Wir hatten Jürmala als letzten Punkt unserer Baltikums-Rundreise gewählt, da nah am Rigaer Flughafen, und wir noch 2 Tage ruhiges Herbst-Strandleben geniessen wollten.
Vom Internet her war klar, dass das Hotel ein grosser Klotz aus den 1970er Zeiten des Kommunismus sein würde. Aber wir wollten (letztes September-Drittel) vorsichtshalber Innenpool und Spa haben, was sich auch als sinnvoll erwies. Und damit blieben nur sehr wenige Hotels zur Auswahl...
Also, unser Zimmer war prima, denn wir hatten eines der 2024 neu renovierten Premium Zimmer mit Balkon in einem oberen Stock (es war dann der 7. Stock) gebucht. Riesiges Bett mit überbreiter Decke. Alles sauber. Die Ostsee war zwar nicht zu sehen, obwohl die Website dies avisierte, aber wir blickten immerhin über Jürmala. Preislich lagen wir damit aber auch deutlich im obersten Drittel der insgesamt 11 besuchten Hotels.
Die eine Katastrophe kam dann in Form des Frühstücks: riesiger, trotzdem überfüllter Raum, billige Produkte und desinteressierte, misslaunige Kellner (bis hin zum Augen-Verdrehen, als ich um Abwischen des noch von den Vorgängern schmutzigen Tisches bat - es waren schlicht keine anderen Tische frei; muss ich ergänzen, dass die Krümel einfach auf den Boden gewischt wurden?).
Ich musste lachen, als ich ein Schild las, dass dem Gast, der etwas vom Buffet mitnehmen würde, 50€ Strafe drohen würden. Ich hatte gerade beschlossen, später noch beim Bäcker vorbeizugehen, um ein gutes Baltisches Schwarzbrot zu kaufen.
Die andere Katastrophe wartete in der Wellness: nicht nur, dass diverse Stufen und Absätze Stolper-Risiken darstellten und dass wieder kaum jemand vor dem Pool und/oder vor/nach der Sauna geduscht hat (wofür das Hotel nichts kann, allerdings sehr wohl Hinweise geben), nein, im Pool befand sich auch eine Bar, an der zwei Männer in weiblicher Begleitung deutlich mehr Alkohol getrunken hatten/tranken, als ihnen guttat. Entsprechend laut und umtriebig waren sie denn auch im Pool, wie auch ausserhalb und konnten die indignierten und angeekelten Blicke der anderen Gäste wohl nicht einmal mehr wahrnehmen. Die Dame an der Bar unternahm nichts, sondern bediente sie fleissig weiter. - Da hätte ich mir gewünscht, dass ein/e Hotelmanager/in gerufen worden wäre, der die Beiden rausgeschickt hätte.
Bei einem nächsten Mal würden wir ein anderes Hotel in einem anderen Ort suchen, da Jürmala, solange das Wetter gut ist, super busy und voll ist. Als das Wetter am 2. Tag kippte, trat Ruhe ein. Aber wer hofft schon auf schlechtes Wetter im Urlaub?