Wir waren zwei Wochen über Weihnachten und Silvester mit vier Erwachsenen und zwei Kindern dort. Es waren auch einige andere Familien mit Kindern dort, Deutsche, Holländer, Italiener, Russen, es war eigentlich alles vertreten. Das Hotel ist ca. 500m vom Hotel-eigenen Strand entfernt, zu dem auch ein Shuttle-Service existiert. Die Anlage ist im großen und ganzen schön gestaltet, die meisten Häuser bestehen aus weniger als 10 Zimmern und haben nur ein Erdgeschoss, dazwischen gibt es Laufwege mit Gartenanlagen, alles ist nachts in warmweiss beleuchtet. An einigen Stellen finden sich in der Gartenanlage karge Flächen ohne Bepflanzung, es wirkt an diesen Stellen etwas unfertig, mildert den Gesamteindruck aber nicht merklich. Internet ist nur in der Lobby kostenlos und die Geschwindigkeit ist seeeehr langsam. Mit einem Speedtest kam ich auf knapp 500kb, aber nicht konstant. Zu Stoßzeiten fühlte ich mich an alte ISDN-Tage erinnert. IP-Telefonie war nicht möglich. WLAN gibt es auch an den Pools, auf dem Zimmer gibt es einen LAN-Anschluss. Hier sind aber jeweils gesalzene Gebühren fällig, für eine Woche zahlt man 400 EGP / ca. 40 EUR. Dann hat man allerdings sowohl auf dem Zimmer als auch am Pool Internet, in der Lobby soll die Geschwindigkeit nicht mehr eingeschränkt sein. Ich konnte es nicht prüfen, da es mir deutlich zu teuer war. Wir werden nicht nochmal nach Ägypten fliegen, obwohl meine Frau bereits acht Mal dort war. Die politische Situation färbt doch zu sehr auf die Tourismusbranche ab. Wo sich eigentlich alle über jeden einzelnen Touristen freuen sollten, der noch kommt, wird man eher so behandelt als sei man eine Last. Jeder will lieber für den Staat arbeiten, da dort die Arbeitsplätze sicherer sind. Das kann man auch niemandem Übel nehmen. Viele Hotels sind geschlossen und die Leute sitzen auf der Straße, klar will das keiner. Allerdings sollte man dem mit Freundlichkeit und gutem Service entgegenwirken um mehr Touristen anzulocken, anstatt die letzten auch noch zu vergraulen. Freundlichkeit kann man sich dort nur erkaufen. Wem man regelmäßig Geld in die Tasche steckt, behandelt einen gut. Klar muss jeder dort irgendwo sehen wo er bleibt, doch von vornherein keinen Service mehr ohne Extra-Geld zu bieten ist Abzocke und eine große Unverschämtheit. "All Inclusive" sieht deutlich anders aus und in einem 5* Hotel erwarte ich Angestellte mit Niveau.
Die Zimmer bieten reichlich Stauraum in Form von Schränken, Kommoden und Schubladen, das Bett ist gut, ein Safe ist vorhanden, der LCD-TV an sich ist ebenfalls ordentlich. Leider gibt es aber nur drei deutsche Sender (ZDF RTL RTL2) wovon die beiden Privatsender mit Bildschirm-füllenden Bannern unterlegt sind, weil das Hotel offenbar alte Satelittenfrequenzen zur Einspeisung benutzt. Der USB-Anschluss ist nett, hier konnten wir Abends unsere Fotos betrachten. Der Radiowecker hatte auch einen Aux-Eingang für MP3-Player etc., dieser funktionierte aber nicht. Leider war der Zustand des Bades nicht so gut. Der Kosmetikspiegel hatte in der Mitte ein Loch, durch das man dann auch von der Hintergrundbeleuchtung geblendet wurde. Die Duschkabine war unten nicht dicht, so das das gesamte Bad nach jeder Dusche unter Wasser stand und mit sämtlichen Handtüchern erstmal trockengelegt werden musste. Es gibt auch einen kleinen Kühlschrank, aber den darf man nicht Minibar nennen, denn der ist leer. Es gibt nur eine Flasche Wasser pro Tag auf dem Zimmer. Diese reicht absolut nicht für drei Personen (2 Erw 1 Kind), vor allem wenn man