Privat geführter Pensionsbetrieb im alpenländischen Stil der 60er / 70er Jahre mit sieben Gästezimmern und vier Ferienwohnungen am Ortsrand von Obermaiselstein, an der Kreisstraße OA5 von Obermaiselstein über Tiefenbach nach Oberstdorf gelegen.
Das Haus wird in der 2. Generation vor der Tochter der Namensgeberin (Aldeline) mit Unterstützung der ganzen Familie geführt. In den vergangenen Jahren wurden alle Bereiche renoviert, die Zimmereinrichtung und die Bäder erneuert.
Wir wohnten in Zimmer Nr. 3, das überraschend geräumig war. Ausgestattet mit hellen, funktionalen Holzmöbeln und einem Teppichboden vermittelte es durchaus Wohnlichkeit, die man bestimmt durch die ein oder andere Dekoration, einige landestypischen Accessoires oder auch Bilder hätte noch etwas ‚aufhübschen‘ könnte. Das Duschbad mit WC, Waschtisch und Handtuchheizkörper war neuwertig , etwas mehr Anlagemöglichkeiten wären wünschenswert.
Schön der zwar zur Kreisstraße hin ausgerichtete Balkon mit (soweit das Wetter mitspielt) bestimmt richtig schönem Ausblick auf die Allgäuer Berge. Der Nähe zur Straße geschuldet, ist der insbesondere in den Morgenstunden, trotz ausgewiesener Tempo 30 Zone, doch deutlich wahrnehmbare Verkehr.
Hand- und Duschtücher wurden gestellt; die Zimmer erfahren wohl üblicherweise alle zwei Tage eine Zwischenreinigung, die in unserem Falle ausblieb. Zusätzliche Kopfkissen erhielten wir auf Nachfrage bei Anreise. Im Gegensatz zu den uns viel zu weichen Kopfkissen, waren die Matratzen sehr hart, hier wäre es schön gewesen, wenn ein Topper vorgehalten worden wäre.
Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich der neu und freundlich gestaltete Frühstücksraum.
Hier steht morgens ein kontinentales Frühstück in Buffetform bereit. Neben einer kleinen Auswahl wechselnder Wurst- und Käsesorten, leckere Konfitüren und den üblichen Cerealien, stand täglich frisch zubereitetet Obstsalat sowie ein wechselndes ‚Schmankerl‘, wie Hefezopf oder selbstgebackener Kuchen bereit. Die Brötchen werden frühmorgens von einem Bäcker geliefert und haben eine super Qualität; man wählt am Tag zuvor pro Person zwei Brötchen aus, diese warten dann morgens schon auf dem einem fest zugewiesen Tisch. Filterkaffee oder Tee werden serviert. Abwechselnd standen noch Multivitamin- und Orangesaft sowie Wasser auf dem kleinen Buffet bereit.
Leider gab es das Frühstück nur bis 9.30 Uhr, was uns persönlich fast zur früh war, aber den meisten Gästen, die dann längst weg waren, wohl so passte.
Eine Bushaltestelle der Linie 44 (Fischen – Oberstdorf) befindet sich unmittelbar am Haus, vormittags erreicht man Tiefenbach und die dortigen Ausflugsziele sowie Oberstdorf halbstündlich, zurück geht’s dann leider nur stündlich, wobei der letzte Bus in Oberstdorf, den wir natürlich prompt verpassten, dort um 18.25 Uhr startete. Das Angebot der in der Gästekarte inkludierten öffentlichen Verkehrsmittel hat also Luft nach oben.
Im Ort findet man einige wenige Restaurants mit meist solider bodenständiger Küche, oft aber eingeschränkten Öffnungszeiten. Mir hat der ca. 250 Meter entfernte Gasthof Hirsch gut gefallen.
Leider hat der ehemalige Dorfbäcker gegenüber dem Gästehaus Adelinde, wie auch die drei Lokale der Hirschsprungstuben zwischenzeitlich geschlossen.
Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf gibt es (nur) noch im vormittags geöffneten ‚Bauernmarkt‘ beim ‚Haus des Gastes´, das Angebot ist überschaubar. Hier in 450 Meter Entfernung findet man auch einen Geldautomaten, dieser ist insoweit wichtig, da quasi alle Lokale im Ort nur Bargeld wollen und keine Kartenzahlung akzeptieren.
In Sachen Getränke wird man im Getränkestadl im kleinen Gewerbegebiet am Ortsausgang Richtung Fischen fündig; fußläufig ist man in wenigen Minuten (400 Meter) da.
Überrascht waren wir, dass es in Obermaiselstein mit geg‘s und badermädels zwei in der ganzen Region bekannte Modehäuser gibt, in letzteres schicken – wie wir von Bekannten hörten - sogar Hoteliers aus Oberstdorf ihre Gäste.
Ja und das war dann auch schon, - sprich für alle anderen Besorgungen muss man rüber nach Fischen mit seiner alles in alles guten Infrastruktur und einer abwechslungsreichen guten Gastronomie.
Hierbei ist man auf Grund der doch eher mauen Verkehrsanbindung dann eben doch auf’s Auto angewiesen. Parkplätze gibt’s am Haus.
Ach ja: verdursten muss im Haus natürlich niemand, im Frühstücksraum gibt es einen Getränkekühlschrank, den die junge Tochter der Wirtin stets gut bestückte. Man schreibt auf, was man konsumiert, abgerechnet wird bei Bezahlung am Abreisetag – eine sehr faire Lösung.
Fazit: privat geführter Pensionsbetrieb mit durchaus ansprechenden, funktional und zweckmäßig eingerichteten, günstigen Unterkünften im eher ruhigen und schon etwas der ausgetretenen Pfade gelegenen Obermaiselstein.