- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Unser Aufenthalt im Hane Family Resort hat eine kleine Vorgeschichte, denn auch wir hatten ursprünglich im Hane Garden gebucht. Da dieses aber scheinbar dauernd überbucht ist (auch in anderen Rezensionen nachzulesen), konnten wir gleich an der Familie, die direkt vor uns eincheckte sehen, wie sich das Prozedere in so einem Fall gestaltet. Es wird einem an der Rezeption angeboten, statt im Hane Garden in das Hane Family Resort zu ziehen, dafür erhielte man dann einen kostenlosen Safe sowie gratis Strandtücher und Auflagen für die Strandliegen. Die Familie ist dann mehr oder weniger widerwillig auf das Angebot eingegangen und wir hatten uns innerlich ebenfalls auf dieses Gespräch eingestellt. Tatsächlich machte man uns dann ebenfalls das Angebot in das Schwesterhotel zu ziehen, dass laut dem Rezeptionisten für Kinder eh besser geeignet sei und ebenfalls mit diesen "gratis" Zugaben. Warum man während eines All-Inclusive Urlaubs dafür extra zahlen sollte bleibt mir zwar schleierhaft, weil ich das auch anderweitig kenne, allerdings werde ich weiter unten zum Thema All-Inclusive noch nähere Informationen abgeben. Schlimmer wog für mich nämlich die Tatsache, dass wir vorab im Reisebüro einen 50 Euro Aufschlag für ein Zimmer mit Blick auf den Pool bezahlt haben, und ich wollte dies auf jeden Fall haben, selbst wenn wir ins Family Resort ziehen sollten. Dies konnte uns der Rezeptionist zwar nicht garantieren, schrieb aber einen handschriftlichen Vermerk auf die "Überweisung", die sich später noch als goldwert herausstellen sollte. Wir wurden dann von einem hoteleigenen Bulli in das wenige hundert Meter entfernte Family Resort gefahren, wobei sowohl der Fahrer als auch der Page vor Ort sehr höflich und umgänglich waren und direkt alle Koffer in die EIngangshalle trugen. An der Rezeption legte ich dann die vorher beschriebene Überweisung vor und machte den Herrn vom Empfang (Hassan) auf den handschriftlichen Vermerk aufmerksam. Dieser entgegnete uns allerdings, dass er kein Zimmer mit Blick auf den Pool frei habe. Hier platzte mir dann ein wenig der Kragen und ich machte dann scheinbar mit genügend Nachdruck klar, dass ich langsam die Faxen dicke hatte, eh einen Aufschlag gezahlt habe und jetzt gefälligst dieses Zimmer haben möchte. Auf einmal ging dann alles relativ schnell, er nuschelte noch irgendetwas mit Pool und Meerblick und der Page griff sich die Koffer, bat uns mitzukommen und brachte uns auf das Zimmer, welches im Neubau gelegen war. Dort angekommen stellten wir fest, dass wir in dem Trubel vergessen hatten den Schlüssel mitzunehmen, aber der Page lief rasch zurück und brachte ihn uns. Das war einen Euro Trinkgeld wert ;) Als wir dann ins Zimmer traten waren wir positiv überrascht - groß, schönes neues und geschmackvolles Mobiliar, tolles Bad mit Riesendusche und ein Balkon, mit Blick auf den Pool! Na also, geht doch. Da wir recht spät ankamen, konnte ich auch erst am nächsten Morgen feststellen, dass wir sogar einen Blick aufs Meer hatten, wenn auch nur durch die Schluchten zwischen den anderen Betonburgen hindurch (Port Side Hotel und King's Palace), aber immerhin. Das Hotel selber ist ziemlich groß und weitläufig. Alleridings hätte sich der Architekt etwas mehr um einen direkteren Zugang zur Lobby kümmern können, denn diese erreichte man entweder nur über einen Seiteneingang oder über ein ziemlich enges Treppenhaus. Zur Sauberkeit kann ich nur sagen, dass wir jeden Tag das Zimmer in einem hervorragend gesäuberten Zustand vorfanden - großes Lob an die Putzfrau. WLAN war eigentlich nur in der Lobby und dann auch eher am frühen Morgen angemessen zu nutzen, da zu Stoßzeiten die beiden Router auf dem Tresen der Rezeption hoffnungslos überfordert waren, aber im Urlaub muss man auch nicht dauernd am Smartphone hängen. Was um einiges mehr gestört hat war die Tatsache, dass dieses Hotel KEIN All-Inclusive anbietet, egal was man gebucht hat. Frisch gepresste Säfte, Cocktails, alkoholisch sowie nicht-alkoholisch, Strandtücher, Safe, Liegebezüge kosten Aufpreis (bei uns wurden uns die drei letztgenannten wie vorher beschrieben kostenlos zugestanden). Meiner Meinung nach ein Unding, aber das Verlangen nach Orangensaft am Morgen ist bei uns eh nicht sonderlich große gewesen, von daher Schwamm drüber. Zur Gästestruktrur kann ich nur soviel sagen, dass gefühlte 80-85 % Deutsche waren, der Rest verteilte sich auf Holländer, Skandinavier, Türken und wenige Franzosen. Es waren fast ausnahmslos Familien dort und die absolute Mehrheit waren anständige Leute mit Manieren. Es war zu unserer Reisezeit (20.-29. Juli) relativ voll, aber insgesamt war alles ok. Die Gästebetreuung mussten wir nie aufsuchen, mit etwas Nachdruck haben wir ein tolles Zimmer erhalten und das Wetter war absolute Spitze (ca. 35 Grad, mit leichten Winden, sehr angenehm). Den Urlaub, wie wir ihn erleben durften, würden wir auf jeden Fall wieder machen. Man kann aber auch Pech haben mit dem Hotelzimmer und wenn wir die "gratis" Dreingaben nicht erhalten hätten, würde ich das Prädikat "All-Inclusiv" absolut nicht mehr für gerechtfertigt halten.