bedenkt, das man sich damit auch noch die Zähne putzen muss. Nachdem wir dem Zimmer-Reiniger 5 EUR gegeben haben, haben wir jeden Tag drei Flaschen Wasser sowie drei Extra-Handtücher bekommen. "All Inclusive" sieht anders aus. Es gab eine kleines Tablet mit Wasserkocher und löslichem Kaffee sowie Schwarz- und Früchte-Tee. Gerade wenn man mit Kindern da ist, ist man sobald diese im Bett sind verloren. Nirgendwo gibt es die Möglichkeit, Säfte oder andere Softdrinks zu zapfen, außer man geht ins Buffet-Restaurant, dort wird man dann aber noch komisch angeschaut. Nein, nicht von den Gästen, von der Bedienung! Ich wollte an einem Abend für mich und meine Frau von der Lobby-Bar zwei Cocktails aufs Zimmer mitnehmen. Dies war aber nicht möglich, das Englisch des Kellners war mal wieder völlig unzureichend. Ich sollte mich an einen Tisch setzen, man würde uns die Getränke dann bringen. Nun gut, ich hab dann dort gewartet und die Getränke dann unter komischen Blicken des Kellners hinaus gebracht und bin aufs Zimmer gegangen. Man fühlt sich auf diese Weise mit Kindern einfach völlig fehl am Platz.
Der schlimmste Bereich des gesamten Hotels ist das Buffet. Mit dem Service waren wir absolut unzufrieden. Getränke beim Buffet: Das mal ein Getränk vergessen wird kann vorkommen, aber das dies fast ausnahmslos jeden Tag geschieht, ist eine Unverschämtheit. Insbesondere hat man nicht den Eindruck, das hier vernünftig geschultes Personal am Werk ist. Wenn man drei Mal von drei verschiedenen Kellnern nach Getränken gefragt wird, scheint es eine vernünftige Organisation von Kellnern zu Tischen wohl nicht zu geben. Wenn mal Getränke kamen, sind diese oft erst gebracht worden, nachdem wir den Hauptgang schon gegessen haben. Wenn dann bei vier Erwachsenen Personen nur zwei oder drei der bestellten Getränke geliefert werden erwarte ich, das ein Kellner bemerkt das die Anzahl nicht stimmt und evtl. von selbst nochmal überlegt, ob er nicht evtl. etwas vergessen hat. Ausgetrunkene Getränke wurden grundsätzlich nie aufgefüllt, es wurde auch nicht gefragt, ob man noch etwas trinken möchte. An einem Abend brachte ein Kellner zwei Kindercocktails, was uns natürlich zunächst freute. Endlich mal ein freundlicher Herr, der den Kids mal etwas gutes tut. Dann wollte er jedoch die Zimmernummer haben und meinte, das je Cocktail 2,50€ fällig wären. Ich habe dann nur einen genommen um dann auf der Rechnung zu bemerken, das dies auch noch der Nettopreis war und letzten Endes 3,25€ fällig waren. Das alles in furchtbarem Englisch, ich fühlte mich überrumpelt. Kundenfreundlichkeit sieht nun wirklich anders aus. Einfach mal eine Cocktail-Karte mit zu bringen hätte es auch getan. Geschirr: Benutztes Geschirr wurde oft nur verzögert abgeräumt, an einem Abend mussten wir benutzte Teller auf andere Tische stellen um noch Platz zum Essen zu haben (siehe Fotos). Teilweise war das Geschirr nicht immer ganz sauber, aber in Anbetracht der anderen Vorkommnisse war uns das sogar egal. Regelmäßig fehlten bei der Eindeckung zum Frühstück die Teelöffel und ab und an auch mal die Kaffeetassen. Da wir keine Lust mehr hatten, uns ständig zu beschweren, haben wir uns einfach selbst das Zubehör von anderen Tischen geholt. Am Silvesterabend sind wir durch das bereits für den nächsten Morgen eingedeckte Buffet-Restaurant gelaufen und mussten mit Erschrecken feststellen, das offenbar schon am Abend vorher unsauber gearbeitet wird. Auf manchen Tischen fehlten schon wieder die Teelöffel. Welcher Mensch deckt einige Tische korrekt ein und