Hotel Golden Paradise

Der Zimmertrakt ist etwas in die Jahre gekommen, aber gärtnerisch liebevoll angelegt. Unser Zimmer im Erdgeschoß war trotz Zustellbett groß genug. Kühlschrank und Mikrowelle haben gute Dienste geleistet beim Zubereiten der Milch für unsere Tochter. Richtig sauber war es allerdings nie. Wir hatten Kakerlaken und Ameisen, in einem anderen Zimmer gab es wohl auch mal eine Schlange. Im Zimmer fehlten Stühle, Nachttische, Tischlampen und eine Terrasse/Balkon. Die Rezeption ist nachts nicht besetzt, die Nachtwache kann sie aber wohl für dringende Telefonate öffnen. Die Zimmer haben kein Telefon! Das Fernsehprogramm ist venezolanisch, Deutsche Welle is völlig verrauscht, aber wer braucht das schon im Urlaub? Die Gäste sind durch die Bank nett, altersmässig und von der Nationalität gemischt, wenn auch 50jährige Holländer überwiegen (warum schreiben hier andere über "zu viele" Holländer?). Es gibt sicher bessere und teurere Hotels. Wir haben last minute für 13 Tage all inclusive 480 Euro pro Erwachsenen und 380 Euro für unsere Tochter bezahlt. Insofern sollte man keinen Luxus erwarten, aber auch nicht viel mehr zahlen. Die regulären Preise sind eindeutig zu hoch. Man sollte die Jeeptour buchen, sie ist nicht sonderlich aufregend, aber man sieht die ganze Insel. In 13 Tagen gab es vier Überfälle nur auf die Gruppe aus unserem Hotel! Es wurden Pistolen und Autos verwendet (der berüchtigte grüne Corsa). Man sollte keine Wertsachen ausserhalb des Hotels rumschleppen. Überfälle passieren auch am Ende des Strandes. Also, nicht zu weit rumlaufen, besser ein offizielles Taxi nehmen!!! Die Handtasche oder Kamera nicht um die Hand wickeln, die fahrenden Diebe greifen zu und geben Gas, ob die Hand losläßt oder nicht!

Zu den Zimmern wurde oben schon geschrieben. Es fehlen einige hoteltypische Details wie eine Sitzecke, auch der Kleiderschrank ist reichlich klein. Die Küchenzeile wiederum hat Vorteile. Der Fliesenboden ließe sich gut sauberhalten, wenn das Reinigungspersonal dazu angewiesen wäre....

Das Essen ist landestypisch und abwechslungsreich, Huhn, Fisch, Pasta, super Steaks. Die Nachspeisen bestehen aus Melone, Melone und dann auch mal wieder Melone. Mit viel Glück und frühem Erscheinen gibt es auch Kuchen. Den Orangensaft müssen sich die Gäste selbst pressen, was natürlich zu Schlangestehen führt. Geschirr und Tische sind halbwegs sauber. Vögel werden ab und zu verscheucht, wenn sie zuviel Käse stibitzen.

Das Personal ist freundlich und hilfsbereit, die Direktion unfähig. Dreimal in 13 Tagen wurde das Zimmer nur auf Aufforderung gereinigt. Die Handtücher werden täglich, die Bettbezüge nie gewechselt. Die Pools sind nicht sehr appetitlich, aber mit genügend Cocktails zu ertragen und, da recht klein, sehr kommunikationsfördernd. Geldwechsel im Hotel ist einfach und günstig. Wäscheservice gibt es nicht. Wie gesagt, die Rezeption ist nachts verschlossen.

Das Hotel ist direkt an der Strandstraße, man erreicht den Strand in 1 Minute und in Badeklamotten. Es gibt keinen Supermarkt in der Nähe, nur an der Hauptstraße (20 min Fussmarsch ohne Bürgersteig, mit dem Risiko, überfallen zu werden). Zu den Strandbars sind es wenige Schritte entlang der friedlicheren Strandstraße. Allerdings gab es auch dort am hellichten Tag Überfälle. Taxipreise für die faszinierenden Straßenkreuzer aus den 70ern sollte man vorher aushandeln, Busfahren ist lustiger, aber langsam.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Einmal pro Woche gibt es Karaoke, ansonsten Musikberieselung aus Radio oder CD-Spieler. Schatten und Liegen am Strand sind kostenlos. Die ansonsten gute Wasserqualität leidet und einem breiten Streifen voller Algen, die das Wasser schwarz färben und vielen Urlaubern offensichtlich das Baden im Meer verleiden. Ich selbst habe mich dran gewöhnt, ihn zu überwinden und dann in den sauberen und recht hohen Wellen zu schwimmen. Von der vielzitierten Unterströmung habe ich nichts gemerkt. Die Poolbar ist gut, die Cocktails hervorragend. Obwohl nicht ganz sauber, hat der Pool den Vorteil, dass der Nichtschwimmerbereich vom tieferen Becken nicht getrennt ist. So können die Eltern im Wasser ihre Drinks geniessen, während die Kinder ganz in der Nähe planschen. Kinderbetreuung oder einen Spielplatz gibt es nicht.