- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Als wir nach dem Check-in an der Rezeption des Schlossparks auf dem Weg zu unserem Ferienhaus vom Typ "Fünen" waren, musste ich erstmal schlucken: Die zum Haus gehörende Parklücke war bereits besetzt, weil offenbar die Mieter eines anderen Hauses mit mehreren PKW angereist waren und unsere Parklücke mal eben für sich in Anspruch nahmen. Die Bewohner des Nachbarhauses (bzw. der anderen Haushälfte - bei "Fünen" handelt es sich um Doppelhaushälften) balancierten bei unserem Anblick verschämt den Tisch unserer Terrasse, den sie sich offenbar mal eben für ihre "ausgeborgt" hatten, zurück über die Trennwand. Außerdem musste ich feststellen, dass die Gemeinschaftswege so dicht an den Terrassen vorbeiführen, dass Passanten buchstäblich die Wurstscheiben auf dem Teller zählen können. Wir hatten zuletzt Ferienhausparks in Dänemark und Holland kennengelernt, die insoweit deutlich großzügiger gestaltet waren. Aber der erste Eindruck ist nicht immer der entscheidende. Ungeachtet einiger kleinerer und mittelgroßer Schwächen, auf die ich nachfolgend detailliert eingehe, habe ich den Aufenthalt im Schlosspark Bad Saarow letztlich doch sehr genossen und kann ihn ohne Weiteres empfehlen. Kein anderes Ferienhaus, das wir bisher bewohnten, war so sauber, bei keinem anderen waren wir derart schnell "angekommen". Aber der Reihe nach: Das unmittelbar am Scharmützelsee gelegene Feriendorf bietet acht verschiedene Ferienhaustypen (von 68 bis 230 Quadratmeter und für 4 bis 14 Personen), insgesamt sind es - wenn ich der Beschreibung bei HRS glauben darf - 145 Objekte. Obwohl die Häuser zum Zeitpunkt unseres Aufenthalts - mitten in der Ferienzeit - mehr oder weniger ausgebucht waren, wirkte der Schlosspark nie und an keiner Stelle (Seebereich, Rezeption, Brötchenladen) überlaufen und überfüllt. Die Gäste kommen ausweislich der PKW-Nummernschilder vornehmlich aus der näheren Umgebung, also Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, aber wir haben auch Gäste aus Bayern, Hamburg, Tschechien und Polen gesehen. Der Anteil der mit Kindern anreisenden Gäste ist - aus guten Gründen - relativ hoch. Die Häuser sind wie oben erwähnt relativ eng aneinander gebaut, weshalb man phasenweise den Eindruck vonZeltplatzatmosphäre hat, aber im Großen und Ganzen kümmert sich jeder um sich selbst - man fühlt sich nicht beobachtet, wenn man z.B. auf der Terrasse zu Abend isst oder auch nur bei einem Glas Wein sitzt. Die Häuser sind im skandinavischen Stil gehalten und mithin mit erfreulich viel Glas versehen, sehr hell und offen. Der von uns bewohnte zweigeschossige Haustyp "Fünen" - bei dem es sich wie gesagt um eine Doppelhaushälfte handelt - bietet eine Wohnfläche von 109 Quadratmeter und verfügt über Küche, zwei Bäder, davon eines mit Sauna und Whirlpool, drei Schlafzimmer und einen großen hellen Hauptwohnraum mit offener, aber geschickt abgetrennter Küche und einer großen Empore. Es gibt eine Terrasse und darüber einen Balkon, eine sehr schöne Konstruktion, weil man sich auf diese Weise auf der Terrasse ein wenig "geschützt" und aufgehoben fühlt, gleichzeitig aber noch genügend Platz bleibt, auch mal in den freien Bereich und damit in die Sonne zu rücken. Zudem verfügt jedes Haus über einen abschließbaren Abstellraum. Das Haus wird für bis zu acht Personen (6 +2) angeboten, aber ich kann nur davor warnen, das auszureizen. Mehr als vier Personen sollten sich meines Erachtens ein größeres Objekt suchen - mir persönlich wäre das Haus schon mit drei oder vier Erwachsenen zu klein. Zu jedem Haus gehört eine Parklücke, wobei es aber zumindest in unserem Fall leider wiederholt vorkam, dass diese von anderen PKW "besetzt" war. Es mag kleinlich klingen, aber wenn man abends erschöpft, mit ein paar schweren Einkaufstüten