Hotel Aviva

Die Anreise zu dem in einem Gewerbegebiet gelegenen Hotel führte uns kurz vor dem Ziell an einem Asylantenheim und einem Bordell vorbei. Die hoteleigenen Parkplätze muss man auf dem Hof einer Dampfkesselfirma und einer Selbsthilfewerkstatt suchen. Beim Betreten der "Lobby" (eher ein Vorraum mit Concierge) schlug uns ein schlimmer Gestank von altem Frittenfett entgegen, der sich durchs ganze Haus, auch bis in die 4. Etage, zog. Das gebuchte, sehr große Familienzimmer mit vier Betten verfügte ober einen winzigen Fernseher, der in einem an die Wand gelehnten Eckschrank stand, in dem sich laut Beschriftung auch die Minibar befinden sollte. Aber Fehlanzeige, da gab´s nur einen Mini-Safe. Als Begrüßung stand auf dem Tisch eine Flasche Mineralwasser, allerdings mit 4,-€ kostenpflichtig. Im Bad fiel zuerst der lose WC-Sitz auf, der nach persönlicher Vorsprache an der Rezeption umgehend befestigt wurde. Telefonisch war das nicht zu klären, da die Zimmer über kein Telefon verfügen. Im Zimmer selbst gab es das volle Programm, angefangen von sich ablösenden Tapeten über von der Decke blätternde und nicht verschlossene Dübellöcher von vergangenen Deckenlampen und Gardinenstangen, schmutzige Gardinen und Tapeten bis zu einer äußerst wackeligen Stehlampe ohne Schalter, die nur durch Aus- und Einstecken des Netzsteckers zu bedienen war. Die gesamte Ausstattung des Hotels entführte uns auf eine kleine Zeitreise in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die Fenster und die Balkontür sollte man nachts besser schließen, da der Balkon von den Nachbarzimmern und vom Flur aus zu erreichen ist. Der Ausblick auf ein vermutlich aus DDR-Zeiten stammendes Hallendach (Asbest?) und eine mehrgleisige, vorrangig von schweren Güterzügen befahrene Eisenbahntrasse ist aber auch nicht wirklich schön. Das "reichhaltige Frühstücksbuffett" glänzte durch ganze vier Sorten Wurst, ein wenig Käse und die üblichen süßen Brotaufstriche. Die angebotenen Brötchen waren am Pfingstsonntag noch okay, aber am Montag nahezu ungenießbar, was einfach daran lag, dass die alle am gleichen Tag eingekauft worden waren. Für die Zubereitung von Toast stand ein einfacher Toaster zur Verfügung, wie man ihn auch zu Hause verwendet. Die Verkehrsanbindung zur Innenstadt ist nur mit dem Auto gut, zu den Öffentlichen muss man sehr weit laufen. Alles in Allem kann man von diesem Hotel nur abraten. Vier Sterne? Niemals!

Beliebte Aktivitäten

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