Hotel Erikson

Das Hotel Erikson ist ein äußerlich eher unscheinbares, aber recht gepflegtes, im Jahr 2008 renoviertes 4****-Privathotel vorrangig für Businessgäste. Es verfügt über eine Bar, einen Frühstücksraum und ein kleines, nettes Restaurant. Die EZ werden in der Woche von 119 bis 149 € inkl. Fb. angeboten, am Wochenende dagegen zum halben Preis. Letzterer war eher gerechtfertigt. Das Hotel wirbt auf seiner Homepage vollmundig: „Wir bieten Ihnen auf Anfrage Betten in Überlänge und -breite an.“ Deshalb wählte ich dieses Hotel für mich aus. Vor Ort wurde mir jedoch erklärt, dass das Haus nur über (für mich zu kurze) Standardbetten verfügt. Darauf angesprochen, wurde eine Korrektur der Homepage zugesagt. Diese ist auch nach vier Monaten nicht erfolgt. Dies Verhalten betrachte ich als Betrug am Kunden. Deshalb kann ich das Hotel nicht weiterempfehlen. Für mich ist das wichtigste Kriterium eines Hotels ein guten Bett und ein gutes Business-Frühstück. Genau darin liegen beim Erikson aber seine Schwachpunkte. Wer nicht allzu hohe Ansprüche stellt, ist aber dort gut aufgehoben. Der in der Woche erhobene Preis ist zu hoch, denn da zahlt der Gast nach meinen Erkenntnissen pro Übernachtung mehr, als das Hotel für das gesamte Bett aufgewendet hat. Der halb so hohe Wochenendpreis ist dagegen angemessen. Wegen der Innenstadtlage ist der Handyempfang in allen vier Netzen sehr gut. Mitnahmetipps: Zusätzliches Kopfkissen, Sitzkissen für den niedrigen Stuhl, Kleider- und Hosenbügel, Honig- und Müsli-Auswahl fürs Frühstück.

Mein Komfort-EZ lag zur ruhigeren Hofseite. Es war mit 20 m² zzgl. dem 5 m²-Bad ausreichend groß, angenehm hell und mit neuwertigen Möbeln ansprechend eingerichtet (vgl. Fotos). Das Boxspringbett war zwar mit 1,60 m angenehm breit, jedoch mit nur 2 m Länge selbst schon für einen Durchschnittsbürger zu kurz. Ein 4****-Hotel sollte zumindest einige Zimmer mit längeren Betten anbieten können. Die einfache Federkernmatratze war reichlich hart, zudem waren am Rand bereits einige Stahlfedern zu spüren. Dies führt zur Abwertung, denn ein ergonomisches Bett ist - zumindest für mich - wichtiger als eine gut gefüllte Minibar. Der Kleiderschrank war ausreichend geräumig, die 5 Systembügel jedoch sehr unpraktisch. Für die Garderobe war kein Bügel vorhanden. Ebenfalls war kein Safe vorhanden, obwohl die meisten Zimmer lt. Hotel-Info damit ausgestattet sein sollten, doch diese entsprechen ja nicht immer der Realität. Ersatzweise gab es eine gut gefüllte Minibar, gleichwohl mit Ausnahme des Bieres nur alkoholfreie Getränke. Der 1,20 m-Schreibtisch bot ausreichend Platz, jedoch war der Tisch zu hoch bzw. der Stuhl zu niedrig für ein ergonomisches Arbeiten am Laptop. Dafür ermöglichten die vielfältige Beleuchtung wie auch die gute Ausstattung mit Steckdosen ein angenehmes Arbeiten. Das Bad enthielt eine angenehm große Dusche mit einem weniger angenehmen, teilweise herabhängenden Duschvorhang. Da der Roomservice sich nicht in der Lage sah, die Kunststoffgleiter in die Führungsschiene einzusetzen, betätigte ich mich als Haustechniker. Gleichwohl lässt sich ein Wasseraustritt auf den Fußboden kaum vermeiden. Der obere Duschrahmen ist so niedrig angebracht, dass sich auch nicht groß gewachsene Gäste leicht den Kopf anstoßen können. Ansonsten macht das Bad mit seinen hellen, perlmuttartig-glänzenden Wandfliesen, seinen modernen, leichtgängigen Armaturen, der großen Ablagefläche bis zur hellen Beleuchtung einen guten Eindruck.

Das Frühstück kann von 6 bis 10 Uhr, am Wochenende von 6:30 bis 11 Uhr in einem großzügigen und ansprechend gestalteten Raum eingenommen werden. Das Büffet ist geschickt an drei Wänden aufgebaut, dadurch entstehen keine Wartezeiten. Das breite Angebot an Wurst, Käse, Schinken, Eier und Speck war qualitativ gut, wenn auch reichlich fett- und cholesterinlastig. Die oecotrophologisch wichtigen Komponenten wie Honig- und Zerealienauswahl wurden dagegen nur unzureichend berücksichtigt. Da wundert es nicht, wenn auch noch die Marmeladen falsch beschriftet waren. Immerhin schmeckte der in Thermoskannen servierte Kaffee recht gut. Das im rustikalen Stil eingerichtete Restaurant „Kramer’s Stüble“ ist klein und sehr gemütlich eingerichtet. Bedienung und Essen waren gut, wenn man auch bei schwäbischen Spezialitäten nur wenig falsch machen kann. Das Restaurant bietet keinen Anlass, auswärts Essen zu gehen, es sei denn, es ist überfüllt.

Die Rezeption ist 24 Stunden geöffnet. Bei Anmeldung wird Kreditkarte oder ersatzweise der Personalausweis sowie eine schriftliche Gästeanmeldung verlangt. Wer beim Check-In keine Kreditkarte vorlegt, wird zur Vorauszahlung aufgefordert. Die von der Rezeption versprochene Änderung der Homepage wurde nicht durchgeführt. Die Freundlichkeit hält sich in Grenzen. Zimmerreinigung bzw. Sauberkeit geben keinen Grund zur Beanstandung.

Es liegt nahe der Innenstadt an einer mehrspurigen Zufahrtsstraße. In meinem zur Hofseite gelegenen Zimmer war es jedoch angenehm ruhig. Das Hotel verfügt neben dem Restauranteingang über 6 überdachte, etwas enge Parkplätze sowie über eine größere Tiefgarage (10 €/Nacht) mit schmalen Stellplätzen für ca. 40 PKW’s. Bei voller Belegung wird es sehr eng, für PKW’s > 5m ist das Rangieren selbst mit Einparkhilfe fast unmöglich.

Beliebte Aktivitäten

• Geschäftsreise

Das Hotel verfügt über eine kleine Sauna und Solarium im 3. Stock. Sie wurden nicht in Anspruch genommen.