Hotel am Schlossberg

Es handelt sich um ein großes gelbgetünchtes schrannenartiges Haus mit zwei Stockwerken davon ein Dachgeschoß zur Straßenseite hin und einem kleineren neuen Nebenbau hinter dem Hauptbau. Das Gebäude ist historisch aber komplett renoviert. Man betritt es entweder durch den Haupteingang straßenseitig über Treppen durch eine kleine Tür oder an der Hinterseite stufenlos über den sog. Nachteingang. Im vorderen Bereich gibt es eine sehr kleine Lobby mit Rezeption, das Gebäude wirkte familiär. Im hinteren Bereich lag hinter dem Eingang noch ein Aufenthaltsraum. Vor dem Hintereingang hielten sich zudem mitunter rauchende Gäste auf, was keinen guten Eindruck machte. Ein Aufzug und ein Treppenhaus führen in die Etagen, die mit Teppichboden ausgelegt waren. Von der Ausstattung her war das Hotel sehr komfortabel und edel mit viel Holz und teils mit Marmor im Treppenhaus. Die Gäste waren sehr einfach. Insgesamt ein schön renoviertes Hotel, doch geschlafen habe ich dort kaum.

Mein Zimmer lag im ersten Stock direkt über der Haupteingangstür des Hotels. Es war ein Einzelzimmer und ziemlich klein, für den hohen Preis definitiv zu klein. Allerdings war es modern und neu ausgestattet mit einem dunkelblau gemusterten Teppichboden, hellbraunen Holzeinbaumöbeln und einem Einzelbett, das aber nicht ganz so schmal war. Die Kissen waren eine Katastrophe, das aufliegende steinhart und unbenutzbar. Im Schrank befand sich noch ein weiteres, unbezogenes, weicheres Kissen, das ich genutzt habe. Es war aber auch unbequem und mit irgendwelchem Kunststoff gefüllt. Es gab eine befüllte Minibar in einem Einbaukomplex mit Schreibtisch, einen Einbauschrank und einen Wandschrank. Es gab keinen Bademantel mit Hausschlappen und keinen Wasserkocher / keine Kaffeemaschine für Tee und Kaffee. Bei dem Preis des Hotels gingen mir diese Amenitites ab, zumal wegen des angeblichen Wellnessbereichs. Der Durchgang zwischen Schreibtisch und Nachtkasten war sehr eng. Dort stand noch ein Stuhl am Schreibtisch, den ich nachts entfernen mußte, sonst wäre es zu eng gewesen zum Durchgehen mit Stoßgefahr. Das Fenster war quadratisch, ließ sich komplett öffnen und hatte einen Rolladen. Man blickte auf die Straße und auf viele geparkte Autos. Störend war insofern, daß die Straße vor dem Hotel eigentlich wegen einer Baustelle für den Verkehr gesperrt war, was aber sehr viele Verkehrsteilnehmer einfach ignorierten. Das Zimmer wäre ruhiger gewesen, wenn nicht so viele gegen die Regeln verstoßen hätten. Größtes Manko des Fensters war das fehlende Fliegengitter. Das Zimmer war nachts voll von Mücken, die zahlreich stachen. Ich habe aufgrund der Mücken und der schlechten Kissen kaum ein Auge zugetan. Das kleine Bad war sehr eng, hell gekachelt und modern. Der Platz zwischen Toilette und Waschtisch war so eng, daß ich kaum sitzen konnte. Es gab eine kleine Duschkabine mit Handbrause. Die Tür der Duschkabine schloß nicht dicht, es floß reichlich Wasser in den Badraum. Es gab in geringem Umfang zusätzliche Pflegeprodukte im Bad.

Im selben Gebäude lag ein italienisches Restaurant, das gegen 21 Uhr noch Küche hatte. Es gab einfache Gerichte, der Service war nicht besonders und die Gäste sehr einfach bis zum Teil sogar bedrohlich. Morgens wurde im Erdgeschoß ein Frühstücksbuffet angeboten, in einem Frühstücksraum sowie dem Aufenthaltsraum am Hintereingang. Man konnte auch auf der überdachten Terrasse sitzen. Das Buffet bot das Übliche, gut waren zudem kleine Schälchen mit Obatzdem, Krabbensalat, Fleischsalat u.a. Ansonsten war alles da. Auch offener Tee. Die Semmeln waren nicht frisch. Es gab Orangensaft und Multivitaminsaft aus direkt in die Wand eingelassenen Leitungen, wobei der Orangensaft warm war.

Der Service war zweifelhaft. Zu rügen war die unzureichende Besetzung der Rezeption. Sie war weder abends noch morgens besetzt. Das hat mich in Streß versetzt, da mein Zug mal wieder zu spät war und ich ohnehin eine lange Anreise hatte. In der Prospektbeschreibung schließt die Rezeption bereits um 20 Uhr, das bei Buchung indes nicht erkennbar war. Ich rief das Hotel an und erfuhr, daß die Rezeptionistin bis 21 Uhr da sei. Ich schaffte es dennoch nur knapp. Es gibt am Hintereingang zwar Schlüsselkästen, doch wies mich hierauf niemand hin. Sprich: unnötiger Streß für spätanreisende Gäste. Als ich ankam wurde ich aber freundlich empfangen und unproblematisch eingechecked. Bezahlt hätte bei Abreise werden sollen, vor allem weil die Buchhaltungsprogramme bei meiner Ankunft schon geschlossen waren. Morgens öffnete die Rezeption laut Prospektbeschreibung erst um 8 Uhr, die Dame abends sagte mir aber zu, daß um 7 Uhr ihr Chef da sei. Tatsächlich war morgens niemand da und ich konnte daher weder ein- noch auschecken. Ich habe in dem Hotel vor Ort auch nichts bezahlt. Da auch meine hinterlegte Kreditkarte gerade ausgetauscht wurde und nicht mehr funktionierte, erhielt ich ca. eine Stunde nach Abreise zahlreiche Telephonanrufe des Hotels, die nervten, da ich beschäftigt war. Der Betrag konnte jedoch einen Tag später ganz normal überwiesen werden.

Das Hotel liegt im Erdinger Ortsteil Bergham/Aufhausen unterhalb des Schlosses Aufhausen. Man erreicht es relativ gut mit der S-Bahn von der Station Aufhausen aus zu Fuß in fünf bis zehn Minuten. Nach Erding fährt man von dort gute fünf Minuten mit der Bahn, nach München rund eine halbe Stunde. Rund um das Hotel gibt es keine Geschäfte und bis auf den Italiener im selben Haus auch keine Gastronomie.

Beliebte Aktivitäten

• Geschäftsreise

Im Keller gab es angeblich einen Wellness- und Fitnessbereich. Dieser war während meines Aufenthalts jedoch ge- und die Tür hierzu verschlossen, also nicht nutzbar. Offiziell ist er auch nur bis 20 Uhr geöffnet. Daher war der Wellnessbereich ein Ausfall. Erst recht gilt dies für den angeblichen Fitnessraum, der an sich rund um die Uhr nutzbar sein sollte.