Hotel Hafen Flensburg

Das Hotel hat wirklich eine tolle Lage und das Ambiente ist ganz großes Kino. Bei kritischer Betrachtung der Barrierefreiheit zeigt sich jedoch noch Luft nach oben. Das Betreten/Befahren des Hotels ist Rollstuhlfahrern und Gehbehinderten leider nicht durch den Haupteingang möglich, da Stufen zu überwinden sind und keine entsprechende Rampe gebaut wurde. Der Hintereingang ist nur über bei Rollstuhlfahrern, Kinderwagenschiebern und Rollatorläufern sehr beliebtes , breitfugiges Kopfsteinpflaster zu erreichen und hat leider keine Automatiktür oder Feststeller, dafür aber einen stramm eingestellten Obentürschließer. Das Gleiche trifft auf die Brand- bzw. Rauchschutztüren vom Fahrstuhl in die Zimmerflure zu. Hier würden bereits Haltemagnete das Leben von Rollstuhlfahrern, gehbehinterten Gästen aber auch Kinderwagenschiebern und Roomservice erleichtern. Im hoffentlich nicht eintretenden Brandfall, ist die Nutzung eines Fluchtfensters, gerade für Rollstuhlfahrer und gehbehinterte Gäste, nicht die ideale Möglichkeit, den Gefahrenbereich zügig zu verlassen. Alternativ bleibt aber nur die Treppe, da die Fahrstuhlnutzung aus verständlichen Gründen nicht angesagt ist. Hier würde ein Treppenschlitten (Evac Chair ) sehr nützlich sein. Oder halt frei nach dem Motto: Runter kommen sie alle. Der Wellnessbereich ist für Rollstuhlfahrer nicht zu erreichen. Der Hotelmanager sollte einmal mit einem Rollstuhl sein Hotel befahren, um die Defizite zu erkennen und im wahrsten Sinne des Wortes zu erfahren. Eine barrierefrei zugängliche Umwelt ist für etwa zehn Prozent der Bevölkerung zwingend erforderlich und für 30 Prozent notwendig aber für 100 Prozent angenehm. Und einen angenehmen Aufenthalt will das Hotel Hafen Flensburg seinen Gästen doch gewiss bieten. Wir haben uns trotz beschriebener Defizite sehr wohl gefühlt, auch wenn wir mangelbedingt einmal umziehen mußten und unser zweites Zimmer kein rollstuhlgerechtes WC hatte.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife