanische Urlauber dient, oder z.B ein Ausflug auf eigene Faust in die umliegenden Dörfer oder nach Porlamar (die Fahrt mit dem öffentlichen Bus dahin ist ein Muss, wenn man ein bisschen was von Land und Leuten mitbekommen möchte, und nicht nur aus sicherer Entfernung aus einem "Zivil-Safari"-Jeep der dortigen Ausflugsveranstalter. Eigentlich wollte ich unter diesen Gesichtspunkten auch eine Empfehlung aussrpechen, angesichts des Ungeziefers im Zimmer und dem Umgang mit diesem Problem, muss ich aber leider davon absehen.


Zimmer
  • Sehr schlecht
  • Ich hatte ein Zimmer im Neubau (Zimmer 8xx und 9xx), das auf den ersten Blick sauber und aufgeräumt wirkte. Größtenteils neuere Ausstattung, freundliches Tropenholz-ähnliches Design. Die Klimaanlage war mit einer pfandgebundenen, ausleihbaren Fernbedienung einstellbar und befand sich oberhalb der Tür, also nicht wie bei den älteren Zimmern auf Betthöhe aufs Bett gerichtet. Safe war anmietbar für 2€ bzw. 3$ pro Tag und per freiwählbarer Zahlenkombination gesichert. Leider ließ die Sauberkeit und Hygiene zu wünschen übrig: Die Türe zum Flur hatte einen ca. 1cm großen Spalt, sodass alles kriechende Getier, das sich in den offenen Hausfluren herumtrieb, auch in die Zimmer kam. Kleine Geckos, Ameisen, kleinere Insekten und leider auch Schaben. An einem Tag ein paar Krümel fallen gelassen, am nächsten Tag Ameisenstraße. Das berichteten auch andere Gäste, schlimm solle es wohl vorallem in den älteren Zimmern sein. Ameisenstraßen im Bett usw. Das Bad war am schlimmsten; da es nicht von der Klimanlage versorgt wurde war hier immer ein stickiges, schimmlig-feucht-warmes Klima. Obwohl die Einrichtung neu war (Neubau) konnte man die Spuren des Schimmels schon deutlich erkennen. Auf dem Duschvorhang hatte sich ein früherer Gast offenbar ejakulativ verewigt. Das BD funktionierte nicht. Der Waschtisch-Unterbau war extrem verschimmelt, stank fürchterlich und, wie sich nach ein paar Tagen herausstellte, diente als Schaben-Nest. Am ersten Abend kam ich ins Badezimmer und schaltete das Licht ein, woraufhin eine kleine Schabe unter dem Waschtisch verschwand. OK, dachte ich, kleine Schaben im Badezimmer, auf dem Boden, egal. Am nächsten Abend saß aber eine ca. 4cm große Schabe (siehe Fotos) auf dem Teller, der die Seife aufbewahrt. Und diese Viecher sind schnell. Und sie können im Gegensatz zu ihren kleinen Geschwistern eben auch den Waschtisch rauf- und runterkrabbeln, somit auch im Zimmer auf alle Möbel, wie z.B. das Bett. Das war zuviel. Ich schilderte den Fall der Mitarbeiterin an der Rezeption, die mir dann auf mein Verlangen ein neues Zimmer anbot, eines in den älteren Wohnblocks. Ich sah es mir an und wusste: vom Regen in die Traufe, hier würde ich nur noch mehr Schimmel und Ungeziefer haben. Als einzige andere Alternative wurde mir der Gifteinsatz in meinem Zimmer angeboten ("Wir seien hier in den Tropen und da sei das normal. Jeder hätte Schaben, und wahrscheinlich hätte ich auch welche in meinem Zuhause in Deutschland"). Nach dem Kontakt mit der Reiseleitung (Thomas Cook Reiseleitung: "von so was habe ich hier noch nie gehört"), der auch nur diese beiden Alternativen anbot, entschied ich mich notgedrungen für die Giftlösung: ich kam zufälligerweise gerade dazu, als die Zimmermädchen den Waschtisch mit dem Gift-Spray behandelten und konnte mich vor der Menge an toten Schaben nur noch ekeln. Auch Tage danach lagen immer wieder tote Schaben im Bad. "Rührend" fand ich von den Zimmermädchen, dass sie mir die Spraydose mit dem Gift daließen für die Zeit meines Aufenthalts. Beim Stöbern im Laden des Hotels ein paar Tage später entdeckte ich, dass sie das Schaben-Gift-Spray sogar zum Verkauf anboten. Ich finde, das sagt ziemlich viel.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Das Essen selbst war eigentlich immer gut, und ausreichend vorhanden. Von latein-amerikanisch über amerikaisch zu italienisch, aber auf jeden Fall auch für den Durchschnitts-Europäer genießbar. Es gab immer mindestens drei verschiedene Gänge und frisch Gegrilltes. Ich hatte keine Magen-/Darmprobleme. Trinkwasser gab es als Flasche im Zimmer und in verschiedenen Wasserspender, deren Eindruck allerdings eher unhygienisch war. Unverschämt fand ich die teilweise uneindeutig kommunizierte Regelung, wonach jeder Gast eine Flasche Wasser zu Beginn seines Aufenthalts bekommt und dann den Rest des Aufenthalts seine Flasche an den Wasserspendern auffüllen solle. Diese Regelung konnte man je nach Zimmermädchen mit ein wenig Trinkgeld umgehen (man kann aber auch nicht jedes Zimmermädchen "tippen", deshalb musste man manchmal schöpfen gehen...) Es gibt eine Bar am Pool und eine am Beachclub, welche aber wg. gesetzlicher Vorgaben erst ab 11h ausschenken darf und um 16h wieder schließen muss. Die Qualität der Drinks kann ich nicht beurteilen, da ich keinen Alkohol trinke. Softdrinks kamen aus Flaschen und waren OK. Alles Einweg-Plastikbecher, sonst gäbs Scherben am Pool oder Strand.