und einem quengelnden Kleinkind in den Schlosspark zurückkommt, will man nicht sonstwo parken oder erst um seinen eigenen Parkplatz kämpfen müssen, zumal wenn er zum bezahlten Leistungsumfang gehört. Ferner soll der Schlosspark über kostenloses (Funk)-WLAN verfügen. Hier sind - einer meiner Hauptstörpunkte, mit dem ich aber aufgrund entsprechender Bewertungen bereits gerechnet hatte - leider deutliche Abstriche zu machen. Uns jedenfalls stand während des Urlaubs keine stabile und performante Internetverbindung über das ressorteigene WLAN zur Verfügung. Entweder kam gar keine Verbindung zustande oder sie brach nach wenigen Minuten ab. Wir mussten uns mit mitgebrachten UMTS-Sticks behelfen, die jedenfalls im Obergeschoss eine halbwegs funktionierende Verbindung gewährleisteten. Man ist ja durchaus auch im Urlaub in vielfältiger Hinsicht auf das Internet als Informationsquelle angewiesen. Eine verlässliche WLAN-Verbindung - die wir selbst im tiefsten Kärnten auf 1.600 Meter Höhe noch hatten - habe ich im Schlosspark Bad Saarow schmerzlich vermisst. Wir haben für unser Haus für zwei Wochen knapp 2.000 Euro bezahlt, zzgl. der Kurtaxe (2 Euro pro Tag und Person), Kosten für Bettwäsche und Handtücher (8 Euro pro Person) sowie für Strom und Wasser (zusammen ca. 130 Euro für zwei Wochen bei intensiver Sauna- und Whirlpoolnutzung - im Vergleich zu Dänemark meines Erachtens rechtgünstig).
Das Haus bietet wie gesagt einen großen Hauptwohnraum mit Couch-/Fernsehecke, Esstisch und abgetrennter Küche. Dieser gesamte Bereich nebst Flur und Bad ist gefliest, während die drei Schlafzimmer und die Empore mit einer strapazierfähigen und dennoch gemütlich und nicht - wie viele ihrer Pendants in anderen Ferienhäusern - "räudig" wirkenden Auslegware versehen sind. Darüber läuft man auch gern mal in bloßen Strümpfen. Überhaupt ist für die Sauberkeit und die Ausstattung der Häuser ein dickes Lob zu vergeben. Die Möbel (z.T. aus Kolonialholz) wirken gemütlich, die Ausstattung der Küche mit Geschirr ist absolut durchdacht (nicht wie in anderen Objekten, wo plötzlich mal so grundlegende Sachen wie ein großes Schneidebrett fehlen) und alles war auch sofort benutzbar und musste nicht erst durch die (ebenfalls vorhandene) Spülmaschine gejagt werden. Hier haben wir in anderen Objekten schon Schlimmes erlebt - von verkrümelten Besteckkästen bis zu vollen Filtertüten in der Kaffeemaschine. Nicht so im Schlosspark Bad Saarow, hier war wirklich alles wunderbar sauber und gepflegt. Ich habe auch noch nie so viel Stauraum in einer Ferienhaus-Küche - für das Bad im ERdgeschoss gilt ähnliches - gehabt. Auch die sonstige Harwareausstattung in der Küche (Herd, Mikrowelle, Kühlschrank, Toaster) ließ keine Wünsche offen. Wenn ich etwas vermisst habe, waren es Schalen/Schüsseln in der Größe "Müslischüssel" und vielleicht eine größere Salatschüssel (die vorhandene ist etwas klein). Aber das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau. Zum Einzug bekommt man eine Art "Starter-Kit" für die Küche mit einigen Spültaps, Lappen, Geschirrtuch und Spülmittel. Die Idee ist sehr schön, zumal so jeder Mieter weiß, dass er einen "frischen" Lappen bekommt. Hingegen gibt es in der Küche aus hygienischen Gründen bewusst keinerlei Gewürze, Zucker usw. Für uns ging das in Ordnung, weil wir im Laufe eines Urlaubes früher oder später ohnehin Gewürze brauchen, die garantiert nicht vorhanden sind, und deshalb mit eigener Ausstattung anreisen. Man könnte überlegen, auch insoweit ein Starter-Kit mit Salz, Pfeffer, Zucker anzubieten und es beim Auszug zu entsorgen, aber das ist Ansichtssache. In jedem Fall ist mir die konsequente "Gar-nichts"-Linie lieber als eine Ferienhausküche mit krümeligem Zuckerstreuer, verkustetem Salz und sonstigen Sachen, von denen ich nicht weiß, wie lange