- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Ein schönes Stadthotel, das sich für einen Städtetrip perfekt eignet, auch wenn es nicht in direkter Altstadtlage ist. Vom Ambiente und Leistungen her eines der besten Hotels der Hilton-Gruppe in Europa, welches ich besucht habe. Dennoch gibt es ein paar Kleinigkeiten, die während des Aufenthalts aufgefallen sind. Die folgenden Anmerkungen mögen zwar Jammern auf hohem Niveau sein, andererseits ist man in einem namenhaften Hilton Hotel und bezahlt auch die entsprechenden Preise dafür.
Gebucht hatten wir ein normales Executive Zimmer, welche sich in den höchsten Etagen 10 und 11 befinden. Dank meines Gold-Status haben wir ein "Upgrade" auf ein Eckzimmer bekommen - allerdings in Etage 4. Daher war der Ausblick nicht ganz so atemberaubend wie von ganz oben, zumal "Eck" bedeutet, dass man mit auf die Schule gegenüber schaut (bei Etage 4). Das war insgesamt etwas schade. Dafür ist das Zimmer knapp doppelt so groß, in anderen Hotels würde es gar als Suite durchgehen. Das Bett war sehr bequem, die Einrichtung wirkte aber insgesamt nicht ganz stimmig, bzw. hat etwas für die Größe des Zimmers gefehlt. Tee- und Kafee-Zubereitungsmöglichkeit standen hiltontypisch zur Verfügung. Allerdings - und hier kommt ein Kritikpunkt, den ich auch in einigen anderen Hotels schon angemerkt habe: Der Geiz des Hotels, bei einer Nespresso-Maschine keine Originalkapseln dazuzugeben. Den Unterschied merkt man sowohl bei der Zubereitung (Wasser wird nicht richtig durch Kapsel gepresst und dauert zu lange) als auch beim Geschmack. Dann können sie auch gleich wie früher die Tütchen mit Instant-Kaffee hinlegen, die haben das gleiche Ergebnis. Die Minibar-Preise sind auch sehr gepfeffert, kostenloses Wasser wurde aber fast jeden Tag aufgefüllt. Das Badezimmer war in dem Eckzimmer ebenfalls sehr groß mit jeweils separater Wanne und Dusche und tollen Kosmetiktartikeln. Das Fenster im Bad ist ebenfalls ein Plus, allerdings wieder Blick auf die Schule - wenn keine Ferien sind, sollte man dann lieber die Gardine zuziehen (Etage 4). Das Negativste des Zimmers sind aber die Geräusche aus dem Versorgungsschacht im Bad: Den ganzen Tag über hört man ein Maschinengeräusch wie bei einem Händetrockner oder Staubsauger (immer an-aus), vermutlich von der Pumpe für den Wasserdruck. Es war im ganzen Zimmer ab morgens um 6 deutlich hörbar. Ob das nun ein spezifisches Problem der Eck-Zimmer und/oder der Etage ist, kann ich nicht beurteilen. Insgesamt würde ich aber ein Zimmer in den Etagen 10 oder 11 bevorzugen, ein Eckzimmer ist nett, aber nicht unbedingt besser.
Das Frühstück war in Ordnung, hat insgesamt aber für ein Hilton leicht enttäuscht. Eher ungewöhnlich war, dass es keine Brötchen gab, mit Ausnahme eines Tages, an denen es die kleinen billigen Aufbackbrötchen aus dem Discounter gab, sondern nur Brot, das jeder selbst abschneiden muss. Hygienisch nicht unbedingt die beste Variante. Orangensaft wurde nur vom Personal verteilt - wenn es denn gerade mal Zeit hatte. Sonst gab es andere Säfte zum Selbstnehmen. Die verschiedenen warmen Gerichte wurden frisch zubereitet, es gab zudem viele regionale Salate. Die wenige Auswahl von Wurst und Käse wurde hingegen sehr lieblos auf Backpapier angerichtet, so wie es eben gerade aus der Großverpackung kam. Punkten konnte hingegen die Executive Lounge in der obersten Etage mit wundervollem Blick auf die Stadt. Das Frühstück dort ist kleiner und nichts besonderes, dafür ist es dort wesentlich ruhiger und die Aussicht ist besser. Tagsüber gibt es die typischen Nüsse und Kekse sowie die normalen Getränke. Aber abends ist das Angebot echt top! Jeden abend gab es wechselnde Speisen und - das hatte ich so noch nie erlebt - auch verschiedene Nachspeisen. Alles lecker, außer dass die Pommes in den Warmhaltedingern pappig wurden. Die Lounge war bei allen Gästen abends beliebt, sodass sie jeden Tag sehr gut besucht war, teilweise gab es keine Plätze mehr. Dennoch hat die Lounge den Aufenthalt insgesamt aufgewertet.
Beim Check-In wurde uns gesagt, dass dieser auch in der Lounge durchgeführt werden kann - das haben wir dann auch genutzt. Es gab sogar einen Wilkommens-Sekt, was im Übrigen nicht jeder dort bekommt, wie wir die anderen Tage festgestellt haben. Den Vorteil des "privaten" Check-Ins habe ich aber nicht so richtig verstanden. Es dauert länger und die meisten Gäste der Lounge können alles mithören, das ist in der Lobby etwas anonymer. Das Personal war insgesamt sehr unterschiedlich "freundlich" den Gästen gegenüber. Positiv hervorgestochen hat Marie in der Executive Lounge, sie hatte immer ein Lächeln im Gesicht, macht gerne mal einen Small-Talk und hat ein Auge auf die gesamte Lounge, Gläser und Teller wurden schnell weggeräumt und Sachen wurden aufgefüllt - auch wenn es voll war. Andere haben das zu zweit nicht mal hinbekommen. Beim Frühstück wurden trotz vieler Angestellten und moderaten Gästeaufkommens die Tische nicht zügig abgeräumt und das Buffett nur langsam aufgefüllt. Gelächelt hatte beim frühstück übrigens niemand - muss wohl ein schlimmes Arbeitsklima dort sein. Negativ aufgefallen ist auch die Zimmerreinigung: Entweder kam sie um 9 oder erst nach 17 Uhr. Einmal war es sogar um 18 Uhr, da wurde auch alles nur noch sehr lieblos und schnell zurechtgemacht und aufgefüllt.
Vom Flughafen aus erreicht man das Hotel bequem und günstig mit der Straßenbahn aus, bin in die Altstadt sind es zu Fuß oder mit der Bahn etwa 15 Minuten. In der näheren Umgebung befindet sich nur ein Park vor der Tür, der ist ganz nett, mehr zu sehen gibt es aber nicht. Dafür besticht das Hotel mit einem tollen Ausblick auf das neue und das alte Tallinn.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Ein Fitness-center steht rund um die Uhr zur Verfügung, tagsüber kann man den Spa-Bereich mit Pool nutzen, da haben wir aber zeitlich leider nicht mehr nutzen können.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im August 2019 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Hans |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 53 |