- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Hotel liegt in einem 21-stöckigen Hochhaus aus grauem Beton und ist auch weder wandverkleidet noch angetüncht. Das Haus ist stark in die Tage gekommen. Es gibt eine Einfahrt für Autos, die meist verstopft ist. Den Namen des Hotels sucht man an der Einfahrt und am ganzen Gebäude vergeblich. Ich wußte zunächst gar nicht genau ob ich auch wirklich am Grand Hotel angekommen bin. Durch gläserne Schwenktüren betritt man eine Lobby, die zwar groß aber gleichwohl nicht repräsentativ war, da sie sehr heruntergekommen wirkte. Es gab dort nichts außer nackten Beton und Steinboden. In der Ecke standen einige alte Sofas. Die Rezeption war ein alter Holztresen, wie auf einem früheren Postamt. Drei uralte Aufzüge führten in die Etagen. Die Aufzüge funktionierten nur mit gesteckter Zimmerkarte, was insgesamt dreimal nicht funktionierte, als ich den Aufzug benutzen wollte und die Karte nachprogrammiert werden mußte. Es gibt auch ein Treppenhaus, das sehr häßlich in Rohbeton gehalten ist, teils mit offenen Kabelsträngen. Ganz unten endet es im Personalausgang und an der Personalkantine, wo der Hotelgast eigentlich nicht hin will. Es gibt auch einen Ausgang in die Lobby, der jedoch durch eine nur durch Fingerscan öffenbare Tür verschlossen ist. Feuerpolizeilich ein Unding, wie auch ein Mitarbeiter eingeräumt hat. Das Hotel ist mit dem benachbarten Pullmann-Hotel kombiniert und steht unter derselben Direktion. Es ist mit dem Pullmann durch einen langen Gang verbunden, in dem sich zahlreiche Geschäfte, von Reisebüros bis Apotheke befinden. Die Reisebüros verkaufen allerdings nur internationale Flüge. Insgesamt heruntergekommen und renovierungsbedürftig. Eine Renovierung ist demnächst geplant.
Mein Zimmer lag im siebten Stock. Es war recht geräumig, ansonsten aber nicht anders als heruntergekommen zu bezeichnen. Auch hier wurde der enorme Investitionsstau des Hotels deutlich. Das Zimmer hatte einen blau-gemusterten Teppichboden, der jedoch schmutzig und abgenutzt wirkte und an diversen Stellen schadhaft war. Das Mobiliar war ebenfalls alt und abgenutzt und in hellen Tönen gehalten. Es gab eine lange Kommode, darauf stand ein uralter Röhrenfernseher. Vor dem Fenster stand ein an sich schön platzierter Schreibtisch, aber auch er war stark abgenutzt ebenso wie die daraufstehende Lampe. Das WLAN auf dem Zimmer funktionierte gut, mußte aber mehrmals täglich auf allen Geräten immer wieder neu eingeloggt werden. Vor dem Fenster standen dann noch ein altes Sofa und ein niedriges Tischchen mit Marmorauflage, ebenfalls abgenutzt und alt. Das Zimmer hatte statt des gebuchten Doppelbettes zwei schmale Einzelbetten; bei einem davon fiel die Rückwand schon ab. Die Betten waren mir zum Schlafen zu schmal. Zudem hatten sie keine richtigen Zudecken sondern nur Überdecken und Laken. Die Decke auf dem einen Bett roch streng. Die Kissen waren viel zu hart. Ich habe auf den Betten nicht gut geschlafen. Im Entreebereich gab es einen Kühlschrank. Am ersten Tag des Aufenthaltes hatte ich kein Wasser erhalten. Am zweiten Tag gab es zwei kleine Flaschen stilles Wasser in dem Kühlschrank. Das Zimmer hatte ein breites Fenster, das die gesamte Front einnahm und mit einer Schiebetür versehen war, die sich öffnen ließ und den Austritt auf einen dreieckigen Balkon ermöglichte. Dieser war, wie das gesamte Hotel, in grauem Beton gehalten und wirkte ungemütlich. Balkonmöbel oder dergleichen suchte man vergeblich. Es gab keine Jalousien oder