Flemings Selection Hotel Frankfurt-City

Dass es derartige Hotels heute noch gibt ist mehr als erstaunlich. Der verwirrte Hotelgast fragt sich, wo sich hier allen Ernstes 5 Sterne versteckt haben sollen (außer beim Preis). Ja, es ist richtig, die Lage ist schon ganz gut. Aber ansonsten ist an dem Haus nichts positives zu entdecken. Man fragt sich tatsächlich, ob die Geschäftsleitung schon einmal in einem 5-Sterne-Hotel war. Mehr als 3-4 Sterne kann man für so etwas nicht vergeben.

Wir hatten insgesamt drei Zimmer. Diese zeichneten sich dadurch aus, dass sie alle unterschiedlich waren. Die Ausstattung ist insgesamt sehr altbacken. Die Zimmer hatten unterschiedliche Größen und selbst das Mobiliar (inkl. Telefon und TV) waren unterschiedlich. Der Hammer ist der Grundriss der Zimmer. Der Architekt der dafür verantwortlich ist, gehört bestraft. Zum Zimmer offene Duschen kennt man ja. Ob dies gefällt ist ja auch nicht die Frage. Aber die Wohnfläche so zu verplempern ist einfach nur schade. Der ganze Badbereich ist so blöde geplant, dass es kaum möglich ist, die Toilette zu nutzen, ohne mit der Tür irgendwo gegen zu stoßen. Die Klimatisierung verdient den Namen nicht. Obwohl die Heizungen an waren und die Klimaanlage auf 30 Grad stand, war es immer kalt. Die billigen Kopfkissen haben bei mir dazu geführt, dass ich nachts mit Kopfschmerzen aufgewacht bin. Achtung: im Hotel gibt es einen Paternoster. Darauf ist man wohl besonders stolz. Allerdings lag ein Zimmer von uns direkt neben dem Paternoster. Daher ist ein ständiges Brummen zu hören, was besonders nervt. Auf unsere Kritik gab es nur die lapidare Antwort: deshalb stellen wir den Paternoster ja abends ab. Schon peinlich, wenn man auf einen Paternoster angewiesen ist und somit von der viel zu geringen Anzahl an Aufzügen (2) ablenken will.

Die Gastronomie ist nur schwer zu beurteilen. Wie schon vielen Kommentaren vorher zu entnehmen ist, nimmt man gerne jeden zusätzlichen Euro an Umsatz mit. Das führte bei uns dazu, dass wir Silvester die Bar nicht nutzen konnten. In die Bar kamen nur die Gäste, die ein Komplettarrangement gebucht hatten. Alle anderen gingen leer aus. Auf die Frage, ob man nicht später noch hereinkäme, gab es nur die Antwort, dass um 1 Uhr nachts sowieso Schluss wäre. Wie gesagt: es war Silvester. Das Frühstück bekomme ich in dieser Qualität für ein Drittel des Preises deutlich besser. Kaltes Rührei, kalte Würstchen, keine umwerfende Auswahl. Das reicht mal gerade für drei Sterne. Normalerweise gibt es an Neujahr auch mal ein Glas Sekt für die Gäste, die es mögen. Aber auf die Idee kommt dort niemand. Der Hammer: Abends lagen Zettel im Zimmer, dass man besser früh zum Frühstück geht, weil es später so voll wird, dass die Plätze knapp werden. Tja, das passt ins Gesamtbild.

Der Service ist auf dem Niveau eines 2-Sterne Hauses. Im Frühstücksraum musste man auf seinen Kaffee warten, weil man keine Kannen auf den Tisch stellt und stattdessen die Tassen einzeln bringt. Dafür bleibt dann wenig Zeit, um Teller abzuräumen. Die Mitarbeiter sind freundlich, allerdings fehlt es an Organisation. Die Kritik geht ganz klar in Richtung Geschäftsleitung. Wenn man dann bei der Abreise gefragt wird, ob es einem gefallen hat und ob man am nächsten Wochenende wieder dieses Hotel nutzt, dann ist man kurz vor einem Lachkrampf. Auf eine leise Andeutung, dass wohl sehr viel nicht ok ist, kam lediglich der Kommentar: ja, ja, ich gebe es weiter. Das ist kein Service, dass ist eine Frechheit.

Ja, die Lage ist gut. Für eine Städtereise geradezu ideal. Man erreicht alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß. Damit hat es sich aber auch schon.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Ein Freizeitangebot gibt es nicht, wird aber auch nicht erwartet.