Bei der Wahl des Ferienziels legten wir den Fokus vor allem auf drei Dinge: Erstens sollte das Hotel ruhig gelegen sein und dennoch etwas griechisches Ambiente bieten, also kein Hotelklotz à la Rimini oder Costa Brava. Zweitens hassen wir aufgezwungene Animationsprogramme. Auf die wollten wir also gerne verzichten. Und drittens sollten irgendwo auf der Insel auch etwas idyllischere Badebuchten zu finden sein als die „Standard-Fleischmarktstrände“ mit den reihenweise aufgestellten Sonnenschirmen. Um es gleich vorwegzunehmen: Die drei Vorgaben wurden mit unserer Reise nach Rhodos vollends erfüllt. Als wir in den Last-Minute-Angeboten von TUI stöberten, viel uns in Rhodos das Bild des Hotels „Esperos Village“ mit den in den Hang hinein gebauten, weiss getünchten Bungalows auf. Dies entsprach am ehesten unseren Vorstellungen, und so machten wir Nägel mit Köpfen und buchten die Reise. Strand: Wer auf die Schnelle mal im Meer baden wollte, konnte sich des regelmässigen Shuttle-Services bedienen und an den zu den verschiedenen an der Bucht gebauten Hotels gehörenden Sand/Kiesel-Strand fahren lassen. Sonnenschirme und Liegen sind dort für Hotelgäste gratis. Das Ambiente an diesem Strand erinnert zwar mehr an die Bausünden in Mallorca oder der Südküste Spaniens – riesige Hotelkästen und in Reih und Glied angeordnete Liegen und Sonnenschirme, also nicht unbedingt das, was ein Griechenland-Liebhaber von diesem Land erwartet. Wir beschränkten unseren Aufenthalt an diesem Strand auch auf ein einziges Mal und orientierten uns in der Folge auf die restliche Ostküste. Da gibt es durchaus einige Badebuchten, welche diesen Namen auch verdienen, allen voran die „Anthony-Quinn-Bucht“ etwas ausserhalb Faliraki. Weiter östlich gibt es dann noch den riesigen Tsambika-Strand oder die etwas beschaulichere Agathi-Bucht mit feinem, goldenem Sand. Auch um Lindos sind einige idyllische Buchten zu finden, welche durch ihr türkisfarben scheinendes Wasser fast schon einer Lagune ähneln. Traumhaft! Ort: Faliraki ist alles andere, als man sich von einem typisch griechischen Dörfchen verspricht. Eine Bar reiht sich an die andere, eine Taverne um die andere buhlt um die Gunst der (vornehmlich britischen) Kundschaft, und ein Souvenirladen nach dem anderen versucht, den gleichen Touristen-Ramsch an den Mann – oder an die Frau – zu bringen. Für das typische Griechenland muss man sich schon die Mühe nehmen, entweder nach Rhodos Stadt oder nach Lindos zu fahren. Dort kommt man aber voll auf seine Kosten – obschon um diese Jahreszeit die Touristen klar in der Überzahl sind. Es empfiehlt sich auch, ein Auto zu mieten und ein wenig auf der Insel herumzukurven. Da sieht man das Griechenland noch von seiner eigentümlichen Art. Fazit: Der Urlaub im „Esperos Village“ hat uns sehr gut gefallen, und wir möchten uns an dieser Stelle auch beim Personal nochmals herzlich bedanken für ihre Gastfreundschaft. Diese war zwar bezahlt, aber ich habe in Griechenland auch schon andere „Kundenbedienungen“ kennengelernt, um es etwas diplomatisch zu formulieren. Wir sind zwar grundsätzlich der Meinung, man sollte nicht zwei Mal an den selben Ort in die Ferien fahren, da der Versuch, alte Erinnerungen aufzuwärmen, meistens zum Scheitern verurteilt ist, doch ins „Esperos Village“ werden wir mit ziemlicher Sicherheit wieder kommen. Sehr gerne sogar!
Die Zimmer sind geräumig und bieten Platz für sämtliche Kleider und mitgebrachten Utensilien. Sie werden einmal pro Tag gereinigt, und auch die Betten werden frisch angezogen. Selbst die Trinkgläser wurden jeweils gewaschen. Unser Zimmer hatte eine vorgelagerte Terrasse mit Blick aufs Meer, was – soweit ich mich umgesehen habe – bei allen Zimmern der Fall ist. Sie sind ausserdem ausgerüstet mit einem Kühlschrank und einem Tresor, dessen Schlüssel man bei der Rezeption bekommt, sowie in einem separaten Raum ein WC, ein Bidet, ein Lavabo mit genügend Abstellplatz sowie eine Badewanne mit Duschbrause. Eine kleine Kompakt-Stereoanlage sowie ein Fernseher waren ebenfalls vorhanden.