sie schon da liegen und was die Vormieter so alles damit gemacht haben. Das große Bad im Erdgeschoss bietet neben der Dusche eine finnische Sauna - für uns sehr wichtig und eine Buchungsvoraussetzung - und einen Whirlpool, der wie auch die Sauna tadellos funktionierte. Leider lauerte im Bad eine weitere schmerzhafte Schwäche, die man aber auch aus anderen Bewertungen vereinzelt schon herauslesen konnte: Zum einen war der Wasserdruck der Dusche miserabel (anders z.B. als im Whirlpool oder im Waschbecken) - das Wasser plätscherte mehr oder weniger nur heraus, was insbesondere dann nicht schön ist, wenn man von einem 15-minütigen Saunagang kommt und sich abkühlen will. Zum zweiten war es mit ganz wenigen Ausnahmen (z.B. ganz früh am Morgen) nie möglich, mal durchgehend warm zu duschen. Nach ca. 10 Sekunden wurde das Wasser wieder kalt bzw. lauwarm, man musste ca. 30 Sekunden warten, dann kam mal wieder eine warme Welle, die aber auch nicht lange anhielt. Das ist schon für einen selbst nicht schön, aber wenn ein erkältetes Kleinkind eingeseift und bibbernd 30 Sekunden warten muss, ehe das nächste warme Wasser kommt, ist das wirklich nicht lustig. Sicher kann man fragen, warum ich das nicht gleich gemeldet habe, aber zum einen bin ich aufgrund anderer Bewertungen davon ausgegangen, dass dies kein Einzelfall war, zum anderen wollte ich in der kurzen Urlaubszeit nicht noch Handwerker im Haus herumwuseln sehen. Die Betten nebst Matratzen in den Schlafzimmern haben mich nicht gänzlich überzeugt - in den Doppelbetten neigen die (beiden getrennten) Matratzen ein wenig nach innen, so das man Gefahr läuft, immer mal wieder in die Mitte des Bettes zu "rollen". Selbst ein in die Ritze gestopftes Handtuch schuf hier nur bedingt Abhilfe. Ist kein großes Problem und dies war auch nicht der Grund, dass ich eher schlecht geschlafen habe - wenn ich mal meine Bewertungen der letzten Jahre durchgehe, war das eigentlich fast immer der Fall :-(. Für uns nicht relevant, aber für Aufenthalte im Herbst und Frühjahr spannend dürfte die Frage des Heizens sein. Das Haus verfügt (wohl) über eine Fußbodenheizung, einen Kamin im Hauptraum und kleinere Elektroheizkörper in den Bädern und Schlafzimmern. Ob und zu welchen Kosten man damit eine auch bei niedrigen Außentemperaturen behagliche Atmopshäre im Haus schaffen kann, vermag ich nicht einzuschätzen - wer zu den fraglichen Zeiten verreisen will, sollte dies anhand anderer Bewertungen klären. Ich hatte schon ausgeführt, dass mich die Sauberkeit des Objektes überzeugt hat. Wenn insoweit Abstriche zu machen sind, gilt dies für die Bettwäsche, die - natürlich - frischgewaschen ist, aber dennoch erstaunlich viele Flecke aufwies (weil sie evtl. mit zu niedriger Temperatur gewaschen wurde). Trotz der Seenähe hatten wir keinerlei Probleme mit Ungeziefer - auch das ein angenehmer Unterschied zu dem einen oder anderen Ferienhaus, in dem wir früher Urlaub machten. Die Terrasse ist mit Tisch und Stühlen ausgerüstet, im Haus liegen recht gute - weil strapazierfähige und dennoch gemütliche - Auflagen für die Stühle bereit. Etwas vermisst habe ich eine Art Liege - gerade nach einem Saunabesuch wäre eine solche schön gewesen. Ferner fand ich es nicht optimal, dass der Balkon gänzlich unmöbliert war. Abgesehen von dem damit verbundenen etwas "nackten" Eindruck glaube ich, dass der finanzielle Zusatzaufwand, dort noch einen Tisch und zwei Stühle in der Qualität der Terrassenausstattung hinzustellen, überschaubar wäre. In etlichen anderen Häusern wurde zur Möblierung des Balkons auf die Korbmöbel der Empore zurückgegriffen - in meinen Augen eine nicht optimale Lösung. Denn neben der Schlepperei besteht hier das Risiko, dass die Korbmöbel nass oder dreckig und dann wieder nach innen gebracht werden