hört dann einfach auf? Unverständlich. Platzmangel: Es kam jeden Abend vor, das Gäste im Eingangsbereich des Buffets warten mussten, bis ein Tisch frei war. In einem nur zur Hälfte belegten 5* Hotel ist das absolut inakzeptabel. Essen: Das Essen war kaum gewürzt, das Fleisch oft zäh und geschmacklos. Es gab immer zwei Reissorten, irgendwann konnten wir Reis nicht mehr sehen. Nudeln gab es nur vom Live-Koch, an dem man sich aber in einer Schlange anstellen musste. Nudelaufläufe waren matschig, Pommes gab es Abends nie, nur mittags an der Snackbar. An Nachtisch gab es immer reichlich Süßwaren wie Kuchen und Plätzchen sowie Pudding und alles war sehr lecker. Die Kinderecke hatte jeden Tag Nudeln mit Tomatensauce, matschige Pommes (von der Snackbar am Mittag?) und eine Fleischsorte sowie Gemüse. Es gab aber keinerlei Saucen oder Ketchup für die Kinder, so das Pommes nur trocken gegessen werden konnten. Es gab ab und an auch mal Würstchen, aber auch hier gab es fast nie Ketchup oder eine sonstige Sauce dazu. Man fragt sich doch, wer hier die Menüzusammenstellung gemacht hat. Etwas Merkwürdiges: Wir haben mitbekommen, wie jemand Speck auf sein Omelett bekommen hat, den es dort eigentlich gar nicht gibt. Der Speck verschwand dann wieder "unter der Theke", als wir auch Speck haben wollten sagte man uns, das es den hier nicht geben würde. Ich gehe stark davon aus, das dieser "Extra kostet". Restaurants: Die Reservierung für die drei anderen Restaurants konnte nur am selben Tag zwischen 13 und 15h vorgenommen werden, für sechs Personen einen Platz zu bekommen war schwer. Unsere erste Reservierung ging zudem "verloren", worauf hin sich das Management aber entschuldigte. Ziemlich genervt haben wir dann mal die NOBA Bar ausprobiert, einen Italiener, bei dem das Essen auch wirklich gut schmeckte. Die Auswahl aus zwei Pizzen und drei anderen Gerichten war allerdings recht gering, die Wartezeiten zwischen den Gängen stellten die Kinder zudem auf eine Geduldsprobe. In einem abgetrennten Teilbereich der Lobby gelegen, war es zudem recht laut, "Restaurantfeeling" kam hier nicht auf.
Man kann deutlich sehen, das die momentan schwierige Lage des Landes auf die Mitarbeiter abgefärbt hat. Gelächelt wird nur selten, viele haben offenbar resigniert und versuchen, die Arbeitsstunden herum zu bekommen und/oder rechnen damit, das es nicht mehr lange weiter geht. Man bekommt einfach nicht den Eindruck, das sich die Leute freuen, das man da ist. Niemand scheint Spaß an der Arbeit zu haben. Natürlich kann jeder dort mal einen schlechten Tag haben, aber das man zwei Wochen lang in traurige Gesichter blicken muss, ist schade und hebt nicht gerade die Urlaubsstimmung. Wohltuende Ausnahme war der Zimmer-Reiniger, der immer freundlich war und einen super Job gemacht hat. Allerdings hat er auch ordentlich Trinkgeld von uns im Voraus bekommen. Die Sprachkenntnisse könnten deutlich besser sein. Deutsch ist dort kaum möglich, was ja nicht schlimm ist, aber selbst Englisch ist schwierig, dort kann jeder nur die Standardsätze, die er in seinem Bereich können muss. Aber wehe man hat mal eine Rückfrage, dann wird es kompliziert. Meine Frau hat im Hotel ein hochwertiges goldenes Armband verloren, jedoch war die "Hilfe" des Hotelmanagements, zunächst unsere Privatsachen zu durchsuchen, bevor die Lost-And-Found Abteilung angerufen wurde. Dabei wurde auch nicht davor zurückgeschreckt, die Rucksäcke zu durchwühlen. Vielleicht ist dies in Ägypten normal, ich fand, hier wurde eindeutig Privatsphäre überschritten.
