- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Vorbemerkung: Ich habe im Hotel Chur inzwischen viermal - 1996, 2001, 2005 und 2009 - jeweils eine Woche im Winter verbracht, und zwar als Mitglied einer Skigruppe. Ich habe das Haus inzwischen irgendwie lieben gelernt. Das Haus wirkt größer als es ist. Es steht wie ein "Klotz" an der Obertorbrücke am Schnittpunkt zweier stark befahrener Straßen. Seine Nordseite liegt direkt am Fluss Plessur, der oberhalb von Chur in den Bergen um Arosa entspringt. Schräg gegenüber vom Hotel Chur - am anderen Ufer der Plessur - befindet sich das Obertor, ein markanter Zugang zur wirklich sehenswerten Altstadt von Chur. Mit dem Dachgeschoss verfügt das Hotel über fünf Stockwerke. Das Gebäude dürfte schon einige Jahrzehnte hinter sich haben, ist jedoch "gut in Schuss". Von der Zahl der zu beherbergenden Gäste her - ich vermute mal gut einhundert Gäste - gehört das Hotel Chur zu den mittelgroßen Hotels der Stadt. An der Sauberkeit gibt es aus meiner Sicht nichts auszusetzen. Was die Gästestruktur betrifft, kann ich von meinen vier Winterwochen her lediglich sagen, dass deutsche Gäste zu der Zeit jedes Mal eindeutig die Mehrheit bildeten. Männer schienen zahlenmäßig stärker vertreten zu sein als Frauen. Jüngere Jahrgänge waren eher rar. Wie dieses "Bild" in den übrigen 51 Wochen eines Jahres aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis. Das Preisleistungsverhältnis des Hotels halte ich für sehr gut.
Die Einzelzimmer - und nur zu denen kann ich etwas aussagen, sind dem Standard des Hotels angemessen. Bedingt durch seine Lage lässt sich das Haus nicht als leise bezeichnen. Die von mir genutzten Einzelzimmer lagen jeweils auf der Nordseite des Hotels zum Fluss hin. Die Verkehrsgeräusche von der Straße jenseits des Flusses sind allerdings bei geschlossenem Fenster erträglich. Interne hauseigene Geräusche halten sich in Grenzen.
Das Hotel Chur verfügt über ein Restaurant im Erdgeschoss, das sich über die gesamte Länge des Hauses hinzieht. Ich empfinde das Ambiente des Restaurants als ausgesprochen angenehm. Die oben schon erwähnte Frau Schmid hilft beim Servieren der Speisen. Und sie dürfte auch für das Schmücken der Tische mit Blumen etwa und überhaupt für die in dem Restaurant herrschende, durch Gegenstände wie z. B. Lampen, Kerzen geprägte Atmosphäre im wesentlichen verantwortlich sein.
Schon bei meinem ersten Aufenthalt 1996 lernte ich den Juniorchef des Hotels, Herrn Schmid, kurz kennen und ob seiner Leistungen für die Gäste bewundern. Bei meiner damaligen ersten "Skisafari" mit einer Gruppe des Westdeutschen Skiverbands führte uns ein Tagesausflug mit der Bahn nach Arosa. Am Nachmittag überraschte uns der besagte Herr Schmid persönlich in Arosa mit "einer Fuhre Bier", die er uns für die Rückfahrt nach Chur "spendierte". 2001 erschien er erneut an unserem Ausflugnachmittag in Arosa und ließ uns auf der Rückfahrt ein "Preisausschreiben" lösen, dessen Hauptgewinn ein ausgesprochen schöner Pullover war. Dieser wurde dem Gewinner des Preisausschreibens während oder nach dem Abendessen im Hotel Chur überreicht. 2005 schließlich passierte mir ein schwerer Unfall mit Gehirnerschütterung in Valbella. Ich wachte in einem Krankenhaus in Chur wieder auf, ohne zu wissen, was auf der Piste mit mir passiert war. Von Mitgliedern meiner Skigruppe erfuhr ich im Nachhinein, dass Herr Schmid extra von Chur hoch gekommen war und sich um meine Skier gekümmert hatte. Zusammen mit einem der Fahrtenleiter der Skigruppe holte mich Herr Schmid vorzeitig aus dem Hospital heraus - eine Tat, die ich ihm ebenfalls nie vergessen werde. Zusammenfassend darf ich feststellen, dass das Verhalten des Hoteliers Schmid seinen Gästen gegenüber als vorbildhaft gelten muss. Ich möchte ihn hiermit zum musterhaften Hotelier der Schweiz eines Jahres vorschlagen, wenn es so einen Wettbewerb gibt. Er hätte es verdient, dabei den Sieg davonzutragen. Nicht unerwähnt bleiben darf die Frau an seiner Seite. Sie ist im Restaurant vom Hotel Chur die charmante Gastgeberin, die jeder Abendmahlzeit ihren besonderen Glanz verleiht. Inzwischen erfreut schon die dritte Generation der Schmids - eine der Töchter - die Gäste des Hotels durch ihre liebenswerte Art an der Rezeption. Auch bei der Auswahl des übrigen Personals zeigen die Schmids das "richtige Händchen" - darunter auch Service- kräfte aus Deutschland. Den Koch/die Köche habe ich zwar bei meinen vier Aufenthalten nicht "gesichtet", aber mit seiner/ihrer Kochleistung war ich jedes Mal sehr zufrieden.
Über die Lage des Hotels habe ich oben schon Angaben gemacht. Vom Hauptbahnhof Chur dürfte das Hotel Chur einen guten Kilometer entfernt sein. Die Churer Altstadt liegt - wie angedeutet - direkt vor der Tür des Hotels. Auf der anderen Seite der Plessur - also der Obertorseite - verlaufen in der Mitte der zum Hauptbahnhof führenden Straße die Schienen der Eisenbahn, die Chur mit Arosa verbindet. In der Kurve, wo diese Straße am Obertor in Richtung Bahnhof abknickt, befindet sich am nördlichen Plessurufer eine Autobushaltestelle. An dieser Bushaltestelle halten sowohl innerhalb Churs verkehrende Busse als auch Fernbusse beispielsweise nach Valbella-Lenzerheide oder nach Laax-Flims. Unweit vom Obertor zur anderen Seite - ebenfalls am nördlichen Plessurufer - befindet sich eine Haltestelle der Rhätischen Bahn. Also lässt sich auch die Fahrt nach Arosa vom Hotel Chur aus bequem antreten.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Erwähnenswert ist der Skiraum des Hotels. Herr Schmid stellt kostenlos das Gerät und Material zum Präparieren von Skiern zur Verfügung. Das habe ich sonstwo in keinem anderen Hotel erlebt. Etwas kümmerlich sind die vier Schläuche zum Trocknen von Skistiefeln. Da ließe sich noch mehr tun.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Januar 2009 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Wolfgang |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 92 |