Hotel Corfu Palace

Das Hotel hat 6 Etagen und ist sehr in die Jahre gekommen; entsprechend ist auch die Altersstruktur und entsprechend behindertengerecht ist es. Zumindest als wir da waren, waren die meisten Gäste ca. 65 bis Ende offen, davon sehr viele Stammgäste. Schätzungsweise 80 % Briten, der Rest teilt sich auf in Italienern, Spaniern, Deutsche und Franzosen. Am Wochenende ein paar jüngere Gäste, denn die Club-Szene ist in Korfu Stadt wohl sehr gut. Ich halte das Hotel für Kinder für absolut ungeeignet, denn es liegt zwar am Meer, aber es gibt keinen Strand, keine Kinderanimation und die paar Kinder, die da waren wurden von den alten Herrschaften misstrauisch beäugt und offensichtlich als Störfaktor angesehen. Das sog. Kinderschwimmbecken konnte höchstens als Fußbad durchgehen. Wir hatten nur Frühstück gebucht. Wir waren die letzten 10 Septembertage auf der Insel, weil wir den September immer als optimal für Südeuropa gehalten haben. Korfu ist jedoch nicht umsonst so grün – und so gab es trotz ca. 28°C tagsüber ab und an auch einen Schauer und abends war es meistens ziemlich kühl und windig. Optimales Klima für Mücken, die uns reichlich zerstochen haben. Korfu hat uns jedenfalls sehr gut gefallen (auch wenn man die kürzliche Anhebung der MWSt auf 23 % schon sehr gemerkt hat) und wir werden sicherlich einmal wieder kommen – trotz einiger „aber…s“ auch nochmal ins Korfu Palace, wenn wir noch einmal so ein Schnäppchen wie dieses Mal bekommen.

Alle Zimmer haben Meerblick, je höher, desto atemberaubender der Blick. Sonnenauf- und -Untergänge über dem Meer waren zum Niederknien schön! Alle Balkone recht groß und mit Tisch und gemütlichen Stühlen ausgestattet. Wie gesagt waren wir zuerst in der 4. Etage. In Zimmer 418 gab es einen Teppich und dunkle Möbel, sogar einen Sekretär, hinten eine Stehlampe. In Zimmer 518 gab es zwar Laminat und helle Schleiflackmöbel, aber weder Sekretär noch Stehlampe, was das Zimmer recht kahl und dunkel machte. In beiden Zimmern waren die beiden Polstersessel jedoch sehr fleckig und überhaupt war das Mobiliar sehr alt und abgewohnt. Das Marmorbad war okay, aber leichte blinde Stellen im Spiegel und Sprünge im Waschbecken. Selbst in der Suite, die ich mir angesehen habe, war der halbe Spiegel im Bad blind. In diese Richtung sollte man wirklich mal investieren, denn aus nahe liegenden Gründen wird die Stammkundschaft mehr und mehr ausbleiben und jüngere Leute erwarten schon mehr für ihr Geld…

Es gab ein (sehr englisch-plüschiges) Restaurant mit angeschlossener schöner Terrasse mit toller Aussicht aufs Meer, in dem Frühstück und Abendessen angeboten wurden. Mittags konnte man draußen an der Poolbar eine Kleinigkeit (5-Sterne-mäßig hochpreisig) essen. Unbedingt die Gazpacho probieren, die war sehr lecker! Wie gesagt, hatten wir nur Frühstück; zu Abend haben wir in einer der vielen Tavernen Korfu-Altstadt gegessen (was auch gut war, denn das Abendessen bestand aus einem 4-Gänge-Menü, das es erst ab 20.00 Uhr gab, viel zu spät für uns!). Das Frühstücksbuffet war very British und jeden Morgen exakt dasselbe Angebot. Highlight war der Orangen-Auspressautomat. Es gab auch noch eine Innenbar, die aber selten besucht war.

Check-in ging flott, wir kamen morgens an und hatten direkt unser Zimmer. Wir hatten als Kundenwunsch die 6. Etage angegeben, wo man uns aber partout nicht hinlassen wollte, obwohl das Hotel offensichtlich nicht ausgebucht war. Wir hatten zunächst Zimmer 418, wo es ein Doppelbett mit durchgehender Matratze gab, die so hart war, daß, wenn einer sich umdrehte, der jeweils andere immer mit hoppelte. Die deutschsprachige Dame an der Rezeption brauchte 3 Tage, bis wir ein anderes Zimmer bekommen haben, genau über dem alten, Zimmer 518 und das auch nur, weil wir uns massiv beschwert haben, da wir 3 Nächte kaum geschlafen haben und wie gerädert waren. Immerhin gab es für die Unannehmlichkeiten einen Obstkorb. Zimmerservice war nicht so prall; z.B. wurden die benutzten Gläser so gut wie nie ausgetauscht. Die Handtücher wurden jedoch jeden Tag gewechselt.

Kommt drauf an, was man will, aber für uns (wir haben so ein Sightseeing-Relax-Ding gemacht) war das die Hammer-Lage! Direkt am Meer, super Aussicht und einen Steinwurf von einer der schönsten Altstädte, die ich je gesehen habe, entfernt. Ca. 2 km vom Flughafen entfernt (bloß keinen Transfer buchen, sonst hat man evtl. wie wir Pech: Als erste im Bus mußten wir 1 Stunde warten, um 5 Minuten nach Fahrtbeginn wieder auszusteigen) und trotzdem kein Fluglärm zu hören.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Im schönen Garten gab es einen Meerwasserpool, in dem man gut ein paar Bahnen ziehen konnte. Ganz streng gab es pro Person nur ein (sehr verblichenes, ausgefranstes) Badetuch. Wenn man das nicht abgab, hätte man 15 € dafür bezahlen müssen. Die Auflagen für die Liegen waren dünn und schon sehr verschlissen, aber man konnte ja auch 2 übereinander legen. Wenig durchdacht war die Lagerung der Auflagen: Sie lagen aufgestapelt unter Sonnenschirmen und wenn es einen Schauer gab, waren sie danach vollkommen durchnäßt. Und: Kaum Deutsche, also auch keine reservierten Liegen. Es gab auch einen Innenpool (einigermaßen sauber), einen Whirlpool und ein paar Saunen. Der Whirlpool war zugedeckt; beim Anheben der Plane konnten wir eine Art Entengrütze auf der Wasseroberfläche entdecken und den Zustand der Saunen möchte ich hier nicht näher beschreiben – siffig… Ab und zu gab es abends in der Bar oder im Restaurant eine Veranstaltung, haben wir aber nicht besucht. Es gab auch einen Abend eine Begrüßung durch den Direktor an der Poolbar, die aber sehr merkwürdig war, denn der Direktor ging nur zu den Tischen mit Leuten, die er wohl schon kannte. Eine Ansprache fiel leider aus. Im Souterrain des Hotels ist das Korfu-Casino. Da waren wir jedoch nicht, denn schließlich waren wir nicht zum Zocken auf Korfu.