    Service
  • Eher schlecht
  • Das Personal ist ingesamt sehr freundlich, auch nicht-spanisch-sprechenden Gästen gegenüber. Mit Englisch kommt man an der Rezeption einigermaßen weit, beim sonstigen Personal eher nicht. Bei Beschwerden war das Personal an der Rezeption nur bedingt hilfreich. (Siehe Punkt "Zimmer"). Besonders freundlich ist dagegen der Bademeister, der sich mit einem ebenso freundlichen Kollegen um den Strandabschnitt des Hotel-eigenen Beachclubs kümmert. Die Zimmer werden täglich oberflächlich gesäubert. Alle paar Tage gibts neue Lacken und Duschtücher. Der kleine Laden des Hotels ist ramschig, aber man findet wohl alles was man kurzfristig für einen Strandurlaub benötigt.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Hotel liegt von einer Straße getrennt, neben einem Marktplatz und einer brachen Fläche 50m vom Strand entfernt. Der Marktplatz besteht aus einer asphaltierten Fläche mit ein paar Häuschen/Zelten/Vordächern, wo hauptsächlich Touri- und Strandkram angeboten wird. Die Straße (Boulevard Playa el Agua) ist eine Straße auf deren einer Seite die Strandbars und Beachclubs/Restaurants und auf deren anderer Seite brachliegende Flächen (teilweise ziemlich runtergekommen), Hotels und ebenfalls einige Bars und Restaurants liegen. Viele Läden/einrichtungen sind komplett oder zeitweise geschlossen und entsprechend mehr oder weniger runtergekommen. Insgesamt wirkt die Gegend als hätte sie ihre besten Tage hinter sich, was sicherlich mit dem Ausbleiben der US-amerikanischen Touristen zu tun hat, die seit Chavez nicht mehr kommen (dürfen?!). So wird sie halt auch und teilweise vorallem von Einheimischen bzw. Urlaubern aus Lateinamerika als Wochenend- bzw. Urlaubsziel genutzt. Das bedeutet zum einen, dass es zu Stoßzeiten, an Wochenenden oder der Ferienzeit in Venezuela, ziemlich voll werden kann am Strand (und auch im Hotel) mit Nebenwirkungen wie mehr Müll, Lärm, Strandverkäufern; zum anderen bedeutet es, dass in den normalen Zeiten der Strand relativ ruhig ist, leider aber auch nicht so gepflegt wird. Und ich meine damit nicht angespültes Seegras, das an einem Atlantikstrand normal ist, sondern den Müll, den Hundekot, etc. Die Ruhe in den normalen Zeiten hat etwas Charmantes, weil man den Eindruck hat, die Strandbars und überhaupt die ganze Gegend wäre etwas verschlafen. Man kann aber je nach Sichtweise auch den Eindruck des Heruntergekommenen und Trostlosen bekommen. Geschmackssache. Es ist wie gesagt ein Atlantikstrand. Das Wasser ist zwar trotzdem karibisch warm, aber es gibt halt auch immer Wellen, und weiter rausschwimmen als in dem Bereich, in dem man noch stehen kann, ist tatsächlich gefährlich, da es starke Unterströmungen gibt und es direkt ins offene Meer übergeht. Ausflüge am besten bei Rudis Deutschen Reisebüro direkt am Strand buchen. Die haben einen kleinen Laden, sind sehr freundlich und tauschen Bolivere zu guten Kursen - hin und zurück. Im Oktober/November wird es schon gegen 18h dunkel, und vorallem bei Dunkleheit wirkt die Gegend wohl auch wegen Ihrer Runtergekommenheit uneinladend. Der Playa el Agua wird auf der Webseite des Auswärtigen Amtes explizit als gefährlich eingestuft; Zitat: "Auf der Ferieninsel Margarita besteht die Gefahr bewaffneter Raubüberfälle, auch in Hotelanlagen und bei begleiteten und organisierten Gruppenexkursionen. Als besonders gefährlich gelten das Zentrum von Porlamar und die Küstenorte Playa El Agua und El Yaque." Mir ist selbst nichts passiert und deutsche Urlauber im Hotel, die schon seit Jahren kommen, haben selbst auch noch nie was mitbekommen. Man bedenke halt die Faktoren Armut der Bevölkerung, Rückgang der Touristenströme und damit Arbeitgeber seit Chavez, den Drogenhandel (man wird von den Strandverkäufern (OK: als junger, alleinreisender Mann) nach dem man signalisert hat, dass man keine Perlenketten oder Bodyboards kaufen möchte, auch direkt relativ penetrant mit Kokain-, Gras- oder "Chicka"-Angeboten konfrontiert) und die nicht gerade präsente Polizei.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Sport nur als Teil des Unterhaltungsprogramms ab 15h. Zum Unterhaltungsprogramm samt der allabendlichen Show kann ich nichts sagen, da ich sie nicht genutzt habe. Der Pool wirkt sauber. Beachclub (siehe Kommentar oben) muss auf Grund gesetzlicher Vorgaben bereits um 16h schließen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1 Woche im Oktober 2010
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Mika
    Alter:19-25
    Bewertungen:2