Hotel 47°

Dieses Hotel wurde erst vor wenigen Wochen eröffnet. Meine Erwartungen waren hoch, da ich dringend auf eine Alternative zu den (aus meiner Sicht) überteuerten und sehr mittelmäßigen Zimmern des Steigenberger Inselhotels gewartet habe. Meine Erwartungen haben sich nicht ganz erfüllt. Zunächst das Positive: Das Zimmer (Kategorie "Deluxe") ist modern und genau nach meinem Geschmack eingerichtet. Es gibt zwei Ledersessel und einen beleuchteten Vitrinenschrank mit einer Nespresso-Maschine, darunter einen kleinen Kühlschrank. Das King Size-Bett ist bequem, und logischerweise ist alles neu und in einem Top-Zustand. Das Bad ist zweckmäßig und hochwertig ausgestattet. Eine Badewanne gibt es nicht, dafür eine große ebenerdige Dusche. Während man im eingangs erwähnten Steigenberger Hotel nie so ganz genau weiß, ob man eines der wenigen schicken, renovierten Zimmer oder ein Zimmer mit dem Charme der frühen 80er-Jahre bekommt, dürfte sich das Niveau der Zimmerausstattung im Hotel 47 Grad über alle Zimmerkategorien hinweg gleichen. Die Aussicht aus der großen Fensterfront auf den Rhein ist großartig. WLAN kostenlos, großer Edeka-Markt (Lebensmittel) direkt gegenüber. Die folgenden Schwachpunkte mag nun jeder für sich selbst bewerten: 1. Parken: Die Parkgarage liegt direkt unter dem Hotel, die Zufahrt ist übergroß mit "Parkgarage Hotel 47 Grad" beschriftet. Mit dem Lift kommt man direkt in die Lobby bzw. auf die Etagen. Leider ist es aber nicht möglich, die Parkgebühren an der Rezeption des Hotels zu bezahlen. (Aussage Personal: "Die Garage gehört nicht zu uns!") Mehr noch: Es gibt auch keine Dauer-Parkkarte für mehrere Tage, die es einem ermöglichen würde, mehrfach ein- und wieder auszufahren. Man muss tatsächlich vor jeder einzelnen Ausfahrt den jeweils angefallenen Parkpreis (Zeitpreis) bezahlen. Unterbricht man während eines Tages das Parken eventuell sogar mehrfach, so können schnell beträchtliche Parkgebühren entstehen, da ein 24-Stunden-Tarif natürlich nur für 24 Stunden Parken ohne Unterbrechung gilt. Die Gebühren kann man dann am Kassenautomaten mit Münzen oder kleinen (!) Scheinen, nicht jedoch mit EC- oder Kreditkarte bezahlen. Das macht alles nicht wirklich viel Sinn. 2. Klimaanlage: Um es kurz zu machen - gibt's nicht! Das Thermostat-ähnliche Bedienteil im Zimmer ermöglicht die Einstellung einer Temperatur sowie der Lüfterstärke. Als ich mich wunderte, warum die Temperatur im Zimmer nicht unter 26 Grad zu bringen war, meldete ich mich an der Rezeption und erfuhr, dass es sich gar nicht um eine Aircondition im klassischen Sinne handelt, sondern nur um eine "Belüftungsanlage". Für mich absolut unverständlich. 3: Badartikel: Gibt's auch nicht. Jedenfalls weder Shower Gel, noch Shampoo und Conditioner. Eine fest installierte Spender-Tube in der Dusche soll das ersetzen. (Willkommen in der Welt der Ibis-Hotels!) 4. TV: Der große Samsung-Fernseher ist im Deluxe-Zimmer (aufgrund der Fensterfront) an einer Seitenwand angebracht. Natürlich hat man ihn an einem schwenkbaren Arm befestigt. Wenn man nur vorher mal nachgemessen hätte, wie lang dieser Arm sein müsste, um den Fernseher in Richtung Bett schwenken zu können ...! So wird es leider nichts mit Fernsehen im / aus dem Bett. Unverständlicherweise gibt es auf dem riesigen HD-Fernseher übrigens nur die deutschen öffentlich-rechtlichen Kanäle in HD-Qualität. 5. Frühstück: Um 7:15 Uhr war das aufgeschnittene Obst noch mit Frischhaltefolie abgedeckt, und die Omlettstation war unbesetzt. (Später war dann jemand für die Zubereitung von Eierspeisen da.) Was mir nicht gefallen hat: Weder bei den Brotkörben noch bei den süßen Teilchen gab es Zangen. Die Speisen-Qualität war gut, die Auswahl allerdings sehr übersichtlich. Weit weg von einer Frühstücksauswahl, auf die man sich richtig freut. 6. Fitness: Ein trauriges Kapitel. Der "Fitness-Raum" enthält im Wesentlichen eine Bank und ein paar Matten. Über den Boden sind einige bunte Hanteln und weiteres "Fitness-Equipment" verstreut. Die klassischen und eigentich selbstverständlichen Geräte (Laufband, Rudergerät, Ergometer) sucht man vergebens. 7. "Wellness"-Bereich mit Sauna und Dampfbad: Nicht besonders groß, aber modern und sehr sauber. Nur leider nicht in Betrieb. Jedenfalls nicht als ich dort war. Ein Blick ins Hotelverzeichnis verriet: Nur 6 Stunden täglich darf man in die Sauna (16 bis 22 Uhr). Fazit: Kein schlechtes Hotel, aber aus meiner Sicht (noch?) mit zu vielen Mängeln, um wirklich "gut" zu sein. Dennoch für mich immerhin eine Alternative zum Steigenberger.

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