Hotel Das Waldkönig

Wir wollten schon immer einmal Bayrisch Eisenstein besuchen, das aus meiner Kindheitserinnerung heraus, mal ein sehr beliebter Urlaubsort gewesen sein muss. Daher hatten wir über "Kurz in Urlaub" einen Gutschein gekauft und diesen dann beim Besuch des Hotels eingelöst.

Unsere Vermutung hatte sich irgendwie bestätigt. Für Leute, die mit einem Gutschein angereist sind, waren wahrscheinlich ausschließlich die Zimmer in den oberen Etagen vorgesehen. Das sind die Räumlichkeiten, die noch einen Renovierungsstau vor sich her schieben, oder die vielleicht auch gar nicht für eine Renovierung vorgesehen sind. Ist aber spekulativ. Ehrlich gesagt, waren wir aber auch darauf eingestellt, dass wir für den Gutscheinpreis keine Luxus-Suite erhalten würden. Von der Einrichtung her hatte das Mobilar die besten Zeiten hinter sich. Eine kleine Küchenzeile mit einem Kühlschrank, sorgte zumindest für etwas mehr Wohlbefinden. Das zum Zimmer gehörende Bad war mit bunten Kacheln gefliest, die Dusche war ausreichend groß und auch optisch soweit in Ordnung. Kalt-warme Wechselbäder gehörten zu jedem Duschvorgang dazu, sodass man den Duschschlauch besser in die Hand genommen hat. Ein sich unter die Dusche stellen, hätte leicht zu Verbrühungen oder Kälteschocks führen können. Der Kracher war allerdings der Toilettendeckel vom WC. So etwa fleckiges und abgeschrubbtes haben wir, als wirklich Viel-Reisende, bisher noch nicht gesehen. Schlichtweg nicht zumutbar. Die Reklamation an der Rezeption erfolgte dann am nächsten Morgen, da diese zum Zeitpunkt unserer Ankunft nicht besetzt war. Unsere Beanstandung wurde dann relativ ausdruckslos zur Kenntnis genommen. Der Aufforderung den Toilettendeckel auszutauschen wurde mit einem "Ja ja, habe ich notiert" begegnet. Was den Schlafkomfort im Zimmer betrifft, muss man aber auch anmerken, dass die Matrazen bequem waren und für eine ordentliche Schlafqualität gesorgt haben. Zum Zimmer gehörte auch ein Balkon, der mit Tisch und zwei Stühlen ausgestattet war. Fazit: wer weniger bezahlt als direkt buchende Gäste, sollte in diesem Haus keine all zu große Erwartung an die Unterbringung richten. Sicherlich hat auch Corona seinen Anteil dazu beigetragen, dass möglicherweise vorgesehene Modernisierungen nicht durchgeführt werden konnten. Es gibt offenbar auch renovierte Zimmer, die vermutlich für die Gäste zur Verfügung stehen, die direkt im Hotel gebucht haben. Das wird dem Gast oder Interessenten im Internet ja auch gezeigt.

Es gab hier offenbar die Möglichkeit als Direktbucher eine Halbpensionsleistung zu bekommen. Bei unserem "kurz-in-Urlaub" - Gutschein war lediglich das Frühstück inkludiert. Wir hatten aber die Möglichkeit gegen die Zahlung von 18,50 Euro pro Person die Möglichkeit am Abend-Buffet teilzunehmen. Hier wurden dann Suppe, Salat, 2 Hauptgerichte und auch Dessert angeboten. Im großen und ganzen waren die Speisen in Ordnung und man ist auch satt geworden. Die Präsentation hatte doch etwas von Kantinen-Flair, was wohl auch andere Gäste in diesem Forum entsprechend kommentiert haben. Während der zweistündigen Essens-Sitzung konnte man sich auch an den Getränken bedienen. Hier gab es diverse anti-alkoholische Getränke, sowie Bier und Wein zum Zapfen zur Auswahl. Wir haben hier dann zwei Mal am Abendessen teilgenommen. Das Frühstück war dann eher übersichtlich. Etwas Wurst und Käse zur Auswahl. Eier eher Mangelware. Je später man zum Frühstück kam, desto geringer war das Angebot. Der Kaffee war soweit trinkbar. Am letzten Abend haben wir dann doch ein Speiselokal gefunden. Unweit des Eisenbahn-Museums haben wir die Schmugglerhütte entdeckt, wo man zu respektablen Preisen etwas ordentliches serviert bekam, vorzugsweise Hausmannskost oder bayrische Schmankerl. Man speist in einem urgemütlichen Ambiente, wo vorwiegend mit hellem Holz gearbeitet wurde. Durchaus eine schöne Alternative zum Hotel-Restaurant.

Hier muss man doch ein wenig differenzieren. Den Service an der Rezeption haben wir als weniger freundlich wahrgenommen. Die Reklamation hinsichtlich des unhygienischen Toilettendeckels wurde aus unserer Sicht als lästig empfunden. Die Damen der Zimmer-Reinigung waren stets freundlich. Gleiches gilt für die Damen, die im Restaurant Ihrer Tätigkeit nach gingen.

Bayrisch Eisenstein liegt gleich an der Grenze zu Tschechien. Bei der Anreise ist uns direkt aufgefallen, dass hier die besten Zeiten wohl vorüber sind. Es gab eine Menge Leerstände, nicht betriebene Gastronomie und Hotels. Ursprünglich hatten wir einen Aufenthalt von 5 Nächten geplant, konnten aber aufgrund privater Verpflichtungen nur 3 Nächte bleiben, die dann auch gereicht haben. Die Anreise haben wir mit einer Zwischenübernachtung in der Rhön vorgenommen. Im Vorfeld hatte ich hier bei Holidaycheck sehr gemischte Kritiken wahrgenommen, wollte mich aber letztendlich persönlich von diesem Haus überzeugen.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Den im Haus befindlichen Wellness-Bereich haben wir nicht aufgesucht, sodass eine Beurteilung nicht möglich ist. Dieser schien aber renoviert zu sein. In Bayrisch-Eisenstein haben wir nichts besonderes entdecken können. Das ortsansässige Eisenbahn-Museum hatte nur sonntags geöffnet. Ein Besuch war durch die Konstellation unserer Aufenthaltstage nicht möglich. Man ist also irgendwie schon sehr auf einen fahrbaren Untersatz angewiesen, wenn man die Umgebung rund um Bayrisch Eisenstein entdecken möchte. Es gibt auch einen Haltepunkt für eine Nahverkehrsbahn, aber es schien uns einfach sehr umständlich damit irgendwo hin zu gelangen. Wir haben dann ein paar bekannte Ortschaften wie Zwiesel, Bodenmais, Frauenau, Regen und Deggendorf angesteuert und dabei das ein der andere entdeckt. Auch am großen Arbersee sind wir gewesen und wollten diesen dann umrunden. Da zu unserer Überraschung mit Beginn des zweiten Wegeabschnitts dann noch Schnee lag, mussten wir wegen des unpassenden Schuhwerks wieder umdrehen.