- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Fünf-Sterne-Haus Grand Hotel Beau Rivage gehört zur Deutschen Lindner-Gruppe, geführt seit Oktober 1991 von Otto Lindner jun., dritter von fünf Söhnen des Firmengründers. 1999 wurde Otto Lindner durch eine Fachjury zum Hotelier des Jahres gewählt. Es sollten damit die innovativen Anstrengungen um die Marke Lindner ausgezeichnet werden. Nun denn … In der persönlichen (?) Hoteltageszeitung Morgenpost wird die Lindner Nights-Card beworben: „Jeder Euro auf Ihrer Hotelgesamtrechnung zählt.“ Habe ich die Einführung einer neuen Währung verpasst? Und noch ein Tipp an Frau Andrea Kunz, seit 1. März 2010 Direktorin. Der Titel des von ihr unterzeichneten Begrüssungsschreiben sollte lauten: Herzlich willkommen. Deutsche Sprache, schwere Sprache.
Zwei Nächte verbrachten wir in Nummer 306. Irgendwie zwei Nächste zu viel. Das Zimmer war beziehungsweis ist eine reine Zumutung. Die nachfolgende Auflistung ist nicht vollzählig, die Reihenfolge zufällig. Satte vier Radioprogramme werden angeboten. Die Sender heissen Radio 1 mit ungenügender Empfangsqualität, Radio 3, Radio 4 und der Lindner-Infokanal. Die Minibar- und Zimmertüre lottert. Die Badezimmertür ist unten aufgequollen. Die Abdeckung des Balkontürgriffs ist lose, eine Verletzungsgefahr. Ein Heizradiator sieht mit seiner abgeblätterten Farbe bedenklich aus. Noch schlimmer sind die Stofftapeten. Und zum Schluss dies: Das Comfort-Class-Zimmer 306 kostet gemäss entsprechender Eintragung im Schrank 579 Franken pro Nacht. 579 Franken … Natürlich gibt es auch Positives. Das TV-Programmheft wird einen auf der richtigen Seite aufgeschlagen. Die Toilettenartikel werden bei Bedarf alle wieder aufgefüllt. Der abendliche Zimmerservice mit Vorhängezuziehen und Bettabdecken funktioniert. Offenbar werden alle Matratzen regelmässig nach einem bestimmten Verfahren professionell gereinigt.
Das Sekt-Frühstücksbuffet ist opulent gestaltet, es wird tunlichst auf Nachfüllen geachtet – dies zumindest mein Eindruck. Die Gastronomie ist mit Gault-Millau-Punkten versehen. Dem Standard entsprechend, allerdings auch der Preis.
Sehr lobend und namentlich erwähnt von der Restaurantbrigade seien Frau Laura J. Und Herr Anestis E. Er hatte lange und verständnisvoll ein offenes Ohr und Auge für unsere Anwürfe – mit einem Augenschein vor Ort. Schön und sehr aufmerksam, dass er mit einem tollen Früchteteller ins Zimmer kam.
Das Haus lebt von der Vergangenheit – und von der Lage. Gemäss Hotelprospekt weht die Schweizer Flagge stolz über der traditionsreichen „Grande Dame“. Allein, grosse Renovationsarbeiten sind dringlich vonnöten. Nicht nur bei der Fahnenstange.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Der Wellness-Bereich besteht aus Hallenbad, Finnischer und Dampfsauna, Solarium sowie einem Fitnessraum. Bademäntel liegen vor, meiner leider mit abgerissener Gurtlasche.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2015 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Walti |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 44 |