Ich kann nicht nachvollziehen, wie sich gewisse Kritiker(innen) über das Essen beschweren konnten, es sei denn, sie wohnen zu Hause in einem Fünfsternehotel und bekommen den Kaviar täglich frisch eingeflogen. Solche Touristen bleiben wohl für die Ferien lieber zu Hause oder gehen zum Jetset-Treffen mit Paris Hilton und Konsorte nach Monte Carlo oder Palm Beach. Wir waren schlicht und ergreifend überwältigt ob der Vielfalt, welche morgens und abends im Buffet angeboten wurde. Da war wirklich alles vorhanden, was das Herz – respektive der Gaumen – begehrt. Die Küche reichte von kontinental bis zu typisch griechisch – Vorspeisen, Hauptspeisen sowie Desserts und Früchte in Hülle und Fülle. Ab und zu gab es auch Meeresfrüchte zu essen – warm und kalt, was uns den Tag noch zusätzlich verschönerte. Zudem wurden jeweils noch drei bis vier Menus angeboten, was wir aber praktisch nie in Anspruch nahmen, da uns das Buffet schon alleine vollends befriedigte (und füllte).
Das Personal war durchs Band freundlich und zuvorkommend. Der eine oder andere Kellner war vielleicht zuweilen etwas enttäuscht, wenn man statt Wein zum Essen „nur“ ein Bier bestellte, aber das ginge uns vielleicht auch so. Neben griechisch spricht das Personal mehrheitlich englisch oder deutsch, zum Teil auch italienisch oder französisch. Verständigungsprobleme gab es also nie, und mit der einen oder anderen Floskel auf griechisch konnte man sich der Sympathien des Personals gleich sicher sein.
Die Hotelanlage liegt etwas erhöht über der Küste, und die Bungalows sind in typisch griechischem Stil ineinander geschachtelt und durch verwinkelte Gässchen und Treppen miteinander verbunden. Umrahmt wird das Ganze durch eine grosszügig angelegte Gartenanlage mit Pinien, Palmen und anderen Mittelmeerpflanzen. Es gibt insgesamt etwa vier bis fünf Bungalow-Komplexe, welche durch eine „Dorfstrasse“ erreichbar sind. Die oberen sind zwar etwas weit weg vom Haupthaus, doch fährt in regelmässigen Abständen ein Shuttlebus, welcher die Gäste jeweils an den gewünschten Ort bringt. Wer jedoch gut zu Fuss ist, darf sich durchaus auch mal zu einem ausgedehnten Spaziergang überwinden. Es lohnt sich, allein schon wegen der überwältigenden Aussicht über die Bucht und dem würzigen Duft der Pinien, welcher einen stets begleitet. Um das Hauptgebäude sind 2 Swimmingpools (verschieden temperiert) sowie ein Sprudelbad (Whirlpool) auf 3 bis 4 verschiedenen Terrassen angeordnet. Die Liegen sind zahlreich vorhanden, und Badetücher werden ebenfalls grosszügig (und vor allem gratis) an die Gäste verteilt. Auf den verschiedenen Liegeterrassen verteilen sich die Hotelgäste sehr gut, so dass nie ein Gedränge aufkommt. Wer sich also in ruhiger Umgebung mit dem Plantschen im Pool und dem Sonnenbaden vor atemberaubendem Panorama über das Meer begnügen will, kommt alleine schon so auf seine Kosten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wie gesagt, wird man im „Esperos Village“ glücklicherweise von aufdringlichen Animatoren verschont und kann die Ruhe über der Küste auch in Ruhe geniessen. Abends gab es an fünf von sieben Tagen jeweils eine musikalische Darbietung. Zweimal war griechischer Abend, mit griechischer Folklore- und Schlagermusik. Dass mir dies als (Halb-)Griechen sehr gut gefallen hat, brauche ich wohl nicht zu betonen. Der Bouzouki-Spieler war grandios, und auch der Sänger hatte eine gute Stimme. Auch die drei Sängerinnen, welche (zwar Playback, aber gekonnt) an einem Abend internationale Lieder zum besten gaben, waren die Wucht. Sparen hätte man sich allerdings den DJ können, der an einem Abend drei geschlagene Stunden lang krampfhaft und immer vergeblicher versucht hat, die richtige Musik zu finden, um etwas lethargische Hotelgäste (ich gehörte ja auch dazu!) zum Tanzen zu bewegen. Das Publikum war wohl definitiv die falsche „Zielgruppe“. So gesehen, könnte man sich die eine oder andere Darbietung vielleicht sparen, damit die Gäste vermehrt auch Gelegenheit haben, sich in Ruhe miteinander zu unterhalten. Aber das ist meine Meinung, und ich bin nicht der Hotelmanager ... der übrigens auch sehr freundlich war und stets einen Spruch auf Lager hatte.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im Juli 2007 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Stefan & Beatrice |
| Alter: | 36-40 |
| Bewertungen: | 1 |


