Hotel Karballa

Bei unserem Roadtrip durch Kappadokien sind wir durch Zufall auf dieses wunderschöne Hotel in einem ehemaligen griechischen Kloster (erbaut 1856)gestoßen. Die Empfangshalle ist sehr einladend gestaltet, mit Sofas zum Verweilen und vielen alten Fotos aus der Umgebung. Die Besitzerin spricht fließend englisch, französisch und türkisch und ist einfach nur entzückend. Sie gibt auch gerne Tipps für Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung, organisiert Wanderungen, Reiseführer, Autos und erklärt sehr anschaulich die bewegte Vergangenheit des Hotels. Alle Zimmer sind unterschiedlich eingerichtet und tragen die Namen bekannter biblischer Personen. Das Hotel besteht aus zwei Teilen, hinter dem zweiten Teil ist der Pool, der sehr einladend direkt am Felsen liegt. Ausprobieren :-)

Unser Zimmer war relativ groß und auf zwei Ebenen gebaut. Im oberen Teil, über eine stabile Leiter zu erreichen, steht unter den steinernen Bögen ein einzelnes Bett (bestimmt nett für mitreisende Kinder), unten steht ein gemütliches Doppelbett, bedeckt mit einer kunterbunten Wolldecke. Es gibt keinen Fernseher, keinen Safe, keine Klimaanlage, kein Radio, nicht schlimm, denn der Blick aus dem Fenster ist wunderschön und durch die Steinbauweise wird es nie wirklich heiß in den Räumen. Das Badezimmer ist klein und zweckmäßig, es gibt genügend Handtücher und Toilettenpapier und wir hatten auch immer warmes Wasser. Statt eines Schrankes steht eine riesige Truhe im Raum. In den steinernen Säulengängen stehen bequeme Sofas mit Decken und Kissen bereit - für Gäste, die tief in die Vergangenheit dieses Hotels eintauchen wollen.

Das Highlight ist der ehemalige Speisesaal der Mönche, in dem man auch heute noch seine Mahlzeiten einnimmt. Das Frühstück ist typisch türkisch: Melone, Schafskäse, Fladenbrot, Marmelade, Tee und hartgekochte Eier gabs auch. Das Abendessen war unglaublich lecker, gekocht von einer typisch türkischen Mama und so haben die Köfte, die Vorspeisen, die Salate und die warmen Speisen auch geschmeckt: wie zuhause!

Sehr guter Service! Egal in welcher Sprache man gefragt hat, man hat immer eine freundliche Antwort bekommen. Obwohl wir sehr kurzfristig angereist sind ("Wir sind in einern Stunde da. Hätten Sie ein Zimmer für uns?"), konnten wir zwischen zwei Zimmern auswählen. Das Buffet beim Essen wurde immer wieder aufgefüllt, das Wasser an den Tischen ist umsonst. Die Besitzerin geht herum, fragt an den unterschiedlichen Tischen nach dem Befinden der Gäste und setzt sich gerne auch dazu, um sich von den erlebten Abenteuern erzählen zu lassen.

Das Hotel befindet sich in der Mitte des Dorfes Güzelyurt, durch die dicken Klostermauern hört man aber keinen Lärm. Es ist gut ausgeschildert und es gibt genügend Parkplätze. Der historische Stadtkern ist nur wenige hundert Meter vom Hotel entfernt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war Güzelyurt unter dem Namen Gelveri von Griechen besiedelt. 1923, im Rahmen des griechisch-türkischen Bevölkerungsaustauschs, wurden die Griechen ausgesiedelt und türkische Familien angesiedelt. Im Süden des Ortes liegt das Klostertal von Güzelyurt, dort kann man entweder zu Fuß hingehen oder auch mit dem Auto hinfahren und Höhlenkirchen und rieisge Klosterkomplexe angucken. Sehenswert sind außerdem die festungsartige Yüksek Kilise (Hochgestellte Kirche), die Kızıl Kilise (Rote Kirche), die ihren Namen von dem rötlichen Mauerwerk hat, und eine unterirdische Stadt, deren Räume man nur durch ein kleines Loch im Boden erreichen kann. Etwa sechs Kilometer südwestlich liegt das Ihlara-Tal. Im Ort selber gibts mehrere kleine Läden, um sich mit Proviant einzudecken. Die Menschen sind freundlich und offen.

Beliebte Aktivitäten

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