Hotel Hesperia Isla Margarita

Was für ein Gebäudekomplex! Die UN? CIA? Das Pentagon, wer residiert denn hier? Das war unser erster Eindruck. Die Lobby ist unglaublich hoch und luftig eingerichtet. Alle Zimmer sind auf drei sehr lange Gebäude verteilt, die sternförmig auseinandergehen und von oben betrachtet einem Flufzeugmotor mit drei Rotorblättern ähneln. Der Zustand ist gut, wo es brökelt, tropft oder mieft, wird sofort renoviert. Ein reines All inclusive-Hotel, welches um 01 Uhr nachts "alle Aktivitäten" einstellt! Die Gäste kömmen vorwiegend aus Kanada, Argentinien, Chile, Kolumbien, Österreich, Deutschland, den Niederlanden und seit neuestem wohl auch aus Litauen. Nur für Paare und Familien (auch mit Kindern) zu empfehlen, Singles wird es hier sehr schnell, sehr lanweilig! E-Plus hat Roaming-Partner auf der Insel, T-mobile Kunden hingegen können ihr Handy zu Hause lassen, kein Netz, über D2 ist uns leider nix bekannt. Wir haben rund 1.600,-- € pro Person für 2 Wochen AI bezahlt, lagen damit weit unter dem, was kanadische Urlauber für dieses Vergnügen abzudrücken haben und unterm Strich war es das auch wert. Die in allen Prospekten und Reiseführern gepriesenen 365 Sonnentage im Jahr können wir leider nicht bestätigen, in der Zeit vom 12.2. bis zum 26.2.2006 regnetet es bis auf 3 (in Worten: drei) Tage leider t ä g l i c h, meistens zwar nicht lange, manchmal aber auch einen halben Tag am Stück. Das war mehr als ärgerlich. Da mir ähnliches aber auch in der doofen Dom.Rep. sowie im traumhaften Costa Rica und auf der Nasszelle Tobago passiert ist, bin ich der Meinung, das sich in den letzten Jahren wettertechnisch einiges zum Schlechten verändert hat und einem Sonnenanbeter wie mir nur noch die Vereinigten Arabischen Emirate ganzjährig ausreichend Sonnenschein bieten können. Danke Menschheit! Wenn allerdings die Sonne scheit, dann heisst es sich dick einzureiben. LSF 20 ist für winterweisse Europäerhaut das mindeste, sonst brennt es in den folgenden Tagen höllisch auf Rücken und Stirn! Und Durchfall wird bestimmt bei dem Ein- oder anderen ein Thema sein, deshalb: eine Packung Tannacomp nicht vergessen! Aber der wichtigste Tipp, damit der Urlaub auch wirklich toll anfängt und ebenso aufhört, lautet: Bemühen Sie sich um einen Direktflug Deutschland-Isla Margarita. Niemals, aber auch wirklich nie, also unter keinen Umständen mit IBERIA fliegen!!! Das Essen an Bord erfüllt den Tatbestand der schweren Körperverletzung, das Unterhaltungsprogramm kann Sie bei Gebrauch ins ewige Koma versetzen, die Fußmärsche über den Madrider Flughafen haben das Format von Tagesausflügen, die Pünktlichkeit könnte selbst ein Albert Einstein nicht wieder reinrechnen und glauben Sie bloß nicht, Sie bekämen am Ende Ihr Gepäck wieder!

Die Zimmer werden täglich gereinigt und überhaupt macht alles einen sehr sauberen Eindruck. Die großen lichtdurchfluteten Zimmer verfügen über TV (deutschsprachiges Programm nur DW-TV), Minibar und Safe (beides gegen Entgelt), Klimaanlage, Telefon und ein eindrücksvolles Badezimmer mit großer Dusche und Badewanne, aber keinen Balkon, nirgendwo, weder nach hinten noch zum Meer hin, nix, null, nicht mal eine Nische nach draussen, einfach absolut kein Balkon, komisch...