Läden. Der Vorhang verdunkelte einigermaßen, ließ sich indes nicht vollständig aufziehen. Von den abgenutzten Lichtschaltern funktionierten nur wenige. Das Zimmer hatte europäische Steckdosen. Ein NoGo war die Lüftung, uralt, an deren Rand zahlreich Schimmelsporen saßen. Ich ließ sie nicht laufen und lüftete über die Balkontür. So wurde es indes im Zimmer recht warm. Das Bad war völlig marode. Es war mit gelblichen Fliesen gekachelt, die es sehr häßlich wirken ließen. Zudem war Vieles alt und korrodiert. Es gab eine niedrige Wanne amerikanischen Stils mit lapprigem Duschvorhang und Wandbrause, beides auch total abgenutzt. Der Abfluß der Wanne ließ sich nicht öffnen, so daß das Wasser nach dem Duschen in der Wande stand. Das Kunststoffwaschbecken in beigem Ton war ebenfalls total abgenutzt, im Innenbereich abgesplittert und aufgeplatzt. Beim ersten Betätigen des Hahnes, der nicht einmal ein Mischhahn war, explodierte dieser förmlich und Wasser spritzte mich voll. Die WC-Bürste fiel auseinander als ich sie anfaßte. Das Bad hatte auch ein Bidet, das von zahlreichen Sprüngen durchzogen war. An Wänden und Decken des Bades war der Putz abgesplittert und es bildete sich Schimmel in den Ecken. Es gab keine zusätzlichen Pflegeprodukte im Bad. Der Zimmerservice erfolgte viel zu spät, erst gegen 14.30 Uhr als ich ruhen wollte. Ich brach diesen daher ab, so daß mein Bett nicht überzogen war und ich das andere Bett nutzte. Allerdings war der Servicemitarbeiter auch gerade dabei, ein Laken mit einem großen schwarzen Fleck aufzuziehen, das ich ohnehin nicht hätte nutzen wollen. Das Zimmer war nicht ganz ruhig. Zum einen lag es direkt gegenüber den drei Aufzügen des Hochhauses, zum anderen wurden nachmittags, als ich ruhte, offenbar Renovierungsarbeiten am Gebäude durchgeführt. Es kam zu Bohr- und Klopfgeräuschen.
Das Haus hat keinerlei eigenes gastronomisches Angebot. Es nutzt jenes des Pullmann-Hotels mit.
Der Service war bemüht aber wenig koordiniert. Es wurden mehrere Gäste gleichzeitig von einem Mitarbeiter bedient, was zu Chaos führte. Ich erhielt als accor-Statuskunde keinen Getränke-Voucher. Zur Abreise bat ich um ein Taxi. Es kam ein hoteleigener Fahrer, der sich nur mäßig in der Stadt auskannte und mein Ziel gar nicht identifizieren konnte. Zudem war er völlig überteuert und verlangte für die kurze, rund zehnminütige Strecke in die Stadt 15 USD. Und bei Bezahlung konnte er noch nichtmal fünf Dollar Wechselgeld zurückgeben und mußte erst irgendwo in der Straße herumlaufen, um an Wechselgeld zu kommen.
Das Hotel liegt recht dezentral im Osten der Stadt. Ins Zentrum gelangt man in Ermangelung eines öffentlichen Verkehrsnetzes und aufgrund ständiger Staus auf den Straßen per Taxi in ca. 30 Minuten. Es kann aber auch viel länger dauern. Je nach Verkehrslage sollte man zu den Flughäfen ein bis zwei Stunden Fahrzeit einrechnen, für den kleinen nationalen Flughafen Ndolo etwas weniger, für den internationalen Ndjili-Flughafen etwas mehr. Sehenswürdigkeiten in Kinshasa sind rar und wenn dann nur mit dem Taxi erreichbar. Zum Kongo-Fluß kann man zu Fuß laufen, allerdings gibt es keine schöne Promenade dort. Insgesamt ist Kinshasa eine wenig menschenfreundliche und wenig chillige Stadt.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Das Hotel hat keinerlei eigenes Fitness- oder Freizeitangebot und nutzt jenes des Pullmann-Hotels mit.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Februar 2020 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 672 |