Die Nähe zum Strand ist erstklassig, etwas anderes gibt es aber auch nicht. Um das Hotel herum existiert Wüste, kilometerweit. Wer eine Shopping-Tour machen möchte muss auf das 30 km entfernte Stadtzentrum von Marsa Alam ausweichen. Bei Transfers oder Ausflügen sieht man schnell, wie schlecht es Ägypten momentan geht. Man sieht viele Hotels im Rohbau, die aber schon altern, hier hat man nicht den Eindruck, das diese noch jemals fertig gebaut werden. Die Straßen sind nicht mit deutschen Straßen zu vergleichen. Der Transfer aus Hurghada (4 Std) in einem Toyota HiAce bei ca. 120km/h war ein regelrechter Höllenritt, die Koffer wurden auf dem Dach verzurrt, ich hatte bei jeder Bodenwelle Bedenken, das unser Hab und Gut abhanden kommt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Von insgesamt vier Pools waren zwei Pools beheizt, die anderen beiden waren im Winter daher komplett leer. Der erste beheizte Pool war eher für die jüngere Generation mit relativ lauter Tanzmusik. Der zweite Pool war etwas ruhiger, mit einer künstlichen Minibucht und Sand für die Kinder zum Spielen. Das Wetter hat immer mitgespielt, man ist sehr ordentlich braun geworden. Nach dem die Sonne weg war wurde es aber schnell frisch. Keiner der Pools verfügt über Toiletten! Es ist jedes Mal notwendig, aufs Zimmer zu gehen. Das habe ich bisher in keinem einzigen Hotel erlebt, vor allem nicht bei einem 5* Hotel. Der Service an der Pool-Bar hat zwar auch kaum gelächelt, aber hat seinen Job zuverlässig erledigt und sogar 3-Jährige Kinder bedient. Absolut nervig waren aber die ständig ankommenden Leute, die einem irgendwelche Touren verkaufen wollen. Erst ein Typ von der Massage, kaum ist der weg kommt der nächste mit einer Jeep-Safari, dann Beautysalon, Tauchboot, usw. Es war irgendwann nur noch penetrant, vor allem weil sich dort niemand mit einem einfachen Nein zufrieden geben konnte. Neulinge, die noch nicht braun gebrannt waren, waren "Opfer" und wurden erst mal ordentlich belagert. Neben uns lag ein jüngeres Pärchen, das nur in Ruhe in der Sonne liegen wollte. Nachdem in 15 Minuten der dritte Kerl da war sind die beiden ziemlich laut geworden. Dann hatten sie Ruhe. Das große Schachspiel ist völlig demoliert und unvollständig. Bei der Farbe Schwarz fehlte ein Turm, da aber ein Bauer zuviel war, konnten wir einen defekten Bauern als Ersatz benutzen. Auf der weißen Seite fällt der König schon auseinander, so das er mit zwei Händen getragen werden muss, die Dame ist rund herum mal mit einem gelben Kleber geklebt worden und sieht furchtbar aus. Bei vielen Figuren ist das Plastik aufgerissen und hat Löcher. Nirgendwo gibt es neben dem Schachspiel Sitzmöglichkeiten oder Aschenbecher für die Raucher. Die Tischtennisplatte steht nicht gerade, ist zudem völlig verzogen, die Platten sind krumm und die Oberfläche angegriffen und teilweise aufgequollen. Das Netz ist nicht mittig montiert, sondern auf einer Seite ca. 10 cm in eine Richtung versetzt. Zudem hängt es durch. Die Platte steht im Freien, der Windschutz ist aber völlig unzureichend, bei passenden Winböen kann man alleine spielen. Obwohl dort eigentlich Sand ist, verhindern Reste einer Betonplatte das Spielen ohne Schuhe.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2013 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Nils |
| Alter: | 31-35 |
| Bewertungen: | 3 |