Das morgendliche Betteln um Kaffee ist würdelos. Ständig wedelt man mit seiner Tasse in der Luft rum und ist der Gnade der Kellner ausgeliefert! Im Hauptreataurant gibt es wechselnde Themenabende (Mexikanisch, arabisch und asiatisch) Daneben gibt es noch ein kleines Retaurant, in dem hauptsächlich Pasta serviert oder gegrillt wird. Das kleine Restaurant hat eine Terasse und ist deswegen viel schöner als der doch sehr heisse Hauptraum. Ausserdem gibt es noch ein weiteres kleines luftiges Lokal am Strand sowie ein "Nase hoch-Restaurant" in welches jeder Gast pro Woche einmal (nach Voranmeldung) abends dinieren darf. Dort sollte man aber in der Karte heftig zuschlagen, sonst geht man hungrig ins Bett. Wie in einem AI-Laden üblich, gibt es ständig Essen und Trinken. Wir empfehelen, die Getränke im Plastikbecher oder (danke an die kanadischen Gäste) in einem eigenen Behältnis zu geniessen, die Gläser weisen manchmal einen seltsamen Eigengeruch auf. Der Wein (weiß, rot oder rose) kommt aus Chile, schmeckt gut und macht keinen Kopf. Das einheimische Bier ist etwas dünn, aber was solls. Die grössten Probleme kommen des Abends auf einen zu: Nur die Bar gegenüber der Lobby (klein und hell erleuchtet) und eine weitere Bar um die Ecke (eiskalt klimatisiert und unverhältnismässig laut) stehen fürs nächtliche Vergnügen zur Verfügung und das nur bis 01 (in Worten: ein) Uhr. Dann ist Schluß, da hilft kein Betteln und auch kein Schmieren mehr. Alles verlagert sich dann auf die Zimmer und die (kostenpflichtigen) Inhalte der Minibar.

Das Personal ist bemüht und (nach etwas Trinkgeldsponsoring) sogar freundlich. Zweimal am Tag gibt es (nach Voranmeldung) einen Shuttleservice z.B. nach Porlamar. Taxis werden auf Wunsch gerufen, sind schnell da, nach vorherigem Verhandeln auch günstig und es wert, mal für einen Ausflug benutzt zu werden. Die Zimmer sind groß, sauber und verfügen über einen wirklich schönen, großen Nassbereich, aber keines der Zimmer hat einen Balkon!!! Den Unsinn dieser architektonischen Meisterleistung haben wir leider bis zum Schluß bedauert. Wer spanisch spricht, ist klar im Vorteil.

Um das Hotel herum (und im Hotel selbst ab exakt 01 Uhr) sieht es mit Aktivitäten eher düster aus. Wir empfehlen, sich über das Tourangebot zu informieren und sich dann einen Mietwagen zu nehmen und alles selbst zu entdecken. Die Playa Caribe ist ein toller Strand und nur gut 15 Minuten weit weg, ebenso schnell ist man mit dem Auto in Juan Grieco, der nächsten sehenswerten Ortschaft. Dort gibt es einige tolle Fischrestaurants. Im Hotel selbst wird man mit Meeresspezialitäten leider nicht sehr verwöhnt. Achtung: Achten Sie bei der Anreise auf jeden Fall darauf, einen Direktflug auf die Insel zu bekommen und lassen Sie sich niemals auf ein Angebot ein, mit IBERIA über Madrid und Caracas auf die Insel zu fliegen, denn das würde einen nimmer enden wollenden Flugterror mit unfassbar schlechtem Service und garantiertem Gepäckverlust entweder auf dem Hin- oder dem Rückweg bedeuten!!! Der Transfer zum Inselflughafen selbst dauert etwa eine halbe Stunde.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Kinderbetreuung ist ausgezeichnet, eine Ärztin ist vor Ort (kostet aber pro Einsatz 70 Dollar!) Wäsche wird auch gegen Entgelt gewaschen und anschliessend künstlerisch wertvoll in einem Bastkörbchen drapiert (ein Traum). Die Animation ist sehr zurückhaltend und niemals nervig. Die Shows am Abend sind durchaus sehenswert. Ansonsten etwas Gymnastik am schönen und großen Pool oder Volleyball am Strand. Und dann war da noch der Golfplatz: Was für ein Teil! Unglaublich. Aber nur gut, wenn auch bespielbar. Das war bei uns leider nicht der Fall, denn der Rasen war nicht gemäht. Zitat eines österreichischen Golfers: So a Oarschwiesn! Es gibt auch einen Raum mit mehreren Rechnern und Internet-Anschluß, dieser Service ist allerdings kostenpflichtig, ausser, wenn mal (wie geschehen) der Strom ausfällt. Es gibt auch einen Wellnessbereich, sehr sauber, gediegen und mit reichhaltigem Angebot und guter Ausstattung (alles aber kostenpflichtig). Die kleine Ladenstarsse im Hotel bietet alles, was man so zu Hause vergessen hat, allerdings zu wesentlich teureren Preisen, als draussen in den Städtchen. Den kleinen, aber schönen Strand erreicht man über einen kurzen Fußweg. Es gibt ausreichend Liegestühle, keine "Handtuchkriege", einige Läden für Souveniers und Bademode, kostenlose Kajaks und kostenpflichtige Jetski. Kaum Händler, alles entspannt und ruhig, ausser am Wochenende, da kommen dann einige einheimische Familien zum Baden, aber das ist eher interessant als nervig. Die Wasserqualität ist sowohl im Meer als auch in den Pools gut.