Zimmer war wie gesagt sehr schön, was wohl auch daran liegt, dass es sich im Neubau befand. Dort findet sich ein zweiflügliger Schrank mit eingebautem Safe. Ein Kühlschrank ist ebenfalls vorhanden, der täglich mit Wasser befüllt wurde - schön. Allerdings war der Kühlschrank in einem Holzschrank verbaut. Wenn man diesen öffnete schlug einem erst einmal die Abwärme des Kühlschranks mit aller Macht entgegen - nicht geschickt gelöst. Fernsehr war ebenfalls vorhanden, halt ein billiger LCD, aber völlig ausreichend. Angenehm war, dass die wichtigsten deutschen Sender vorgespeichert waren. Das Bad hatte ein großes Waschbecken und eine Riesendusch, mit normalem, festen Duschkopf und separatem Handduschkopf - sehr gut. Allerdings sollte man das Wasser auf keinen Fall trinken, es roch doch stark nach irgendwelchem undefinierbarem, ungesunden Zeugs wie Chlor und ähnlichem. Zur Sauberkeit gab es nichts zu beanstande - wie vorher beschrieben hat die Putzfrau täglich einwandfreie Arbeit geleistet.
Die Auswahl an Essen war absolut ausreichend - frisches Obst und Gemüse war eigentlich immer da. Sicher wiederholte sich das Angebot, aber es war auf Grund der Auswahl immer etwas für jeden dabei. Toll fanden wir das Family Restaurant, welches wir eigentlich jeden Abend besuchten, denn dort gab es estra niedrige Büffets, an denen sich die Kinder selber bedienen konnten - klasse. Auch dort wurde jeden Abend frisch gegrillt (meist Truthahn), aber auch mal Fisch und Gemüse. Die Gastronomie versucht hierbei einen Spagat zwischen orientalischem und deutschen/europäischen Essen zu schaffen - un dies gelingt erstaunlich gut. Auch gab es immer eine schön große Salattheke mit Dressings. Im Family Restaurant war die Atmosphäre auch wesentlich gemütlich und leiser als im Hauptrestaurant. Dort ging es mitunter recht hektisch zu (besonders beim Frühstück, weil man morgens nur dort etwas zu essen bekam), insgesamt aber völlig erträglich. Man fand auch immer einen frisch bezogenen Tisch - so soll das sein. Kaum setzte man sich an den Tisch, so fragte ein Kellner auch nach dem Getränkewunsch und lieferte diese auch rasch an den Tisch, brachte Besteck und man konnte über das Büffet herfallen.
Der Service ist zwiespältig zu sehen, dies mag aber auch daran liegen, dass hier doch zwei unterschiedliche Kulturen aufeinandertrafen. Meiner Meinung nach gehört es dazu, dass man bei einer Reklamation, wenn man eine Bitte vortragen möchte oder auch einfach nur ein Getränk bestellt, eine gewisse Höflichkeit inklusive "Danke" und "Bitte" eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Die Kellner wurden subjektiv betrachtet zumindest uns gegenüber täglich zuvorkommender und höflicher, weil auch wir Ihnen diese Höflichkeit entgegenbrachten. Was ich aber auch gemerkt habe ist, dass einige Hotelgäste meinten, das es völlig ausreiche " 'n Radler" zu sagen, und wortlos mit dem Getränk von dannen zu ziehen. Das die Kinder dann auf dei gleiche Art und Weise bestellten, darf einen nicht mehr wundern. Wenn ich mit Bitten zur Rezeption ging, dann wurde mir immer schnell geholfen, auch wenn dies manchmal mit einem ziemlich gleichgültigen Blick quittiert wurde (nicht schlimm, ich zahle ja nicht für ein Lächeln sondern für kompetente Betreuung). So wurde der Safe nach einer Störung rasch entsperrt und das Zimmertürschloss repariert, das sich am zweiten Tag plötzlich nicht mehr öffnen ließ. Die Angestellten sprachen jetzt nicht fließend deutsch, aber man verstand sich, auch wenn man manchmal ins Englische abdriftete oder die wenigen Türkischkenntnisse einsetzte, die man sich angeeignet hat.
