Grasmannlehen

Liegt 8 km oberhalb von Marktschellenberg im Berchtesgardener Land. Wir sind ohne Auto angereist und mit Taxis klargekommen. Wer sich da nicht in der Natur beschäftigen kann und Animation braucht, ist ein armer Tropf. Man schaut auf die Heuweise und der Rasen hat die Qualität eines Golfplatzes. Dient aber nur noch der Heuernte. Ich bin durch die ganze Welt gekommen, aber so grün war der Rasen noch nicht einmal in Irland. Von Schottland ganz zu schweigen.

Massarbeit in Eiche vom Tischler. Moderner Fernseher mit Teletext, Sehr sauberes Bad (ich brauchte nichts zu putzen). Am ersten Tag war die ruhe etwas irritierend, aber am 2. Tag haben meine Frau und ich geschlafen wie die Murmeltiere.

Verantwortungsvoll und professionell. Das Haus hat Gäste seit 1937. Damals wurden die Feriengäste noch mit Bollerwagen von Grossvater und Grossmutter im 8 km entfernten Marktschellenberg abgeholt. Und die hatten gleich die erste Trainingseinheit: 8 km bergauf über Stock und Stein. Asphaltierte Strassen gab es noch nicht.

Reichhaltiges Frühstück mit frischen Brötchen (auch Körnerbrötchen), freilaufende Eier vom Nachbarhof, einen Bergkäse -sage ich Ihnen- der sahniger war als Appenzeller.

Beine in die Hand und los. Es gibt immer was zu entdecken. Und wer Salzburg liebt, kann von Marktschellenberg aus mit dem Bus 840 dahin fahren und am Mirabllenplatz ausstiegen. 25 Minuten. Das Beste, was mir passierte. wird nicht abgefragt. Der Klara-Effekt. Sie erinnern sich an den Kinderroman "Heidi"? Die Freundin, die auf der Alm gesund wurde? Ich hätte es vorher nie geglaubt. Bereits am 2. Tag habe ich die 8 km Abstieg nach Marktschellenberg per Fuss geschafft. Und vorher fiel es mir aufgrund einiger Krankheiten schwer, mit dem Wägelchen zum Supermarkt zu zotteln. Irgendwas ist da in der Luft.