- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das am Rande der Böhmischen Schweiz liegende Hotel JEF mit ca. 50 Zimmern hat den Charme einer heruntergewirtschafteten Jugendherberge mit Zweiklassengesellschaft. Sofern man sich gedanklich 30 Jahre zurückversetzen möchte, ist man hier genau richtig aufgehoben. Kann man die allgemeine Sauberkeit gerade noch mit einigermaßen akzeptabel beurteilen, so hört spätestens beim Thema Frühstück (war inklusive) sowie Service der Spaß auf. Kommunikativ gut aufgelegte Gäste finden hier Ihre wahre Freude. So scheint es üblich, das äußerst unmotivierte weibliche Personal mehrmals um die Möglichkeit Geld loszuwerden förmlich anzubetteln zu müssen. Tischdecken werden offensichtlich stur im mehrwöchigem Rythmus gewechselt (es gibt ja Servietten). Der in rudimentären Großkübeln vorgehaltenen Cafè darf auch gern vom Vortag sein, Milchgefäße werden wahrscheinlich nach Mondphase gereinigt. Auch die in Europa üblicherweise anzutreffende Unart, Gäste höflich in Empfang zu nehmen und mit den örtlichen Möglichkeiten und Gebräuchen vertraut zu machen, scheint wiederum für deutsche Gäste nicht vorgesehen zu sein, ebenso wie das Anpreisen der gebuchten Räumlichkeiten. Glücklichen Besuchern ist es vorbehalten, die Chefin des Hauses gelegentlich bei anderen Tätigkeiten zu beobachten. Abgerundet wird das Gesamtbild vom im Rahmen der Endabrechnung stattfindenden Lotto hinsichtlich des jeweils gültigen Wechselkurses. Auch hier gilt die Devise, jede Servicekraft wie sie will. Tendenziell ist man beim männlichen Personal besser aufgehoben. Der eindeutige Tipp lautet einfach nur : NICHT BUCHEN UND ALTERNATIVEN SUCHEN !!!
Die Zimmer sind ausreichend groß, nicht prinzipiell unsauber, jedoch auch nicht prinzipiell zeitgemäß. An die vorhandenen Möbel kann man sich noch aus seiner Kindheit erinnern. In die Verlegenheit, einen Fernseher oder ein Radio zu nutzen, kommt man wegen Nichtvorhandenseins erst gar nicht. Telefon ist bei gutem Empfang vorhanden, sofern man das eigene Handy dabei hat, lustigerweise steht auf den Zimmern ein völlig ungeschütztes WLAN zur Verfügung (eigenes Laptop vorausgesetzt).
Begrenzt man die gastronomische Beurteilung alleine auf das Abendbrot, so muss eine gute Qualität eingeräumt werden. Den Blick auf die Tischdecken kann man ja verhindern. Empfehlenswert ist es jedoch, alle eventuell geplanten Speisen und Getränke großzügig im Voraus zu bestellen. Das weibliche Personal hat Probleme, den Weg in den Gastraum nach teilweise lustloser Abarbeitung der Wünsche wiederzufinden.
Wie schon angedeutet, findet Service bei der Chefin nicht, beim weiblichen Personal etwas (auf mehrfache Nachfrage) und beim männlichen Personal eventuell statt. Fremdsprachenkenntnisse (deutsch) sind in Abhängigkeit der Situation vorhanden. (Wunsch des deutschen Gastes --> nahezu keine Kenntnisse, Rechnungslegung bzw. Auffinden von durch Gäste verursachte Schäden --> sehr gute Kenntnisse) Entsprechend ist der Umgang mit Beschwerden abhängig vom zum Zeitpunkt vorhandenen Fremdsprachenkenntnisstand.
Im Gegensatz zum Hotel ist die Lage hervorragend für Ausflüge in die Böhmische Schweiz sehr gut geeignet.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Nach länger andauernder Suche gelang es, die im Prospekt angepriesene Tischtennisplatte (in einigermaßen desolatem Zustand) zu finden und selbstständig aufzubauen, der existierende Billardtisch diente vorzugsweise dem Abstellen von Blumenvasen. Die laut Prospekt vorhandene Saunanutzung wurde aus schon beschriebenen und zu erahnenden Gründen nicht in Erwägung gezogen, dementsprechend ist auch das Nichtvorhandensein eines Pools eher hygienisch sinnvoll.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3-5 Tage im April 2010 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jens |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 4 |