Dorint Hotel am Dom Erfurt

Rund um die Innenstadt Erfurts liegen verschiedene Hotels, die jeweils kurze Wege zur sehenswerten Innenstadt bieten. 160 Zimmer bietet das Dorint, das durch sein schickes Atrium und seine zentrale Lage zum Dom und zum Theater punktet. Es ist ein Atriumhotel, das architektonisch attraktiv daherkommt. Die Lobby liegt zwischen den beiden massiveren Steinkonstruktionen jeweils am halbrunden Rand. Alles setzt sich dann im halbrund fort. Es ist alles nicht mehr ganz taufrisch, aber auch noch zu jung, um so grundsätzlich zu renovieren. Parkplätze liegen praktischerweise im Keller. Wifi geht gut, wie aber mittlerweile auch wirklich (fast) überall. Insgesamt herrscht zwar eine gastfreundliche Atmo vor, aber das Dorint ist vermutlich unter der Woche primär ein Businesshotel - daher ist alles eher nüchtern gehalten.

Das Zimmer ist gross (ich glaube es war eine Suite), aber sicher etwas altbacken. Unsere Bleibe ist zweigeteilt: Schlafbereich und Wohnbereich, alles mit etwas älterem Mobiliar, aber vor allem mit viel Platz, wichtig für mich. Ein Nespressomaschinchen bringt einen morgens schon einmal vor dem Frühstück auf den richtigen Weg. Das Bad hat eine Dusche in der Wanne, auch hier ist alles nicht mehr flammneu - dafür ist aber alles funktionell und beispielsweise macht duschen mit ordentlich warmem Wasser auch richtig Freude. In den nächsten Jahren muss mal gestrichen und etwas renoviert werden, aber derzeit geht es noch bei einem wohlwollenden Gast und einem noch im Rahmen befindlichen Preis-/Leistungsverhältnis. Das Hotel liegt an einer Kreuzung, lärmempfindliche Gäste könnten jammern - aber Nächte in Erfurt sind nun auch nicht hektisch und daher ist es möglich bei offenem Fenster zu schlafen.

Die Bar liegt im üppigen Glasvorbau und füllt sich Samstag abends zügig. Der tief liegende MAN Syrah aus Südafrika ist das, was ich jetzt benötige, gut so. Die Bedienung ist nett, nicht wirklich herzlich - passt aber so. Eine Portion Knabber-Peanuts füllen meine Salzkammern. Hier kann ich es aushalten, auch wenn ich nicht ganz verstehe warum im Bildschirm über der Bar in Endloschleife Bilder aus NYC und Las Vegas laufen - hier gäbe es doch sicher auch attraktive Bilder aus der Dorint-Welt. Das Frühstück findet in einem anderen Teil des Main Levels statt. Sonntagmorgens ist hier ordentlich etwas los und es wird ein üppiges und reichliches Buffet geboten. Wer will kann deftig starten, aber auch verhaltenere Anfänge des Tages werden geboten, so meine geliebte und behutsame Quark-Müsli-Honig-Kombo. Bereits fertig zubereitet gibt es Rührei und Spiegelei. Kaffee zieht man selber aus der Maschine. Zwischendurch wird auch freundlich neuer Platz geschaffen - auf dem Tisch, denn der Bauch ist leider gefüllt, bevor man sich einmal ganz durchgegessen hat.

Der Service ist professionell und gut. Herzlich war die Dame, die beim Frühstück Platz schaffte und die ein nettes Wort für uns hatte. Am Desk wurden alle Fragen beantwortet - alles in bester thüringischer Ordnung.

Erfurt ist tatsächlich eine wunderbare Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten zwischen Dom und Anger. Ich war lange nicht hier gewesen und bin überrascht von der vielfältigen Gastronomie der Stadt und ebenso von vielen kleinen, feinen Geschäften mit lokalem Spirit. Natürlich ist Erfurt immerhin Thüringens Hauptstadt, aber dass es hier so gelassen und attraktiv abgeht, überraschend. Für mich ist Erfurt damit die "Wieder"-Entdeckung des Jahres. Dazu ist das ebenso sehenswerte Weimar auch nur etwa 25 Kilometer entfernt - Erfurt ist auch dazu ein gutes Basislager.

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