Gegen den Service ist alles in allem nichts einzuwenden. Check-in und Check-out verliefen ohne Probleme. Wir hatten relativ schnell nach unserer Ankunft festgestellt, dass eines der in der Inventarliste genannten Möbelstücke - ein Holzstuhl - fehlte. Da in der einen oder anderen Bewertung behauptet wurde, dass man auch schon mal für verschwundenes Inventar zur Kasse gebeten wird, welches von vornherein fehlte, haben wir die Rezeption umgehend auf den fehlenden Stuhl und einige kleinere in der Inventarliste ebenfalls genannte, aber nicht vorhandene Gegenstände hingewiesen. Wir stießen nicht gerade auf übermäßiges Interesse, aber am nächsten Tag erhielten wir Besuch von einer sehr freundlichen Mitarbeiterin, die einen Ersatzstuhl und die anderen Dinge brachte. Als während unseres Aufenthaltes der altersschwache Sonnenschirm auf der Terrasse den Geist aufgabe, erfolgte schnell und unproblematisch ein Austausch. Auch die Abnahme des Objektes am Abreisetag verlief ohne Probleme, wenngleich vielleicht mit etwas unnötiger Schnippigkeit ("Ist bei Ihnen Geschirr oder sonstiges zu Bruch gegangen?" - "Nein, gar nichts." - "Na gut, aber ich überprüfe das trotzdem mal.")
Die Lage des Ferienhausparks ist nicht zu beanstanden. Bis zum Scharmützelsee sind es - wohl von jedem Haus des Areals - maximal ein, zwei Fußminuten. Neben der Rezeption gibt es einen kleinen Laden, in dem man neben Zeitungen und typischem Urlaubsbedarf vor allem täglich frische Brötchen und etwas Kuchen bekommt. Es handelt sich zwar nur um typische Aufbackbrötchen a la REWE-Backshop, aber die sind deutlich besser als das, was man bei dem einen oder anderen Bäcker in einem der Netto- Supermärkte in der Umgebung bekommt. In Bad Saarow (ca. 4 km) gibt es einen Edeka mit leider viel zu kleinem Parkplatz, die Saarow-Therme (von uns nicht probiert) und diverse kleinere Läden, Cafes und Bäcker, in Fürstenwalde (ca. 10 km) ein Kaufland, eine Rewe-Filiale (allerdings meines Erachtens schon zu umständlich zu erreichen) und diverse weitere kleine Geschäfte. Erfreulich gut ist das umliegende Angebot an Unterhaltungsmöglichkeiten für Kinder - von einem zu Fuss erreichbaren Märchenspielplatz in Bad Saarow über das recht nette "Irrlandia" in Storkow bis hin zum Freizeitpark in Wendisch-Rietz. Auch diese Einrichtungenw waren trotz Hochsaison nicht überlaufe..
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Haus gibt es - wie oben bereits ausgeführt - eine finnische Sauna und einen Whirpool; beides haben wir auch ausgiebig genutzt. Der Saunofen ist sicher eher von der rustikalen, schlichten Sorte, aber er erfüllt vollumfänglich seinen Zweck, aufgrund des fehlenden Schutzgitters sollte man jedoch bei Kindern aber aufpassen. Die Sauna hat eine hinreichende Größe, die Aufheizheit ist mit knapp 30 min erfreulich gering. Angesichts der nur schwach plätschernden Dusche (siehe oben) habe ich nur zu gern auf den Whirpool als Tauchbecken zurückgegriffen. Hätte es ihn nicht gegeben, wäre das Saunavergnügen deutlich reduziert gewesen. Im Schlosspark gibt es ansonsten einen ganz netten Kinderspielplatz, einen Volleyballplatz am Seeufer sowie einen Verleih für Schlauchbotte, Paddelbretter und ähnliches. Leider verfügt der Schlosspark nicht über einen klassischen "Strandabschnitt". Es gibt nur einen kleinen, ca. zehn Meter breiten und drei Meter tiefen, wenig einladenden Sandbereich am Wasser (auf dem sich während unseres Aufenthalts zudem gern mal ein Angler breit machte), zudem eine Art Steg, über den man ins Wasser gelangt, ansonsten eine langgezogene Wiese mit einem steinigen Seeabschnitt oder größeren Schilfflächen, an denen man nicht baden kann.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2018 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Peter |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 94 |