Der Transfer von Antalya zum Hotel betrug ca. eine Stunde. Von Evrenseki nach Side sind es noch einmal ca. 30 Minuten, mit dem Dolmus (Kleinbus) zahlt man pro Person 1,50 Euro (wobei ich auch einige dreiste Mitfahrer gesehen habe, die garnicht zahlten und einfach ausstiegen). Nach Side zu fahren lohnt sich meiner Meinung nach allerdings nur wegen der antiken Bauten, zum Shoppen kann man genauso gut in Evrenseki bleiben. Genau gegenüber des Haupteingangs des Family Resorts befindet sich nämlich eine Shoppingmeile mit unfassbar vielen Gelegenheiten sich mit gefälschten Markenklamotten einzudecken (was in Side und anderen türkischen Städten nicht anders ist). Das die Behörden da nicht ganz klar einen Riegel vorschieben, ist mir bisher immer noch schleierhaft. Im Hotel liefen Horden von Kindern mit gefälschten Deutschlandtrikots herum, und zwar den neuen mit den vier Sternen. Das hat aber niemanden gestört, vielmehr überbot man sich mit dem Verhandlungsgeschick, den man bewiesen hatte (10 Euro für ein Trikot war der Normalpreis!!!). Ausgflüge haben wir selber nicht mitgemacht (Side ausgenommen), aber es gibt Schiffstouren z.B. zum Manavgat Delta, wo das Süßwasser des Manavgat-Flusses in das Mittelmeer fließt und Schildkröten zu bestaunen sind. Laut mitbesuchern des Hotels empfehlenswert, aber wie gesagt ohne eigene Erfahrung möchte ich das nicht beurteilen. Zum Strand sind es ziemlich genau 250 Meter, locker in 5 Minuten zu Fuß zu erreichen aber empfehlenswerter ist die Fahrt mit dem Shuttlebus der die Straße zum Strand durchgehend von morgens bis ca. 18 Uhr rauf und runter fährt. Dabei kann man sich mit nicht mehr ganz taufrischer türkische Musik beschallen lassen und den Fahrer beim Fluchen auf die anderen Autos begutachten, dies sich verbotenerweise am Wendeplatz aufhielten. Sehr authentisch. Der Strand ist traumhaft, der hoteleigene Abschnitt ist absolut ausreichend groß und man findet eigentlich immer freie Liegen. Wenn man früh morgens ans Meer geht (vor acht Uhr), dann sieht man auch, wie klar das Wasser ist - ein Traum!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die beiden Animateure Serhat und Maria vom Kids Club. Ich habe selten jemanden gesehen, der mit soviel Herzblut, Lockerheit und Frohsinn seinem wirklich anspruchsvollen Job (inklusive allabendlicher Shows) nachging wie Serhat und seine Frau. Ein gaaaaaaanz großes Lob an die beiden. Unsere Tochter war begeistert und wir ebenfalls. Tolle Betreuung zu angenehmen Zeiten (Kinder konnten den Kids Club von 10-12 Uhr und von 14.30-17 Uhr besuchen). Abends gab es dann Shows und Kinderdisco im Amphitheater, welches mitten in der Hotelanlage platziert ist. Kann man, muss man aber nicht gesehen haben. Ein weiteres Lob an den Schwimmlehrer "Bobo" (wie er wirklich hieß, habe ich nicht nachgefragt, auf jeden Fall wurde er von allen so genannt), der versprach, Kindern in vier Tagen das Schwimmen beizubringen und bei den allermeisten hat er es auch geschafft. Etwas unverschämt fand ich die Preise vom Hotelfotografen. Ab 6 Euro pro Bildabzug!!!. Wollte man stattdessen die Originaldateien CD haben, um der unsäglichen Bearbeitung der Bilder zu entgehen, so gab es das günstiges Angebot ab 150 Euro für zwanzig Abzüge inkl. einem Fotoalbum. Wir haben uns dann eine Fotosession gegönnt und nur die schönsten Fotos ausdrucken lassen, war aber dennoch ziemlich teuer. Die hauseigene Disco haben wir nicht besucht, haben aber laut anderer Gäste auch nichts verpasst. Der Außenbereich um die Pools herum ist sehr schön, das Wasser zumindest in unserer Urlaubswoche angenehm temperiert gewesen. Leider waren entgegen der Hotelregel, nach der erst ab 8Uhr Liegen mit Hadtüchern "reserviert" werden durften eigentlich alle Liegen am Pool bereits um 7.30 Uhr belegt - oft mit einer normalen Wasserflasche. Da sollte das Hotel wirklich einmal eine klare Linie fahren und die Handtücher einsacken lassen oder eine anderweitige Lösung finden. So mussten wir mehrmals zum "Relaxpool" im hinteren Bereich des Hotels ausweichen, denn dort waren meist noch Liegen frei. In diesem Bereich des Hotels ist auch ein schöner Spielplatz angelegt, bei dem allerdings zumindest das Trampolin auf jeden Fall eines Austauschs bedarf. Insgesamt aber ein toller Platz, wo Kinder sich ein wenig außerhalb des Wasser austoben konnten. Die Wasserrutschen waren ebenfalls ansprechend, nur der Aufstieg machte keinen sicheren Eindruck mehr, denn einige Platten waren schon ziemlich übel durchgetreten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Markus |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |