Hotel Altes Land

Das Hotel besteht aus dem etwas älteren Haupthaus (in dem auch die Rezeption, der Frühstücksraum und ein Restaurant untergebracht sind) und einem erst wenige Jahre alten und nur einen Steinwurf entfernten Gästehaus mit etwa 20 zusätzlichen Zimmern. Beide Häuser sind im landestypischen Stil mit Backstein und Fachwerk gebaut. Auffällig ist das hohe Durchschnittsalter der Gäste. Meine Frau und ich waren mit 39 bzw. 48 Jahren beim Frühstück mit Abstand die Jüngsten.

Zimmer 114 im Neubau war ein Eckzimmer mit großer Fensterfront (kein Balkon, keine Terrasse), reichlich Platz und mehr als ausreichend Staumöglichkeiten. Die Möblierung in hellem Holz mit Polstergarnitur ist klassisch, freundlich, ein wenig konservativ, aber durchaus gemütlich. Schön ist auch das großzügige, helle Badezimmer mit Dusche (ohne Badewanne). Leider fanden sich hier mehrere Haare, ansonsten wurde ordentlich gereinigt-

Zum Hotel gehört ein Restaurant mit laut Speisekarte durchaus ambitionierter Küche mit starkem regionalen Einschlag, aber auch überregionalen Elementen. Wir ergatterten einen Platz im Garten, der durch eine kleine Durchfahrtstraße vom Hotel getrennt ist und bestellten in froher Hoffnung. Das Ergebnis entsprach leider nicht ganz den geweckten Erwartungen. Alle Gerichte waren extrem zurückhaltend gewürzt (vielleicht ein Zugeständnis an die eher betagte Gästeschar), Tiefpunkt waren die "Pfifferlinge im Spätzlenest", bei denen eine wilde Mischung aus völlig zerkochten, ungesalzenen und nicht abgetropften Industriespätzle sowie groben Pilzstücken in einer undefinierbaren Sauce auf den Tisch kamen. Besser (wenn auch nicht perfekt) war die Altländer Hochzeitssuppe und die mit Ziegenkäse gratinierte Birne. Das Ferühstücksangebot ist okay, aber keineswegs überwältigend. Am kleinen und direkt in der Lobby ungeschickt platzierten Buffet hatten wir an beiden Tagen das Pech, dass die Wurstplatte schon ziemlich leergefegt war. Brötchen/Brot, Marmelade/Honig, Müsli/Joghurt und Rührei mit Speck waren in Ordnung, der Obstsalat bestand zur Hälfte aus Wassermelonenstückchen mit zahlreichen Melonenkernen, einigen Apfelschnitzen, wenigen halbierten Trauben und handverlesene Stückchen Ananas. Ein bisschen enttäuschend im Obstparadies Norddeutschlands.

Der Service ist bemüht, aber teilweise nachlässig und unaufmerksam. Das beginnt bei der Zimmerreinigung (wo wir mehrere lange schwarze Haare vorfanden, obwohl die Reinigungskräfte alle ein Kopftuch trugen), setzte sich fort über das Frühstück (wo wir eine Viertelstunde vergeblich auf Kaffee warteten, diesen dann aktiv einforderten, worauf die Servicedame nach weiteren fünf Minuten hinter der Theke, aber für uns leider deutlich sichtbar, den Inhalt mehrerer nicht ganz geleerter Kaffeekannen von anderen Tischen zusammenschüttete) und endete abends im Restaurant (wo wir von mehreren Damen kurz hintereinander die gleichen Fragen gestellt bekamen). Alles in allem durchaus nicht unfreundlich, aber ein wenig unkoordiniert und uninspiriert. Das passt nicht ganz zum selbstbewusst formulierten Anspruch des Hauses.

Die Lage von Jork im Herzen des Alten Landes, der Obstkammer Norddeutschlands, ist hervorragend. Die Lage des Hotels in Jork ist ebenfalls gut, an einer schmalen Seitenstraße gelegen. Die Elbe ist maximal 5 km entfernt, die zahlreichen Wander- und Fahrradstrecken laden dazu ein, sich körperlich zu betätigen.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Einen Swimmingpool oder sonstige Wellnessangebote gibt es meiner Erkenntnis nach nicht. Muss auch nicht zwingend sein in einem Drei-Sterne-Hotel. Sehr schön ist die Möglichkeit, Fahrräder ausleihen zu Können (8 € pro Rad und Tag), auch wenn die Räder schon ein wenig in die Jahre gekommen sind. Nette Einweisung und Infomaterial inklusive Umgebungskarte.